Prävention
Krebserkrankungen

Zur Prävention von Tumorerkrankungen (Krebserkrankungen) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risiken

  • Ernährung   
    • Eine hohe Gesamtfettaufnahme steht im Zusammenhang mit einer erhöhten Häufigkeit für Mammakarzinom, kolorektales Karzinom, Prostatakarzinom und Endometriumkarzinom (Brust-, Dickdarm-, Mastdarm-, Prostata- und Gebärmutterkrebs).
    • Zahlreiche Studien belegen, dass Menschen, die sich fleisch- und wurstarm ernähren, seltener an malignen Tumoren erkranken. Das wird vor allem darauf zurückgeführt, dass bei vorwiegend ovo-lacto-vegetarischer Ernährung mehr Mikronährstoffe und bioaktive Substanzen, die antikanzerogen (krebshemmend) wirken, sowie viele Ballaststoffe zugeführt werden.
      Beachte: Verzehr von verarbeitetem Fleisch wurde von der IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung) als kanzerogen für den Menschen eingestuft; Verzehr von rotem Fleisch als wahrscheinlich kanzerogen [27].
    • Geräucherte und gepökelte sowie nitrat- und nitritreiche Lebensmittel
      • Benzpyren entsteht beim Toasten und Holzkohlegrillen. Es gilt als Risikofaktor für Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.
        Es kommt in allen gegrillten, geräucherten oder angebrannten Lebensmitteln vor.
        Auch Zigarettenrauch enthält Benzpyren, das wiederum zu Lungenkrebs führen kann.
      • Nitrat ist eine potenziell toxische Verbindung: Nitrat wird im Körper durch Bakterien (Speichel/Magen) zu Nitrit reduziert. Nitrit ist ein reaktives Oxidans, das bevorzugt mit dem Blutfarbstoff Hämoglobin reagiert und diesen in Methämoglobin umwandelt. Des Weiteren bilden Nitrite (unter anderem auch enthalten in gepökelten Wurst- und Fleischwaren sowie gereiftem Käse) mit sekundären Aminen (enthalten in Fleisch- und Wursterzeugnissen, Käse und Fisch) Nitrosamine, die genotoxisch und mutagen wirken. Sie begünstigen die Entstehung von Ösophaguskarzinom, Magenkarzinom, Pankreaskarzinom und Leberkarzinom (Speiseröhren-, Magen-,  Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs).
        Die tägliche Aufnahme von Nitrat erfolgt in der Regel zu circa 70 % durch den Verzehr von Gemüse (Feld- und Kopfsalat, Grün-, Weiß- und Chinakohl, Kohlrabi, Spinat, Radieschen, Rettich, Rote Bete), 20 % aus Trinkwasser (Stickstoffdünger) und 10 % aus Fleisch und Fleischwaren sowie Fisch. 
    • Meiden von Lebensmitteln mit:
      • Acrylamid (Gruppe-2A-Karzinogen) – wird metabolisch zu Glycidamid aktiviert, einem genotoxischen Metaboliten; es wurde ein Zusammenhang zwischen einer Exposition gegenüber Acrylamid und dem Risiko für einen östrogenrezeptor-positiven Brustkrebs nachgewiesen [1].
        Acrylamid entsteht bei der Überhitzung von Stärke, also beim Backen, Braten, Rösten, Grillen und Frittieren. Wenn kartoffel- und getreidehaltige Lebensmittel trocken über 180 °C erhitzt werden, wird besonders viel Acrylamid gebildet. Knäckebrot, Pommes Frites, Kartoffelchips, aber auch Kaffee, enthalten hohe Mengen an Acrylamid.
      • Aflatoxine werden von Schimmelpilzen gebildet und begünstigen die Entstehung von Lebertumoren, Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) und Magenkrebs (Magenkarzinom).
