Leptin

Leptin (Lept; griech.: leptos = dünn) ist ein Sättigungshormon, welches hauptsächlich von Adipozyten ("Fettzellen") synthetisiert (produziert) wird. Der Leptin-Serumspiegel korreliert positiv mit der Körperfettmasse (KFM) und dem BMI (Body-Mass-Index – auch Körpermasseindex (KMI) genannt). In geringen Mengen wird es auch in der Plazenta (Mutterkuchen) dem Brustepithel, dem Knochenmark, der Skelettmuskulatur, der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) und dem Hypothalamus (Abschnitt des Zwischenhirns) gebildet.

Leptin überträgt ein Sättigungssignal, wodurch zentral die Nahrungsaufnahme (Hunger) herunterreguliert und der Energieverbrauch erhöht wird. Es steht dabei in einer antagonistischen Funktion zu Ghrelin (Akronym für engl. Growth Hormone Release Inducing „Wachstumshormonfreisetzung einleitend“). Dieses wird in der Magenschleimhaut synthetisiert und ist ein appetitanregendes Hormon. Es regelt die Nahrungsaufnahme und zudem die Sekretion des Wachstumshormons. In Hungerphasen steigt der Ghrelinspiegel im Blut an, nach dem Essen sinkt er ab. Schlafmangel führt zu einer erhöhten Ghrelin-Ausschüttung.

Im Falle einer Leptindefizienz (Leptinmangel) bzw. Leptinresistenz ("vermindertes Ansprechen auf Leptin") ist die Wirkung des zentralen Sättigungssignals gestört, d. h. die Nahrungsaufnahme ist erhöht. Infolgedessen entwickelt sich eine endokrin bedingte Adipositas (hormonell bedingtes Übergewicht) mit Insulinresistenz (vermindertes Ansprechen der Körperzellen auf das Hormon Insulin).

Eine weitere Funktion des Leptins ist die Regulation der Glucose-Homöostase (Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtszustandes des Glucose-Serumspiegels; hier: Glucose-senkender Effekt) und die Verbesserung der Insulinsensitivität im Muskelgewebe und der Leber.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Serum

Normwerte

BMI
Frauen
Männer
18-25
 ≤ 24,0 ng/ml  ≤ 10,0 ng/ml
26-29
 6,0-50,0 ng/ml
 1,00-23,0 ng/ml
30-35
 11,0-121 ng/ml
 3,00-70,0 ng/ml
36-37
 25,0-141 ng/ml
 12,0-135 ng/ml


Die Referenzwerte differieren an Abhängigkeit vom verwendeten Radioimmunoassay (RIA)

Indikationen

  • Frühe und schwere Adipositas (Übergewicht)

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte

  • Adipositas mit Hyperleptinämie (erhöhte Leptinwerte) mit zentraler und/ oder peripherer Leptinresistenz → Hyperphagie (Fresssucht) [typischer Sachverhalt]

Interpretation erniedrigter Werte

  • Leptindefizienz (Leptinmangel) → Hyperphagie → morbide Adipositas (Adipositas per magna; BMI ≥ 40) und Hyperglykämie (Überzuckerung) [sehr selten!]

Weitere Hinweise

  • Bei einer extremer Adipositas in der Kindheit muss an eine Mutation des Leptin-Rezeptors gedacht werden.
  • Eine Reduktion des Körpergewichtes (bzw. des Körperfettgewichts) oder eine Therapie mit Glitazonen ("Insulin-Sensitizer") senken den Leptin-Serumspiegel.
     
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