Kann man mit der zusätzlichen Einnahme von Vitalstoffen während der Schwangerschaft Missbildungen vorbeugen?

Ja – wichtig ist jedoch, die rechtzeitige Einnahme von Vitalstoffen vor dem Zeitpunkt der Empfängnis. Eine wissenschaftliche Studie, die mit 4.156 Schwangeren durchgeführt wurde, zeigt, dass sich die Häufigkeit von Missbildungen in der Schwangerschaft durch die rechtzeitige Verabreichung von Vitalstoffen drastisch vermindern lässt.

Im Rahmen dieser Studie wurde eine folsäurehaltige Nahrungsergänzung für den Zeitraum von zwei Wochen vor der Empfängnis verabreicht. Im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne folsäurehaltige Nahrungsergänzung konnte durch die Verabreichung von Folsäure ein Neuralrohrdefekt (wie offener Rücken) vollständig verhindert werden. Das Risiko für andere schwerwiegende angeborene Missbildungen wie Fehlanlagen des Herzkreislaufsystems und Missbildungen des Skelettsystems konnte deutlich gesenkt werden.

Die Häufigkeit der Fehlbildungen reduzierte sich durch die Einnahme eines folsäurehaltigen Nahrungsergänzungsmittels um die Hälfte, und zwar von 28,3 auf 14,7 auf 1.000 Geburten.

Beachten Sie bitte neben der Einnahme einer folsäurehaltigen Nahrungsergänzung die Grundregeln der Ernährung in der Schwangerschaft: Eine Schwangere sollte nicht dursten und nicht hungern. Die tägliche Kost sollte hochwertig und abwechslungsreich sein.

Hinweis zum Versorgungszustand
80-91 % der Frauen in der Altersgruppe von 19-80 J. erreichen die empfohlene Tageszufuhr nicht.
DGE-Empfehlung: Frau  400 µg/Tag; Schwangere 550 µg/Tag*

*Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, sollten zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung 400 µg synthetische Folsäure pro Tag in Form eines Nahrungsergänzungsmittels einnehmen, um Neuralrohrdefekten vorzubeugen. Diese zusätzliche Einnahme eines Folsäurepräparates sollte spätestens 4 Wochen vor Beginn der Schwangerschaft anfangen werden.