Chikungunya-Fieber – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf das Chikungunya-Fieber hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf das Chikungunya-Fieber und werden oft zuerst bemerkt:

  • Akuter, schneller Fieberanstieg: Innerhalb weniger Stunden steigt das Fieber stark an und erreicht Werte von 39-40 °C. Dies betrifft ca. 90 % der Betroffenen.
  • Arthralgie (Gelenkschmerzen): Polyarthralgie (Schmerzen in mehreren Gelenken), vor allem in Händen, Füßen, Knien und Ellenbogen, und tritt bei ca. 70-90 % der Patienten auf. Die Schmerzen können so stark sein, dass sie die Bewegungsfähigkeit einschränken.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des Chikungunya-Fiebers:

  • Cephalgie (Kopfschmerzen): Ca. 50-60 % der Betroffenen berichten über starke Kopfschmerzen.
  • Konjunktivitis (Bindehautentzündung der Augen): Ca. 40-50 % der Patienten entwickeln eine Entzündung der Bindehaut.
  • Myalgie (Muskelschmerzen): Ca. 60-70 % der Patienten klagen über starke Muskelschmerzen, besonders in den Armen und Beinen.
  • Synovitis (Gelenkinnenhautentzündung): Diese tritt bei ca. 25-40 % der Infizierten auf, oft begleitet von Gelenkschwellungen.
  • Makulopapulöses Exanthem: Fleckiger Hautausschlag mit Papelbildung oder generalisiertes Erythem (Hautrötung, die den gesamten Körper betrifft); betrifft ca. 50 % der Patienten
  • Petechien: Treten bei einigen Patienten auf und sind Zeichen für Gefäßschädigungen

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Gelenkschwellung: Betroffen sind ca. 25-40 % der Patienten mit Synovitis, häufig begleitet von starker Schmerzempfindlichkeit.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Schwäche und Erschöpfung: Ca. 30 % der Patienten fühlen sich aufgrund des Fiebers und der Schmerzen stark erschöpft.

Weitere Hinweise

  • Die akuten Beschwerden sistieren in der Regel nach 2 Wochen.
  • Schwere akute Verläufe mit z. B. Enzephalitis (Hirnentzündung) oder Myokarditis (Herzmuskelentzündung) betreffen vor allem Neugeborene, ältere Patienten sowie immunsupprimierte.

Red Flags (Warnhinweise) bei Chikungunya-Fieber

  • Plötzlich auftretende, starke Gelenk- und Muskelschmerzen mit hochakutem Beginn
  • Persistierendes hohes Fieber > 39 °C trotz symptomatischer Therapie
  • Neurologische Symptome:
    • Bewusstseinsstörungen
    • Krampfanfälle
    • Lähmungen oder Gefühlsstörungen
  • Kardiovaskuläre Symptome:
    • Brustschmerzen
    • Herzrhythmusstörungen
    • Dyspnoe (Atemnot) → Verdacht auf Myokarditis/Perikarditis (Herzmuskelentzündung/Herzbeutelentzündung)
  • Schwere Blutungszeichen:
    • Nasen- oder Zahnfleischbluten
    • Hämatome (Blutergüsse) ohne adäquates Trauma
    • Blut im Stuhl oder Urin
  • Starke Dehydratation (Austrocknung) durch Fieber, Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall
  • Schwere Verläufe bei Risikogruppen:
    • Säuglinge und Kleinkinder
    • Schwangere
    • Ältere und multimorbide Patienten
    • Immunsupprimierte Patienten