Chikungunya-Fieber – Prävention
Zur Prävention des Chikungunya-Fiebers muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Keine spezifischen Ernährungsrisiken für Chikungunya-Fieber beschrieben
- Genussmittelkonsum
- Indirekter Einfluss: Nikotin- und Alkoholkonsum können das Immunsystem schwächen und Infektionsverläufe aggravieren (verschlimmern).
- Körperliche Aktivität
- Keine direkte Relevanz; Hochleistungssport während akuter Infektion kann Risiken erhöhen (kardiale (Herz-)Komplikationen).
- Psycho-soziale Situation
- Chronischer Stress kann das Immunsystem beeinträchtigen und die Rekonvaleszenz (Genesung) verlängern.
- Schlafqualität
- Mangelnde Schlafqualität beeinflusst die Immunantwort negativ.
- Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
- Erhöhtes Risiko für schwerere Verlaufsformen viraler Infektionen allgemein.
Weitere Risikofaktoren (krankheitsspezifisch)
- Aufenthalt in Endemiegebieten (Afrika, Asien, Karibik, Lateinamerika)
- Fehlen von Schutzmaßnahmen gegen Stechmücken (Aedes aegypti (Gelbfiebermücke), Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke))
- Reisen während Regenzeiten, wenn Vektordichte (Überträgerdichte) hoch ist
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährung
- Keine spezifischen Maßnahmen, allgemeine Stärkung der Immunabwehr durch ausgewogene Ernährung
- Evidenzbasierte Versorgung mit Mikronährstoffen: Calcium, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure)
- Genussmittelkonsum
- Einschränkung von Alkohol, Verzicht auf Rauchen zur Stärkung des Immunsystems
- Körperliche Aktivität
- Regelmäßige moderate Bewegung zur allgemeinen Stärkung der Abwehrlage
- Weitere spezifische Schutzfaktoren
- Konsequenter Mückenschutz:
- Repellents (Mückenschutzmittel wie DEET, Icaridin)
- Moskitonetze (ggf. imprägniert)
- Kleidung mit langen Ärmeln und Hosen
- Aufenthalt in klimatisierten Räumen
- Bekämpfung von Brutstätten (stehendes Wasser in Gefäßen, Blumentöpfen etc.)
- Konsequenter Mückenschutz:
Sekundärprävention
- Screening und Überwachung
- Erfassung von Reiseanamnese (Endemiegebiete, Inkubationszeit 2–12 Tage)
- Überwachung möglicher Ausbrüche in nicht-endemischen Regionen (Importfälle, Vektorausbreitung)
- Frühe Diagnostik
- Nachweis spezifischer Antikörper (IgM, IgG)
- PCR (Polymerase-Kettenreaktion) in frühen Stadien der Erkrankung
- Genetische Untersuchungen
- Keine etablierten genetischen Tests für Chikungunya
- Laborparameter
- Kleines Blutbild (Leukopenie (Mangel an weißen Blutkörperchen), Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen))
- Transaminasen (Alanin-Aminotransferase, Aspartat-Aminotransferase), Gamma-Glutamyl-Transferase, alkalische Phosphatase, Bilirubin – bei Verdacht auf hepatische Beteiligung (Leberbeteiligung)
- Bildgebung
- Gelenksonographie oder Magnetresonanztomographie (MRT) bei persistierenden Arthritiden (Gelenkentzündungen)
- Lebensstiländerungen
- Körperliche Schonung in der akuten Phase
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Fiebersenkung mit Paracetamol (kein ASS wegen Blutungsrisiko)
- Therapieansätze
- Symptomatische Therapie: Analgetika (Schmerzmittel), Antipyretika (Fiebermittel)
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAID) erst nach Ausschluss von Dengue-Fieber
- Bei chronischen Arthritiden ggf. Kortikosteroide (Kortisonpräparate) oder krankheitsmodifizierende Medikamente nach rheumatologischer Abklärung
- Psychosoziale Unterstützung
- Aufklärung über meist selbstlimitierenden Verlauf (spontan abheilend)
- Unterstützung bei postviralen Arthralgien (Gelenkschmerzen nach Infektion)
Tertiärprävention
- Therapieoptimierung
- Langfristige Behandlung persistierender Gelenkbeschwerden (postvirale Arthritis, Arthralgien)
- Multimodales Schmerzmanagement (kombinierte Schmerztherapie)
- Rehabilitation und Nachsorge
- Physiotherapie und Ergotherapie zur Erhaltung der Gelenkfunktion
- Verlaufskontrolle bei Patienten mit Komplikationen (z. B. kardiale (Herz-)Beteiligung, neurologische Manifestationen (Nervenerkrankungen))
- Psychosoziale Unterstützung
- Psychotherapie bei chronischen Schmerzen oder Fatigue-Syndromen (chronischem Erschöpfungssyndrom)
- Soziale Unterstützung zur Reintegration (Wiedereingliederung) in Alltag und Beruf
- Lebensstilinterventionen
- Dauerhafte Anwendung von Vektorkontrolle und Mückenschutzmaßnahmen
- Anpassung körperlicher Belastung bei rezidivierenden Gelenkbeschwerden