Dihydrotestosteron

Beim Dihydrotestosteron (DHT; genauer 5α-Dihydrotestosteron (5α-DHT), auch Androstanolon (INN) genannt) handelt es sich um Hormon aus der Gruppe der Androgene (männliche Geschlechtshormone). Es ist ein aktiver Metabolit (Zwischenstufe bzw. Abbauprodukt) des Testosterons und ist tatsächlich ein potenteres Androgen, da es stärker an den Androgenrezeptor bindet als das Testosteron.

Das Dihydrotestosteron wird in der Nebenniere, den Ovarien (Eierstöcken) und den Testes (Hoden) aus dem Testosteron ‒ mithilfe der 5-α -Reduktase ‒ gebildet. Es wirkt an den Androgenrezeptoren und ist von Bedeutung für die Körperbehaarung männlichen Typs, den Bartwuchs und die Funktion der Talgdrüsen. Auch die Abnahme der Kopfbehaarung bei genetischer Disposition sind Prozesse, die vom DHT gesteuert werden. Des Weiteren ist DHT für die äußerliche Virilisierung (Vermännlichung) und auch für das Wachstum und die Differenzierung der Prostata verantwortlich. Abgebaut wird das Dihydrotestosteron in der Leber.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Blutserum

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig       

Störfaktoren

  • Nicht bekannt

Indikationen

  • Verdacht auf 5-α-Reduktase-Mangel (häufigste genetische Ursache für zwittrige Genitalien bei männlichen Individuen)
  • Verdacht auf Androgen-induzierte Erkrankungen der Frau
  • Pseudhermaphroditismus ‒ Zustände, bei denen das chromosomale Geschlecht und das gonadale Geschlecht (die inneren Geschlechtsorgane) nicht mit dem Aussehen der Genitalien (dem genitalen Geschlecht), sowie den sekundären Geschlechtsmerkmalen übereinstimmen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Androgynität.
    Klinisch kommt es zum Auftreten eines virilisierten (vermännlichen) weiblichen oder eines mangelhaft virilisierten männlichen Genitals.

Normwert

Normwert in ng/dl 16-108

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte

  • Angeborene Nebennierenrindenhyperplasie (Nierenrindenvergrößerung)
  • PCO-Syndrom (Syndrom der polyzystischen Ovarien) ‒ Symptomenkomplex, der durch eine hormonelle Funktionsstörung der Ovarien (Eierstöcke) gekennzeichnet ist
  • Hirsutismus ‒ männlicher Behaarungstyp der Frau
  • Hodentumoren
  • Nebennierenrindentumoren
  • Ovarialtumoren (Eierstocktumoren)
  • Pubertas praecox (vorzeitige Pubertät, bzw. vorzeitiges Auftreten sekundärer Geschlechtsmerkmale) – bei Mädchen im Alter von unter 8 Jahren und bei Knaben im Alter von unter 9 Jahren

Interpretation erniedrigter Werte

  • 5-α-Reduktase-Mangel
  • Hypogonadismus (Keimdrüsenunterfunktion)
  • Erektile Dysfunktion (ED; Erektionsstörungen)
  • Klinefelter-Syndrom (47,XYY; 48,XXYY; 48,XXXY; 49,XXXYY; 49,XXXXY) – genetisch bedingte Erkrankung bei Jungen, die auf Grund einer Keimdrüsenunterfunktion unter anderem zu Hochwuchs, Sterilität und fehlender männlicher Behaarung führt
  • Leberzirrhose ‒ bindegewebiger Umbau der Leber, der zu Funktionseinschränkungen führt
  • Pseudohermaphroditismus masculinus (Synonym: Hermaphroditismus testicularis) – Inkomplette Maskulinisierung (Verweiblichung) bei Individuen mit normalem männlichem Genotyp (Erbanlagen)
  • Therapie mit 5-Alpha-Reduktase-Hemmern, Östrogenen

Hinweis!
Die Bestimmung des Testosterons hat bei allen oben genannten Indikationen außer dem genetischen Defekt dieselbe Aussagekraft und kann daher vorgezogen werden.


     
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