Strahlenbelastung – Umweltbelastung
Krebserkrankungen

Strahlenbelastung

  • Auftreten maligner Weichgewebetumoren (Sarkome) nach vorangegangener Radiatio
  • Exposition gegenüber ionisierender Strahlung
    • Computertomographie (CT) im Kindesalter – ZNS-Tumoren (Risiko: 1,35-fach); Leukämie-Risiko: 1,72-fach) [1]
    • UV-Strahlung (u. a. auch Solariumnutzung) – aktinische Keratose (Krebsvorstufe; Risikofaktor für ein Plattenepithelkarzinom), Plattenepithelkarzinom der Haut, Basaliom (Basalzellkarzinom; 10 mal häufiger als das Melanom), Melanom
    • Radiotherapie/Strahlentherapie (z. B. beim Morbus Hodgkin, Prostatakarzinom)
    • Röntgen- oder Gammastrahlung – Bronchialkarzinom (Radon!), Mammakarzinom (Brustkrebs), Leukämie, Schilddrüsenkarzinom
    • Ionisierende Strahlen können bereits in sehr geringen Dosen das Krebsrisiko erhöhen: jede Zunahme der Strahlenbelastung um 1 Gray ergab ein Anstieg des Krebsrisikos um 52 %, der mit einem 90-%-Konfidenzintervall von 27 % bis 77 % statistisch signifikant war [2].

Umweltbelastung inklusive Belastungen (Intoxikationen) am Arbeitsplatz

  • Inhalation von Kohlestaub (Bergleute) – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
  • Karzinogene wie:
    • Aromatische Amine (wie z. B. Anilin, Toluidine, Naphtylamine etc. und deren Abkömmlinge; Ausgangsstoff für Arzneimittel, Kunststoffe, Pflanzenschutzmittel oder Farbstoffe) – Harnblasenkarzinom (Blasenkrebs)
    • Asbest – Lungenkrebs; Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs); Pleuramesotheliom (ein von den Mesothelzellen (Zölomepithel) ausgehender maligner (bösartiger) Tumor der Pleura, d. h. des Brustfells), Peritonealmesotheliom (ein von den Mesothelzellen (Zölomepithel) ausgehender maligner (bösartiger) Tumor des Peritoneums, d. h. des Bauchfells)
    • Arsen – (Haut, Leber, Lunge) – Latenzzeit 15-20 Jahre
    • Benzol – Leukämie (Blutkrebs)
    • Benzpyren – findet sich in Abgasen, Rauch und Teer. Es gilt als Risikofaktor für ein Magenkarzinom (Magenkrebs) und Prostatakarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs). Auch Zigarettenrauch enthält Benzpyren, das wiederum zu einem Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) und Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs) führen kann.
    • Cadmium – Prostatakrebs (Prostatakrebs)
    • Chrom (VI)-Verbindungen – Lebertumoren, nicht näher bezeichnet
    • Nickel – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) sowie Tumoren der inneren Nase und der Nebenhöhlen
    • Chlorkohlenwasserstoffe (CKW) – eine Gruppe organisch-chemischer Verbindungen, in der besonders gefährliche Umweltschadstoffe vertreten sind. Anwendungsbereiche: Holzschutz-, Reinigungs-, Lösungs- und Pflanzenschutzmittel, Phthalate (Weichmacher) in Farben und Kunststoffen sowie zur Kunststoffherstellung. Unter ungünstigen Verbrennungsbedingungen entstehen andere, z. T. toxische CKW wie z. B. Dioxine.
    • Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK; Benzpyren, Benzanthracen, Methylcholanthren) – Benzpyren gilt als Risikofaktor für ein Magenkarzinom (Magenkrebs) und Prostatakarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs). Auch Zigarettenrauch enthält Benzpyren, das wiederum zu einem Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) und Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs) führen kann.
    • Polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAH, enthalten in Dieselabgasen; Ausscheidung von PAH-Metabolite über die Nieren) – Risikofaktor für das Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) und Urothelkarzinom (Krebs des Übergangsgewebes (Urothel), das die ableitenden Harnwege auskleidet)
    • Radon in Innenräumen – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs), malignes Melanom
  • Kontakt mit
    • in Ruß enthaltenem Benzo(a)pyren (1,2-Benzpyren) (Schornsteinfeger) – Hodenkarzinom (Hodenkrebs)
    • in Teer und Bitumen – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs); Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs)
    • Braunkohleteeren (Braunkohlearbeiter) – Hauttumoren
    • Feinstaub – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
    • Fuchsin – Harnblasenkarzinom (Blasenkrebs)
    • halogenierten Ethern („Haloethern“), insbesondere Dichlordimethylether – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
    • Holzstaub – Tumoren der inneren Nase und der Nebenhöhlen

Weitere Ursachen

  • Das Risiko, nach einer allogenen (Übertragung von Stammzellen zwischen genetisch verschiedenen Individuen) Stammzelltransplantation erneut an einem Tumor zu erkranken, ist im Vergleich zu einer gesunden, nicht transplantierten Person etwa um das 2- bis 3-fache erhöht.
  • Freie Radikale – diese reagieren u. a. mit dem Zellkern und der DNA (Erbinformation). Das Ergebnis dieser oxidativen DNA-Schädigungen sind insbesondere Punktmutationen und Enzymstörungen, die zu erheblichen Störungen der Zellfunktionen und damit der Stoffwechselprozesse führen. Auch im Alter nehmen ROS-bedingte Mutationen (ROS = reaktive Sauerstoff-Derivate) zu. Davon betroffen sind besonders die Mitochondrien  ("Kraftwerke der Zellen").

Literatur

  1. Krille L et al.: Risk of cancer incidence before the age of 15 years after exposure to ionising radiation from computed tomography: results from a German cohort study. Radiation and Environmental Biophysics, Published , 1–12. doi:10.1007/s00411-014-0580-3
  2. Richardson DB et al.: Cancer mortality after low dose exposure to ionising radiation in workers in France, the United Kingdom, and the United States (INWORKS): cohort study BMJ 2023; 382 doi: https://doi.org/10.1136/bmj-2022-074520
     
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