        Aflatoxine kommen in allen verschimmelten Lebensmitteln vor, z. B. in verschimmeltem Getreide, Brot und Obst. Betroffen ist vor allem die Maisproduktion in den USA oder in tropischen Ländern. Besonders hoch ist der Aflatoxingehalt häufig in Erdnüssen, aber auch in Hasel- und Paranüssen sowie Pistazien und Mandeln. Auch immer wieder mit Aflatoxinen belastet sind getrocknete Früchte, vor allem Feigen und zahlreiche Gewürze wie Chili, Paprika, Pfeffer, Muskatnuss, Ingwer oder Gelbwurz.  
    • Eine negative Korrelation existiert zwischen Obst-/Gemüseverzehr und Lungen-, Brust-, Mundhöhlen-, Dickdarm-, Prostata-, Gebärmutterhals und Blasenkrebs.
    • Ballaststoffe schützen vor kolorektale Karzinome (Dickdarm- und Mastdarmkrebs).
    • Hoher Salzkonsum [24]
    • Verzehr von hoch verarbeiteten Nahrungsmitteln („Ultra-processed Foods“, UPF): Lebensmittel die mit viel Salz, Fett und Zucker/Süßstoffen geschmacklich optimiert sind: Mit jedem Anteil der UPF an der Nahrung um 10 %-Punkte stieg das Gesamtrisiko einer Krebserkrankung um 2 % und das Risiko eines Ovarialkarzinoms um 19 % [29].
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol (Frauen mehr als 10 g pro Tag; Männer mehr als 20 g pro Tag) – fördert die Entwicklung von Lungen-, Brust-, Mundhöhlen-, Speiseröhren-, Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs (hier exzessiver Konsum) sowie Mast- und Dickdarmkrebs.
    • Tabak (Rauchen, Passivrauchen) – erhöht das Risiko für Lungen-, Mundhöhlen-, Kehlkopf- und Brustkrebs (Studien zeigen, dass Passivrauchen die Entwicklung eines Brustkrebs besonders bei Frauen vor der Menopause (Wechseljahre) fördert) [16, 17]; Tabakkonsum (exklusive Passivrauchen) – erhöht das Risiko für Lungen-, Mundhöhlen-, Rachen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Dickdarm- und Mastdarmkrebs, Nieren-, Blasen- und Harnleiterkrebs (wg. aromatischer Amine im Tabakrauch), Brust- und Gebärmutterhalskrebs sowie für Leukämie [16, 17].
  • Körperliche Aktivität
    • Geringe körperliche Aktivität [24]
    • Langes Sitzen – wer die meiste Zeit im Sitzen verbringt, hat ein um 50 % erhöhtes Risiko, an Krebs zu sterben [28].
  • Psycho-soziale Situation
    • Hoher Arbeitsstress: + 24 % Bronchialkarzinom (Lungenkrebs), + 36 % Kolorektalkarzinom (Karzinome des Kolons (Dickdarm) und des Rektums (Mastdarm)),  + 112 % Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs) [26]
    • Nachtdienst (Krebsrisiko: + 19 Prozent) [26]
    • Wochenarbeitszeit > 52 Stunden [22]
  • Schwangerschaft/Stillzeit
    • Späte erste Schwangerschaft – nach dem 30. Lebensjahr – circa dreifach erhöhtes Risiko für ein Mammakarzinom (Brustkrebs) [3]
    • Kurze Stillphase – je kürzer die Stillphase, desto höher das Risiko, an einem Mammakarzinom zu erkranken. Dieses ergab eine Metastudie [2]
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas) – ein erhöhtes Körpergewicht und die Energiezufuhr sind Risikofaktoren für Brust-, Dickdarm-, Prostata-, Gebärmutterschleimhaut-, Gebärmutterhals-, Nieren- und Schilddrüsenkrebs [4].  
  • Androide Körperfettverteilung, das heißt abdominales/viszerales, stammbetontes, zentrales Körperfett (Apfeltyp) – es liegt ein hoher Taillenumfang bzw. ein erhöhter Taille-Hüft-Quotient (THQ; englisch: waist-to-hip-ratio (WHR)) vor – z. B. beim Mamma- und Prostatakarzinom (Brust- und Prostatakrebs)

