Fußaufnahme (a.p., seitlich, schräg)
Die konventionelle Röntgenaufnahme des Fußes in mehreren Ebenen (anteroposterior = a.p., seitlich = lateral, schräg = oblique) gehört zu den Standardverfahren der muskuloskelettalen Radiologie. Sie dient der Beurteilung knöcherner Strukturen, Gelenkverhältnisse und pathologischer Veränderungen im Bereich des Fußskeletts (Knochengerüst des Fußes).
Synonyme
- Röntgen des Fußes
- Fußröntgen in drei Ebenen
- Dreiebenenaufnahme des Fußskeletts
- Konventionelle Fußradiographie
Beurteilbare Strukturen
- Fußknochen
- Zehen (Phalangen), Mittelfußknochen (Metatarsalia), Fußwurzelknochen (Tarsalia)
- Gelenkstrukturen
- Großzehengrundgelenk (Metatarsophalangealgelenk I), Chopart-Gelenklinie (Gelenklinie zwischen Rückfuß und Mittelfuß), Lisfranc-Gelenkreihe (Gelenke zwischen Fußwurzel und Mittelfuß)
- Weichteile
- Nur begrenzt beurteilbar (z. B. Luftansammlungen, Weichteilschwellungen, Verkalkungen)
- Fußgewölbe
- Bei seitlicher Projektion erkennbar (z. B. Plattfuß, Hohlfuß)
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- Traumatologische Fragestellungen
- Frakturen (Brüche) (z. B. Mittelfußknochen, Fersenbein, Sprungbein)
- Luxationen (Verrenkungen) und Bandverletzungen
- Degenerative Veränderungen
- Arthrosen (Gelenkverschleiß) (z. B. Großzehengrundgelenk)
- Entzündliche Erkrankungen
- Arthritis (Gelenkentzündung), Gicht, Osteomyelitis (Knochenentzündung)
- Fehlstellungen
- Hallux valgus (Schiefstand der Großzehe), Klumpfuß, Plattfuß, Spreizfuß
- Tumoröse oder zystische Läsionen
- Osteome (gutartige Knochentumoren), Knochenzysten, Metastasen (Tochtergeschwülste)
- Diabetisches Fußsyndrom
- Kontrolle auf osteolytische Veränderungen (Knochenabbau), Deformitäten (Fehlbildungen)
- Postoperative Kontrolle
- Osteosynthesen (Metallimplantate zur Stabilisierung von Brüchen), Korrektur-Operationen, Endoprothesen (künstliche Gelenke)
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
- Absolute Kontraindikationen
- Keine – es handelt sich um ein nicht-invasives (nicht eingreifendes), niedrig dosiertes Verfahren
- Relative Kontraindikationen
- Schwangerschaft bei fehlender Notwendigkeit oder ohne adäquate Abschirmung
Vorbereitung des Patienten
- Keine spezielle Vorbereitung erforderlich
- Entfernung von Schuhen, Socken und ggf. metallhaltigem Schmuck am Fuß
Das Verfahren
- Anteroposterior (a.p.): Patient steht belastend auf dem Fuß; zentrale Strahlführung dorsoplantar (von oben nach unten)
- Seitlich (lateral): Patient steht seitlich mit dem betroffenen Fuß auf einer Kassette, gegenüberliegender Fuß ggf. erhöht
- Schräg (oblique): 30-45° schräge Projektion zur besseren Darstellung von Überlagerungsstrukturen (z. B. Mittelfußknochen, Fußwurzelknochen)
Mögliche Befunde
- Frakturen oder Fissuren (Brüche oder Haarrisse)
- Osteolytische oder osteosklerotische Läsionen (Knochenabbau oder Knochenverhärtung)
- Gelenkspaltverschmälerungen oder Osteophyten (Gelenkverschmälerungen oder knöcherne Anbauten)
- Fehlstellungen und Achsabweichungen
- Kalzifikationen im Weichteilgewebe (Verkalkungen im Gewebe)
- Radiologisch sichtbare Fremdkörper
Strahlenexposition
-
Effektive Dosis: ca. 0,001-0,01 mSv pro Aufnahmeebene (insgesamt gering)