Sprunggelenksfraktur – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Sprunggelenksfraktur hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Sprunggelenksfraktur und werden oft zuerst bemerkt:

  • Plötzlicher, starker Schmerz im Bereich des Sprunggelenks: Häufig nach Umknicken, Sturz oder direktem Trauma
  • Unmöglichkeit oder erhebliche Einschränkung beim Auftreten oder Gehen: Tritt bei 90-100 % der Patientinnen und Patienten auf

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Sprunggelenksfraktur:

  • Druckschmerzhaftigkeit über dem Frakturort: Lokal deutlich auslösbar; bei nahezu allen Patienten
  • Schwellung im Bereich des Innen- oder Außenknöchels: Innerhalb weniger Minuten nach dem Trauma; bei 90-95 %
  • Bewegungsschmerz im Sprunggelenk: Verstärkt durch passive oder aktive Bewegungsversuche, bei 90 %
  • Hämatom (Bluterguss) am Knöchel oder Fußrücken: Entsteht durch Gefäßverletzungen, bei 80-90 %

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Instabilität des Gelenks: Vor allem bei komplexen Frakturen oder Bandbeteiligung; bei 30-40 %
  • Fehlstellung oder Deformität des Sprunggelenks oder Fußes: Hinweis auf dislozierte Fraktur oder Luxation (Auskugelung des Gelenks); bei 20-30 %
  • Krepitation (Knirschen) bei Bewegung oder Belastung: Hinweis auf Knochenreibung; bei 10-20 %
  • Verkürzter oder abnorm beweglicher Unterschenkel/Fuß: Bei schweren Frakturen mit Achsabweichung
  • Gefühlsstörungen oder Kribbeln im Fuß: Hinweis auf Nervenbeteiligung; bei 5-10 %
  • Blässe, Kältegefühl oder Pulslosigkeit des Fußes: Warnzeichen für Gefäßkompression; bei < 5 %, Notfall!

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Übelkeit und Kreislaufsymptome: Schmerzbedingt, v. a. bei schweren Frakturen oder Schock; bei 10-20 %
  • Schwindel oder Kollapsneigung: Vor allem unmittelbar nach dem Trauma, durch Schmerz oder vegetative Reaktion
  • Allgemeines Unwohlsein: Unspezifisch; bei 15-20 % der Fälle