Medikamente

  • Östrogentherapie – z. B. Hormonersatztherapie über mehr als fünf Jahre erhöht das Brustkrebsrisiko
  • Testosterontherapie – Promotor eines Prostatakrebs
  • Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft erhöhen orale Kontrazeptiva (Antibaby-Pille) das Risiko an einem Mammakarzinom (Brustkrebs) zu erkranken – noch nicht vollständig wissenschaftlich erforscht – nur um den Faktor 1,2 bis 1,5 bei einer Einnahme von mehr als fünf Jahren [2]
  • Einige Zytostatika erhöhen das Risiko eines Zweittumors
  • "Eisenüberladung" – Nicht gebundenes, freies Eisen wirkt zytotoxisch, das heißt zellschädigend [1]. Eisen wird auch als Prooxidans im Zusammenhang mit der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen – wie beispielsweise Koronare Herzkrankheit (KHK; Erkrankung der Herzkranzgefäße) mit der Folge eines Myokardinfarkts (Herzinfarkt) – und neurodegenerativer Erkrankungen – beispielsweise Morbus Alzheimer oder Morbus Parkinson – und als Promotor von Tumorerkrankungen diskutiert.
    Als zugrunde liegender Mechanismus wird vermutet, dass Eisen über seine katalytische Schlüsselfunktion bei der Bildung zytotoxischer Sauerstoff- und Hydroxylradikale oxidativen Stress begünstigt, zum Beispiel im Verlauf von Fenton- und Haber-Weiss-Reaktionen [2, 3].
    Personen, die beispielsweise an einer Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) erkrankt sind, weisen ein erhöhtes Risiko für Leberzellkrebs auf [4]. Zudem zeigte sich in einer Studie aus den USA, dass ein erhöhter Serum-Eisenspiegel mit einem erhöhten Risiko für Tumorerkrankungen verbunden ist [5].

Strahlenbelastung

  • Auftreten maligner Weichgewebetumoren (Sarkome) nach vorangegangener Radiatio (Strahlentherapie)
  • Exposition gegenüber ionisierender Strahlung
    • Computertomographie (CT) im Kindesalter – ZNS-Tumoren (Risiko: 1,35-fach); Leukämien Risiko: 1,72-fach) [1]
    • UV-Strahlung (u. a. auch Solariumnutzung) – aktinische Keratose (Krebsvorstufe; Risikofaktor für ein Plattenepithelkarzinom), Plattenepithelkarzinom der Haut, Basalzellkarzinom (BZK; Basaliom; 10 mal häufiger als das maligne Melanom), malignes Melanom
    • Radiotherapie/Strahlentherapie (z. B. beim Morbus Hodgkin, Prostatakarzinom)
    • Röntgen- oder Gammastrahlung – Bronchialkarzinom (Radon!), Mammakarzinom (Brustkrebs), Leukämie, Schilddrüsenkarzinom

