Vaginales Relaxationssyndrom – Klassifikation

Das vaginale Relaxationssyndrom (VRS) ist bisher in der ICD-10 nicht als eigenständige Diagnose erfasst. Für die klinische und abrechnungstechnische Dokumentation können folgende ICD-10-GM-Kodes herangezogen werden:

ICD-10 Kapitel XIV – Krankheiten des Urogenitalsystems (N00-N99)

  • N81.89 Sonstiger weiblicher Genitalprolaps (Senkung oder das Herausfallen von Beckenorganen wie der Gebärmutter (Uterusprolaps) oder der Harnblase (Zystozele) aus ihrer normalen Position durch den Beckenboden.)
  • N81.9 Nicht näher bezeichneter weiblicher Genitalprolaps
  • N89.8 Sonstige näher bezeichnete nichtentzündliche Krankheiten der Vagina
  • N89.9 Nicht näher bezeichnete nichtentzündliche Krankheit der Vagina

ICD-10 Kapitel XIII – Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (M00-M99)

  • M62.8 Sonstige näher bezeichnete Muskelstörungen (einschließlich muskulärer Hypotonie des Beckenbodens)
  • M62.9 Nicht näher bezeichnete Muskelstörung

ICD-10 Kapitel XXI – Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen (Z00-Z99)

  • Z87.42 Anamnese einer Erkrankung der weiblichen Genitalorgane (z. B. Zustand nach Geburt mit Beckenbodenlaxität)
  • Z98.89 Sonstige näher bezeichnete nachfolgende Zustände nach chirurgischen Eingriffen (z. B. Zustand nach geburtshilflicher oder gynäkologischer Operation)

Zusammenfassung

  • Das vaginale Relaxationssyndrom (VRS) besitzt keinen eigenständigen ICD-10-Kode.
  • Die dokumentarische Praxis nutzt v. a. N89.8 („Sonstige näher bezeichnete nichtentzündliche Krankheiten der Vagina“) sowie N81.89 („Sonstiger weiblicher Genitalprolaps“).
  • Je nach klinischem Schwerpunkt (muskulär, bindegewebig, postpartal, iatrogen) sind Zuordnungen auch zu den Kapiteln XIII und XXI möglich.

Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring