Vaginales Relaxationssyndrom – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein vaginales Relaxationssyndrom hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein vaginales Relaxationssyndrom (VRS) und werden oft zuerst bemerkt:

  • Subjektives „Weitegefühl“ der Vagina (60-80 %)
  • Verminderte vaginale Spannung mit reduzierter sexueller Empfindung und Partnerwahrnehmung (50-70 %)
  • Belastungsinkontinenz (Urinverlust bei körperlicher Belastung) (30-50 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines vaginalen Relaxationssyndroms:

  • Sexuelle Funktionsstörungen (40-60 %):
    • Verminderte vaginale Reibungsempfindung
    • Reduzierte Orgasmusfähigkeit
    • Dyspareunie (schmerzhafter Geschlechtsverkehr) bis zu 30 %
  • Harninkontinenz (Belastungs- und/oder Drangkomponente) 30-50 %
  • Pollakisurie (häufiger Harndrang) 20-40 %
  • Stuhlentleerungsstörungen, rektale Insuffizienzzeichen (10-20 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Psychosexuelle Belastungen: Scham, Partnerschaftsprobleme, vermindertes Selbstwertgefühl (30-40 %)
  • Druck- oder Fremdkörpergefühl im Beckenbereich (20-40 %)
  • Lumbalgie (Rückenschmerzen) 20-30 %
  • Rezidivierende (wiederkehrende) Harnwegsinfekte (15-25 %)
  • Blutungen oder Schleimhautreizungen durch Mikrotraumata (5-10 %)

Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring