Strahlentherapie
Krebserkrankungen

Die Strahlentherapie (Synonym: Radiotherapie, Radiatio) von Tumorpatienten wird je nach genauer Tumorart – in kurativer (heilender) sowie palliativer (krankheitsmildernder) Absicht –, ggf. in Kombination mit einer Operation und/oder Chemotherapie, eingesetzt.

In circa 90 % der Fälle erfolgt eine lokoregionäre Therapie, d. h. eine Operation und/oder eine Radiatio.

Durch eine Radiatio sollen Tumorzellen gezielt "abgetötet" werden. Allerdings schadet die Therapie auch den angrenzenden gesunden Körperzellen, nur können sich gesunde Körperzellen eher regenerieren. Besonders sensible reagieren die Körperzellen, die sich oft teilen, wie die Zellen der Schleimhäute, des blutbildenden Knochenmarks, des Immunsystems und der Haarwurzeln.

Bei der Therapie von Metastasen (Tochtergeschwülste) strahlensensibler Primärtumoren wie Lymphome, Prostata- oder Keimzelltumoren ist die Strahlentherapie von großer Bedeutung [Standardtherapie: sowohl zur Analgesie (Aufhebung der Schmerzempfindung), zur Rezidivvermeidung als auch zur Rekalzifizierung/gesteigerte Aufnahme von Calcium in den Knochen].

Gemäß einer Vergleichsstudie ist es durch eine stereotaktische ablative Bestrahlung möglich, bei Patienten mit Oligometastasen (wenige Tochtergeschwülste) im Vergleich zur Kontrollgruppe mit alleiniger standardmäßiger Palliativtherapie (medizinische Behandlung, die nicht auf die Heilung einer Erkrankung abzielt, sondern darauf, die Symptome zu lindern oder sonstige nachteilige Folgen zu reduzieren) das progressionsfreie Überleben (Zeitspanne zwischen dem Start einer klinischen Studie und dem Beginn der Progression der Erkrankung oder dem Todesdatum des Patienten) signifikant zu verlängern. Bei einem medianen Follow-up von im Median 25 Monaten in der Kontrollgruppe und bei 26 Monaten in der Gruppe mit Strahlentherapie zeigte ein 13 Monate längeres Überleben bei Strahlentherapie [1].

Nebenwirkungen einer Radiatio sind in den meisten Fällen:

  • Bei Mund-, Rachen- und Ösophagustumoren (Tumoren der Speiseröhre) führen begleitend auftretende Ödeme (Wassereinlagerung) und Schleimhautentzündungen (Stomatitis, Ösophagitis) zu Dysphagie (Schluckstörung) und Odynophagie (Wird eine GERD angenommen und liegen keine Alarmsymptome vor, kann eine empirische Therapie mit Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI) erfolgen. Sind dagegen Alarmsymptome wie Dysphagie, Odynophagie, rezidivierendes Erbrechen, (unfreiwillige) Gewichtsabnahme, Anämie, Hinweise auf einen GI-Blutverlust oder eine Raumforderung vorhanden.)
  • Malabsorption (Verdauungsstörung, bei der die Aufnahme von Makronährstoffen (Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß) und/oder Mikronährstoffen (z. B. Vitaminen) über den Darm in das Blutgefäßsystem beeinträchtigt ist)
  • Enteritis (Dünndarmentzündung)
  • Colitis (Dickdarmentzündung)
  • Motilitätsstörungen
  • Bei Radiatio im Abdominalbereich: Nausea (Übelkeit), Erbrechen und Diarrhöen (Durchfälle)

Die Verträglichkeit einer Radiatio hängt stark von der Ausgangssituation – körperliche Fitness, allgemeine Lebensweise und Einstellung zur Therapie – des Patienten ab.

Literatur

  1. Palma DA et al.: Stereotactic ablative radiotherapy versus standard of care palliative treatment in patients with oligometastatic cancers (SABR-COMET): a randomised, phase 2, open-label trial. Lancet 2019. doi: http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(18)32487-5
     
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