Sprunggelenksfraktur – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Röntgendiagnostik des Sprunggelenks (Röntgenuntersuchung des Fußgelenks)
- Standardverfahren zur Primärdiagnostik der Sprunggelenksfraktur (Knochenbruch des Sprunggelenks)
- Durchführung in mindestens zwei Ebenen (anterior-posterior und lateral), ergänzt um die Malleolengabel-/Mortise-Aufnahme (Spezialaufnahme der Knöchelgabel)
- Beurteilung von:
- Frakturlokalisation (medialer Malleolus (Innenknöchel), lateraler Malleolus (Außenknöchel), hinterer Malleolus (hinterer Knöchelanteil))
- Frakturtyp (isoliert, bi- oder trimalleolär (ein-, zwei- oder dreiknöcheliger Bruch))
- Dislokation (Verschiebung), Achsabweichung, Rotationsfehlstellung
- Gelenkbeteiligung, Stufenbildung und Gelenkspaltkongruenz (Passgenauigkeit der Gelenkflächen)
- Hinweisen auf Syndesmosenbeteiligung (Verletzung der Bandverbindung zwischen Schien- und Wadenbein)
- Unverzichtbar zur initialen Klassifikation (z. B. Weber-Klassifikation (Einteilung nach Bruchhöhe), AO-Klassifikation (internationale Bruchklassifikation)) und Therapieentscheidung
- Röntgenkontrolle nach Reposition (Wiedereinrichtung der Knochenstellung)
- Kontrolle der Frakturstellung nach geschlossener oder offener Reposition
- Beurteilung der Achs-, Rotations- und Längenrekonstruktion
- Grundlage für die Entscheidung zur konservativen Weiterbehandlung oder operativen Stabilisierung (Operation zur Fixierung)
- Röntgen angrenzender Regionen bei klinischem Verdacht auf Begleitverletzungen
- Röntgen des Unterschenkels, Fußes oder Kniegelenks bei entsprechendem Unfallmechanismus oder Schmerzangabe
- Ausschluss zusätzlicher Frakturen oder Luxationen (Gelenkausrenkungen)
Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (Krankengeschichte), körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Computertomographie (CT) des Sprunggelenks (Schichtbilduntersuchung)
- Indiziert bei:
- komplexen intraartikulären Frakturen (Brüche mit Gelenkbeteiligung)
- Mehrfragmentfrakturen (mehrteilige Brüche)
- Beteiligung des hinteren Malleolus
- unklarer Gelenkbeteiligung im konventionellen Röntgen
- Hochauflösende Darstellung der Gelenkflächen und der hinteren Tibiakante (hinterer Schienbeinrand)
- Präoperative Planung bei operativer Versorgung
- Indiziert bei:
- Magnetresonanztomographie (MRT) des Sprunggelenks (Kernspintomographie)
- Indiziert bei:
- Verdacht auf okkulte Frakturen (versteckte Knochenbrüche) bei unauffälligem Röntgen
- persistierenden Schmerzen trotz negativer Röntgenbefunde
- Verdacht auf begleitende Band-, Syndesmosen- oder Knorpelverletzungen
- Verdacht auf osteochondrale Läsionen (Knorpel-Knochen-Schäden) oder Knochenmarködem (Flüssigkeitseinlagerung im Knochen)
- Ergänzende Diagnostik zur Therapieplanung bei komplexer Verletzungskonstellation
- Indiziert bei:
- Sonographie des Sprunggelenks (Ultraschalluntersuchung)
- Ergänzend einsetzbar bei:
- Weichteilverletzungen
- Gelenkerguss (Flüssigkeitsansammlung im Gelenk)
- Hämatomen (Blutergüssen)
- Sehnenverletzungen
- Kein Ersatz für die knöcherne Primärdiagnostik
- Ergänzend einsetzbar bei:
- Durchblutungsdiagnostik (z. B. Dopplersonographie (Ultraschall zur Gefäßdarstellung))
- Indiziert bei klinischem Verdacht auf vaskuläre Komplikationen (Gefäßprobleme)
- Beurteilung der arteriellen Perfusion (Durchblutung) bei:
- ausgeprägter Schwellung
- relevanter Fehlstellung
- Hinweisen auf kritische Minderdurchblutung
- Elektrophysiologische Diagnostik (z. B. Nervenleitgeschwindigkeit, Elektromyographie (Messung der Nerven- und Muskelaktivität))
- Indiziert bei persistierenden neurologischen Ausfällen (Nervenstörungen) nach Trauma oder operativer Versorgung
- Abklärung einer Läsion (Schädigung) oder Kompression (Einklemmung) peripherer Nerven (z. B. Nervus peroneus (Wadenbeinnerv), Nervus tibialis (Schienbeinnerv))
- Verlaufskontrolle bei klinischem Verdacht auf Nervenbeteiligung
- Verlaufsröntgen
- Regelmäßige radiologische Verlaufskontrollen unter konservativer oder operativer Therapie
- Früherkennung von:
- sekundärer Dislokation
- verzögerter Frakturheilung
- Pseudarthrose (Ausbleiben der Knochenheilung)
- posttraumatischer Arthrose des oberen Sprunggelenks (Gelenkverschleiß nach Verletzung)