Umweltbelastung – Intoxikationen

  • Inhalation von Kohlestaub (Bergleute) – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
  • Karzinogene wie:
    • Aromatische Amine (wie z. B. Anilin, Toluidine, Naphtylamine etc. und deren Abkömmlinge; Ausgangsstoff für Arzneimittel, Kunststoffe, Pflanzenschutzmittel oder Farbstoffe) – Harnblasenkarzinom (Blasenkrebs)
    • Asbest – Lungenkrebs; Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs); Pleuramesotheliom (ein von den Mesothelzellen (Zölomepithel) ausgehender maligner (bösartiger) Tumor der Pleura, d. h. des Brustfells), Peritonealmesotheliom (ein von den Mesothelzellen (Zölomepithel) ausgehender maligner (bösartiger) Tumor des Peritoneums, d. h. des Bauchfells)
    • Arsen – (Haut, Leber, Lunge) – Latenzzeit 15-20 Jahre
    • Benzol – Leukämie (Blutkrebs)
    • Benzpyren– findet sich in Abgasen, Rauch und Teer. Es gilt als Risikofaktor für ein Magenkarzinom (Magenkrebs) und Prostatakarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs). Auch Zigarettenrauch enthält Benzpyren, das wiederum zu einem Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) und Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs) führen kann.
    • Cadmium – Prostatakrebs (Prostatakrebs)
    • Chrom (VI)-Verbindungen – Lebertumoren, nicht näher bezeichnet
    • Nickel – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) sowie Tumoren der inneren Nase und der Nebenhöhlen
    • Chlorkohlenwasserstoffe (CKW) – eine Gruppe organisch-chemischer Verbindungen, in der besonders gefährliche Umweltschadstoffe vertreten sind. Anwendungsbereiche: Holzschutz-, Reinigungs-, Lösungs- und Pflanzenschutzmittel, Weichmacher in Farben und Kunststoffen sowie zur Kunststoffherstellung. Unter ungünstigen Verbrennungsbedingungen entstehen andere, z. T. toxische CKW wie z. B. Dioxine.
    • Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK; Benzpyren, Benzanthracen, Methylcholanthren) – Benzpyren gilt als Risikofaktor für ein Magenkarzinom (Magenkrebs) und Prostatakarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs). Auch Zigarettenrauch enthält Benzpyren, das wiederum zu einem Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) und Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs) führen kann.
    • Polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAH, enthalten in Dieselabgasen; Ausscheidung von PAH-Metabolite über die Nieren) – Risikofaktor für das Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) und Urothelkarzinom (Krebs des Übergangsgewebes (Urothel), das die ableitenden Harnwege auskleidet)
    • Radon in Innenräumen – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs), malignes Melanom
  • Kontakt mit
    • in Ruß enthaltenem Benzo(a)pyren (1,2-Benzpyren) (Schornsteinfeger) – Hodenkarzinom (Hodenkrebs)
    • in Teer und Bitumen – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs); Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs)
    • Braunkohleteeren (Braunkohlearbeiter) – Hauttumore
    • Feinstaub – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
    • Fuchsin – Harnblasenkarzinom (Blasenkrebs)
    • halogenierten Ethern („Haloethern“), insbesondere Dichlordimethylether – Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
    • Holzstaub – Tumoren der inneren Nase und der Nebenhöhlen

Weitere Risikofaktoren

  • Freie Radikale – diese reagieren u. a. mit dem Zellkern und der Erbinformation (DNS). Das Ergebnis dieser oxidativen DNA-Schädigungen sind beispielsweise Punktmutationen und Enzymstörungen, die zu erheblichen Störungen der Zellfunktionen und damit der Stoffwechselprozesse führen. Auch im Alter nehmen ROS-bedingte Mutationen (ROS = reaktive Sauerstoff-Derivate) zu. Davon betroffen sind insbesondere die Mitochondrien

