Kann man durch die zusätzliche Einnahme von Vitalstoffen das Risiko einer Fehlgeburt vermindern?
In einer Studie mit Frauen, die bereits mehrere Fehlgeburten hatten, konnte durch die zusätzliche Verabreichung kleinerer Mengen Vitamin E bei einem Großteil der Frauen eine weitere Fehlgeburt verhindert werden. Wahrscheinlich sorgt das Vitamin E dafür, dass das mit der Nahrung aufgenommene Vitamin A, das bei der Einnistung der befruchteten Eizelle von Bedeutung ist, besser verwertet wird.
Des Weiteren ist bekannt, dass durch die rechtzeitige Einnahme einer folsäurehaltigen Nahrungsergänzung vor der Empfängnis nachweislich im ersten Drittel der Schwangerschaft das Risiko einer Fehlgeburt vermindert wird.
Im Folgenden Informationen zum Thema Folsäure in der Schwangerschaft:
Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass bereits nicht schwangere junge Frauen überdurchschnittlich häufig mit Folsäure unterversorgt sind.
Durch die Blutbildung und das Wachstum von Mutterkuchen (Plazenta) und Kind besteht in der Schwangerschaft ein fast doppelt so hoher Folsäurebedarf wie außerhalb der Schwangerschaft.
Die Einnahme einer folsäurehaltigen Nahrungsergänzung ist deshalb für alle Frauen im gebärfähigen Alter erforderlich.
Die Empfehlung, während der Schwangerschaft zur Vermeidung eines Mangels verstärkt folsäurereiche Nahrungsmittel wie Gemüse zu verzehren, wird durch die Belastung gerade dieser Lebensmittel mit chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln und Umweltgiften, wie Schwermetallen und Schwefelverbindungen sowie Pestiziden und Insektiziden, infrage gestellt.
Ein Folsäuremangel kann schwerwiegende Folgen haben: Häufung von Fehlgeburten und Missbildungen des Kindes wie Neuralrohrdefekte (offener Rücken etc.), vorzeitige Plazentalösung (Mutterkuchenlösung), Gestose (Schwangerschaftserkrankung) und Mangelentwicklung des Kindes. In einer mit 800 Frauen in einer Frühschwangerschaft durchgeführten Studie wurde in der Gruppe der Frauen mit einem Folsäuremangel eine vierfach höhere Missbildungsrate festgestellt, vor allem Missbildungen wie Anencephalus (Nichtausbildung des Großhirns) sowie Spina bifida (offener Rücken).
Hinweis zum Versorgungszustand
80-91 % der Frauen in der Altersgruppe von 19-80 J. erreichen die empfohlene Tageszufuhr nicht.
DGE-Empfehlung: Frau 400 µg/Tag; Schwangere 550 µg/Tag*
*Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, sollten zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung 400 µg synthetische Folsäure pro Tag in Form eines Nahrungsergänzungsmittels einnehmen, um Neuralrohrdefekten vorzubeugen. Diese zusätzliche Einnahme eines Folsäurepräparates sollte spätestens 4 Wochen vor Beginn der Schwangerschaft anfangen werden.