Wellness in der Schwangerschaft – Sauna, Dampfbad, Thermalbad und Massagen
Wellnessangebote wie Sauna, Dampfbad, Thermalbad und Massagen erfreuen sich auch in der Schwangerschaft großer Beliebtheit. Viele Schwangere wünschen sich Entspannung, möchten Verspannungen lösen und gleichzeitig ihr Wohlbefinden steigern. Dennoch ist Vorsicht geboten: Wärme, Wasser und Massagen wirken unterschiedlich auf den Körper und können – je nach Stadium der Schwangerschaft – Vorteile oder Risiken bergen.
Sauna in der Schwangerschaft
Ein Saunabesuch ist für gesunde Schwangere grundsätzlich möglich, wenn keine Risikofaktoren oder Komplikationen vorliegen. Durch die Hitze weiten sich die Blutgefäße, die Durchblutung steigt, und Muskeln entspannen.
- Erstes Trimester (Schwangerschaftsdrittel): In den ersten 12 Schwangerschaftswochen wird Sauna häufig nicht empfohlen, da Überhitzung mit einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko assoziiert sein könnte [1, 2].
- Zweites und drittes Trimester: Kurze Aufenthalte (5-10 Minuten) in moderat heißen Saunen (70-80 °C) gelten meist als unproblematisch.
- Risiken: Kreislaufprobleme, Schwindel, Übelkeit und – bei starker Hitzeexposition – theoretisch eine erhöhte Gefahr vorzeitiger Wehen [3].
Dampfbad in der Schwangerschaft
Das Dampfbad bietet niedrigere Temperaturen, dafür aber hohe Luftfeuchtigkeit.
- Viele Schwangere empfinden dies als angenehmer und weniger belastend für den Kreislauf.
- Bei Atemwegserkrankungen oder Kreislaufschwäche sollte dennoch Vorsicht gelten.
- Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, da Schwitzen und hohe Luftfeuchtigkeit zu Dehydratation (Austrocknung) führen können.
Thermalbad in der Schwangerschaft
Thermal- und Mineralbäder entlasten Muskeln und Gelenke und sind eine wohltuende Form der Entspannung.
- Optimale Wassertemperatur: 32-35 °C; zu heiße Bäder (> 38 °C) können zu Überhitzung führen und den Kreislauf belasten [3]
- Vorteile: Muskelentspannung, Linderung von Rückenschmerzen, Förderung der Durchblutung
- Risiken: Infektionsgefahr in öffentlichen Bädern, Kreislaufbelastung bei zu hoher Temperatur
Massagen in der Schwangerschaft
Gezielte Massagen sind eine bewährte Möglichkeit, um Verspannungen zu lösen und Stress abzubauen.
- Geeignet: Schwangerschaftsmassagen durch geschulte Fachkräfte (Rücken, Beine, Schultern)
- Zu vermeiden: Bauchmassagen oder starker Druck auf Gebärmutter- und Beckenregion
- Nutzen: Studien zeigen, dass Massagen Schmerzen lindern, Stresshormone senken und die Schlafqualität verbessern können [4].
Praktische Tipps
- Vor Sauna- oder Thermalbadbesuchen Rücksprache mit der behandelnden Gynäkologin/dem Gynäkologen halten.
- Bei Anzeichen wie Schwindel, Übelkeit oder Atemnot sofort abbrechen.
- Viel trinken, um Flüssigkeitsverluste auszugleichen.
- Angebote wählen, die speziell auf Schwangere zugeschnitten sind.
Fazit
Wellness in der Schwangerschaft kann einen wertvollen Beitrag zum Wohlbefinden leisten. Entscheidend sind maßvolle Nutzung, die Wahl sicherer Anwendungen und die Rücksichtnahme auf individuelle Risiken. So können Sauna, Dampfbad, Thermalbad und Massagen auch in der Schwangerschaft zur Entspannung und Regeneration beitragen.
Literatur
- Sade G, Özkan H: The effect of mechanical massage on labor pain, duration and maternal satisfaction: a randomized controlled trial. BMC Pregnancy Childbirth. 2025;25:823. doi: 10.1186/s12884-025-07977-3.
- Jabbari A, Eghdampour F, Eftekhari A: A comparison of the effect of Swedish massage with and without chamomile oil on labor outcomes. Eur J Med Res. 2022;27:105. doi: 10.1186/s40001-022-00901-x.
- Abbaspoor Z, Akbari M, Najar S: Effect of foot reflexology on maternal outcomes during pregnancy: a randomized clinical trial. Scientific Reports. 2023;13: 18974. doi: 10.1038/s41598-023-51107-y.
- Beattie M, Hall H: Effects of relaxation interventions during pregnancy on maternal physiological and birth outcomes: a systematic review and meta-analysis. PLoS ONE. 2022;17(12):e0278432. doi: 10.1371/journal.pone.0278432.