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Kinderzahl: In kinderreichen Familien erkranken die Eltern seltener an Krebs. Dieses gilt für:
    • Mammakarzinom (Brustkrebs), Endometriumkarzinom (Gebärmutterschleimhautkrebs) und Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) wg. verminderte Zahl der Ovulationen (Eisprung) und die damit verbundene geringere Exposition gegenüber Östrogenen sowie die Oxytocinsekretion nach der Geburt des Kindes
    • Hirntumoren, Blasen-, Bronchial(Lungen)-, Magen-, Haut- und Kolon(Dickdarm)karzinom sowie für Krebserkrankungen insgesamt [25]
  • Ernährung: Verzehr von einer Handvoll Nüssen (Cashewnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Pekannüsse, Pistazien, Walnüsse) am Tag führte zu einer Krebs-Risikoreduktion um 15 % [19].
    Die gesundheitsfördernde Wirkung von Nüssen beruht wahrscheinlich auf den Aktivitätsanstieg der Schutzenzyme Katalase und Superoxiddismutase, die die körpereigene Abwehr zu Entgiftung von reaktiven Sauerstoffspezies aktivieren [20].
  • Grüner Tee – Untersuchungen der Magenkarzinom (Magenkrebs)-Häufigkeit zeigen, dass Flavonoide das Wachstum von Magenkarzinomzellen hemmen. Da besonders in den Regionen Chinas und Japans traditionell viel grüner Tee getrunken wird, zeigten dort Männer wie Frauen eine fünffach geringere Mortalitätsrate an Magenkarzinom als die durchschnittliche Bevölkerung
    Eine hohe Aufnahme von Flavonoiden in Form von Grüntee bewirkt beim Menschen ein niedrigeres Risiko an Magen-, Kolonkarzinom (Dick- und Mastdarmkrebs) und Mammakarzinom (Brustkrebs) zu erkranken [9].
    Hinweis!
    Patienten, die mit Bortezomib (Zytostatikum) behandelt werden, sollten sicherheitshalber keinen grünen Tee trinken bzw. EGCG-Produkte (Epigallocatechin-3-gallat) meiden, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Wirkung von Bortezomib beeinträchtigt wird [15].
  • Nichtrauchen, wenig Alkohol (≤1 Drink/d für Frauen, ≤2 Drinks/d für Männer), kein Übergewicht (18.5-27.5) und viel Bewegung kann die Krebsinzidenz um bis zu 70 % zu reduzieren und die Mortalitätsrate um mindestens 50 % halbieren [18].
  • Sport
    • körperlich sehr aktive Menschen haben ein geringeres Risiko für Kolonkarzinome (Dick- und Mastdarmkrebs) [10].
    • Risikoreduktion für hormonabhängige Mammakarzinome (Brustkrebs) wird auf 30 % geschätzt (circa zwei Stunden gehen und eine Stunde Fahrradfahren am Tag) [14]
    • Frauen mit einem kolorektalen Karzinom/Krebs des Dickdarms (Kolon) oder des Mastdarms (Rektum) (im Stadium I bis III) – mindestens 18 Stunden wöchentliches Training („metabolic equivalent test“) führten bei nicht metastasiertem kolorektalen Karzinom zu einer hochsignifikanten Verbesserung der Überlebensrate [11].
    • Sportliche Aktivität (mindestens 60 Minuten leichte sportliche Aktivität) bei Männern reduziert die Tumorhäufigkeit (12 %↓) und die Überlebenschancen (30 Minuten reduzieren die Mortalitätsrate um 33 %) im Falle einer Erkrankung [12]
      Fazit: Je mehr Bewegung, desto höher die Risikoreduktion. Empfohlen werden mindestens 30 Minuten schnelles Gehen, Joggen oder Fahrradfahren an mindestens fünf Tagen in der Woche (besser 45 bis 60 Minuten). Andere Sportarten wie Schwimmen oder Skilanglauf sind ebenfalls geeignet.
  • Sonnenschutz zur Hautkrebsprophylaxe, d. h. Vermeidung akuter und chronischer UV-Schäden – wg. aktinische Keratose (Krebsvorstufe; Risikofaktor für ein Plattenepithelkarzinom), Plattenepithelkarzinom der Haut), Basaliom (Basalzellkarzinom; 10 mal häufiger als das Melanom), Melanom
  • Vitamin-D-Supplementierung: 800-1.000 IE/Tag
  • Vitamin-K-Antagonisten (VKA) – Risikoreduktion von 16 % für Krebsneuerkrankungen; Mammakarzinom (Brustkrebs) 10 %, Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) 20 %, Prostatakarzinom (Prostatakrebs) 31 %; chemoprotektiver Effekts von Warfarin möglicherweise weil der Wirkstoff den Signalweg (GAS6-AXL) hemmt, der unabhängig von den gerinnungshemmenden Effekten die Tumorgenese fördert [21]

