Lipödem – Labordiagnostik
Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen
- Körperliche Untersuchung und Anamnese (Krankengeschichte) – entscheidend, da das Lipödem eine klinische Diagnose ist
- Kleines Blutbild
- Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein)
- Elektrolyte – Calcium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphat
- Nüchternglucose (Nüchternblutzucker)
- Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT)
- Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin
- Schilddrüsenparameter – TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon)
Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (Krankengeschichte), der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Nierenparameter – Cystatin C (bei Verdacht auf eingeschränkte Nierenfunktion)
- Atherosklerose-Parameter (Arterienverkalkungs-Parameter) – Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyceride (bei Verdacht auf metabolisches Syndrom (Stoffwechselstörung mit Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung)/Adipositas (Fettsucht))
- Nüchterninsulin oder HOMA-Index (bei Verdacht auf Insulinresistenz (verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin))
- Albumin (bei Verdacht auf Eiweißmangelödem (Schwellung aufgrund von Eiweißmangel))
Red Flags (Warnzeichen) bei Lipödem
- Rasche Größenzunahme von Extremitäten – Verdacht auf sekundäres Lymphödem (Abflussstörung der Lymphe) oder Tumor; ggf. ergänzende Bildgebung erforderlich
- Deutlich asymmetrische Ausprägung der Schwellung – atypisch für Lipödem, Differenzialdiagnose tiefe Beinvenenthrombose (Blutgerinnsel in einer tiefen Vene) oder Lymphabflussstörung; Abklärung durch Duplexsonographie (Ultraschalluntersuchung der Blutgefäße) und ggf. D-Dimere
- Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) [↑] – spricht gegen ein isoliertes Lipödem, Verdacht auf Infektion (z. B. Erysipel (Wundrose), Phlebitis (Venenentzündung))
- Albumin [↓] – Hinweis auf Hypoproteinämie (Eiweißmangel im Blut), differenzialdiagnostisch Eiweißmangelödem (Schwellung aufgrund von Eiweißmangel, z. B. bei Leberzirrhose (fortgeschrittene Leberschädigung), nephrotischem Syndrom (Eiweißverlust über die Niere))
- Kreatinin oder Cystatin C [↑] – Hinweis auf Nierenfunktionsstörung mit renalen Ödemen (Wassereinlagerungen durch Nierenerkrankungen)
- TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) [↑]/[↓] – Hinweis auf Schilddrüsenfunktionsstörung als Ursache von Myxödemen (Schwellungen durch Unterfunktion der Schilddrüse)
- Nüchternglucose (Nüchternblutzucker) [↑], Nüchterninsulin [↑] bzw. HOMA-Index pathologisch – spricht für Insulinresistenz (verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin)/metabolisches Syndrom (Stoffwechselstörung mit Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung), nicht typisch für Lipödem, aber relevant für die Gesamttherapie