Sollte während der Schwangerschaft zusätzlich Magnesium eingenommen werden?

Der tägliche Magnesiumbedarf von Schwangeren liegt bei 310 mg pro Tag. Im Durchschnitt nimmt der deutsche Bundesbürger weniger als 300 mg pro Tag mit der Nahrung auf. Ein Grund dafür sind die magnesiumarmen Ackerböden durch den Einsatz von Kunstdüngern in der Landwirtschaft.

Des Weiteren wird beim Genuss von Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken wie schwarzem Tee und Cola-Getränken die Nierentätigkeit angeregt. Dadurch kommt es zu einer gesteigerten Harnproduktion, die zu einer vermehrten Ausscheidung von Magnesium führt. Zugleich erschwert die übliche eiweiß- und fettreiche Nahrung die Magnesiumaufnahme im Darm und mit der Erhöhung des Eiweißstoffwechsels steigt der Magnesiumbedarf.

In der Schwangerschaft kommt es durch das kindliche Wachstum und die erhöhte mütterliche Stoffwechselrate zu einem weiteren Anstieg des Magnesiumbedarfs. So lagert das Ungeborene im letzten Drittel der Schwangerschaft täglich zwischen 5 und 7,5 mg Magnesium ein, das für die Eiweißherstellung beim Aufbau der Organe und zum Aufbau des Skeletts benötigt wird.

Da die Magnesiumzufuhr mit der üblichen Nahrung nicht zur Abdeckung dieses erhöhten Bedarfs ausreicht, stellt sich im Verlauf einer Schwangerschaft ein bedeutender Magnesiummangel ein, der sich auch in einem deutlichen kontinuierlichen Absinken des Magnesiumspiegels im Blut äußert.

Erste Zeichen eines Magnesiummangels sind meist Wadenkrämpfe. Von größerer Bedeutung ist jedoch, dass es unter einem Magnesiummangel häufiger zu Früh- und Fehlgeburten kommt, die Wehentätigkeit öfter frühzeitig einsetzt und auch die Schwangerschaftserkrankung Gestose häufiger beobachtet wird. Ferner weisen Neugeborene von Müttern mit einem Magnesiummangel eine verzögerte Entwicklung im Mutterleib und ein niedrigeres Geburtsgewicht auf.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die muskelentspannende Wirkung von Magnesium vorzeitige Wehen verhindern kann. Magnesium wird auch erfolgreich bei der Schwangerschaftserkrankung Gestose und bei drohenden Fehlgeburten eingesetzt. Daneben verbessert es die Anpassung der Organfunktion des Neugeborenen an die Anforderungen des Lebens außerhalb der Gebärmutter.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Der hohe Magnesiumbedarf in der Schwangerschaft sollte durch die Einnahme einer magnesiumhaltigen Nahrungsergänzung ausgeglichen werden.

Experten empfehlen während der Schwangerschaft die Einnahme von 300-400 mg Magnesium täglich. Diese Dosis verursacht – auch bei der Schwangeren mit eingeschränkter Nierenfunktion – keine unerwünschten Nebenwirkungen. Eine angenehme Begleiterscheinung von Magnesium ist der stuhlerweichende Effekt. Die in der Schwangerschaft häufig auftretende Verstopfung wird dadurch ohne die Einnahme von Abführmitteln verhindert.

Hinweis zum Versorgungszustand
22-38 % der Frauen in der Altersgruppe von 19-50 J. erreichen die empfohlene Tageszufuhr nicht.
Besonders schlecht ist die Versorgungssituation der Frauen in der Altersgruppe von 19-24 J.
Den am schlechtesten mit Magnesium versorgten Frauen in der Altersgruppe von 19-24 J. fehlen 126 mg Magnesium.
DGE-Empfehlungen:  Frau 19-24 J. 310 mg/Tag, Frau 25- > 65 J. 300 mg/Tag, Schwangere 310 mg/Tag

Wann sollte mit der Einnahme einer magnesiumhaltigen Nahrungsergänzung begonnen werden?

Idealerweise sollte mit der Einnahme einer magnesiumhaltigen Nahrungsergänzung schon vor der Schwangerschaft begonnen werden.

Sollten Sie keine magnesiumhaltige Nahrungsergänzung vor der Schwangerschaft eingenommen haben, so sollten Sie jetzt, nachdem Sie über die wichtige Bedeutung dieses Mineralstoffs für Sie und Ihr Kind wissen, mit der sofortigen Einnahme einer magnesiumhaltigen Nahrungsergänzung beginnen.