Literatur

  1. Forth W, Rummel W: Eisen. Pharmakotherapie des Eisenmangels. In: Forth W, Henschler D, Rummel W (Hrsg.): Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 5. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage,1987. BI Wissenschaftsverlag, Mannheim
  2. Nelson RL: Iron and colorectal cancer risk: human studies. Nutr Rev. 2001 May;59(5):140-8.
  3. Schröder H: Störungen des Eisenstoffwechsels und Eisenpräparate zur Substitution. Pharmazeutische Zeitung 139: 9-13.1994
  4. Braunwald, Fauci, Kasper, Hauser, Longo, Jameson. Harrisons Innere Medizin 2, 15. Auflage. Dietel M, Dudenhausen J, Suttorp N (Hrsg)., Kap. 345, Seiten 2459-2462, ABW Wissenschaftsverlag, Berlin (2003)
  5. Wu T, Sempos CT, Freudenheim JL, Muti P, Smit E: Serum iron, copper and zinc concentrations and risk of cancer mortality in US adults. Ann Epidemiol. 2004 Mar;14(3):195-201.
  6. Collaborative Group on Hormonal Factors in Breast Cancer. Breast cancer and breastfeeding: collaborative reanalysis of individual data from 47 epidemiological studies in 30 countries, including 50302 women with breast cancer and 96973 women without the disease. Lancet 2002 (20. Juli); 360: 187-95
  7. Stauber und Weyerstahl Gynäkologie und Geburtshilfe Thieme/MLP Verlag 2005
  8. Olesen PT, Olsen A, Frandsen H, Frederiksen K, Overvad K, Tjønneland A. Acrylamide exposure and incidence of breast cancer among postmenopausal women in the Danish Diet, Cancer and Health Study. Int J Cancer. 2008 May 1;122(9):2094-100.
  9. Schmidt E, Schmidt N: Leitfaden Mikronährstoffe. Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004
  10. Abgewandelt zitiert nach „Was schützt vor Krebs und Diabetes?“ MMW-Fortschr. Med., Nr. 24/2007 (149. Jg.), S. 16, dort zitiert nach „EPIC-Symposium“, Berlin, 25. April 2007
  11. Meyerhardt JA, Giovannucci EL, Holmes MD, Chan AT, Chan JA, Colditz GA, Fuchs CS. Physical activity and survival after colorectal cancer diagnosis. J Clin Oncol 2006; 224; 3527–34
  12. Orsini N, Mantzoros CS, Wolk A. Association of physical activity with cancer incidence, mortality, and survival: a population-based study of men. British Journal of Cancer (2008: 98: 1864-1869)
  13. Andrew G Renehan, Margaret Tyson, Matthias Egger, Richard F Heller, Marcel Zwahlen Body-mass index and incidence of cancer: a systematic review and meta-analysis of prospective observational studies The Lancet, Volume 371, Issue 9612, Pages 569 - 578, 16 February 2008
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  15. Encouse B. Golden, Philip Y. Lam, Adel Kardosh, Kevin J. Gaffney, Enrique Cadenas, Stan G. Louie, Nicos A. Petasis, Thomas C. Chen, and Axel H. Schonthal: Green tea polyphenols block the anticancer effects of bortezomib and other boronic acid-based proteasome inhibitors. Blood First Edition Paper, prepublished online February 3, 2009; doi 10.1182/blood-2008-07-171389.
  16. Deutsches Krebsforschungszentrum. Tabakatlas Deutschland 2015. Heidelberg
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  28. Gilchrist S et al.: Association of Sedentary Behavior With Cancer Mortality in Middle-aged and Older US Adults. JAMA Oncol 2020; https://doi.org/10.1001/jamaoncol.2020.2045
  29. Chang K et al.: Ultra-processed food consumption, cancer risk and cancer mortality: a large-scale prospective analysis within the UK Biobank eClinicalMedicine January 31, 2023 doi:https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2023.101840

Leitlinien

  1. Patientenleitlinie: Supportive Therapie – Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung; Ratgeber für Patientinnen und Patienten. Februar 2018. Leitlinienprogramm Onkologie
     
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