Lipödem – Klassifikation

Schweregrade

 Typ
 Beschreibung des Schweregrades
 I Fettgewebsvermehrung im Bereich von Glutealregion (Gesäßregion) und Hüften (Reiterhosenphänomen)
 II Das Lipödem reicht bis zu den Knien, Fettlappenbildungen im Bereich der Knieinnenseite
 III Das Lipödem reicht von den Hüften bis zu den Knöcheln
 IV Arme und Beine sind bis zu den Handgelenken / Knöcheln, also mit Ausnahme der Füße und Hände betroffen
 V Lipolymphödem mit vermehrtem Ödem (Wassereinlagerung) in Hand- und Fußrücken sowie Fingern und Zehen

Die obige Klassifikation der Schweregrade eines Lipödems wird von klinisch tätigen Angiologen kontrovers beurteilt, da diese suggeriert, dass das Lipödem von proximal nach distal fortschreitet. Das kann zwar so sein, aber es gibt Frauen mit einem Lipödem lediglich an den Unterschenkeln oder wie eine Säule von der Leiste bis zum oberen Sprunggelenk oder nur am Oberschenkel oder nur Gesäß und Oberschenkel etc. Die Lokalisation kann dann über Jahre oder Jahrzehnte so bleiben, aber es kann auch zur Ausbreitung kommen.  

Schweregrade nach Stößenreuther [1]

Grad Bemerkungen
 1 Glatte Hautoberfläche, vermehrtes Unterhautfettgewebe
 2 Unebene Hautoberfläche, knotige, noduläre Struktur des Unterhautfettgewebes 
 3 Schwere Konturdeformitäten, große Knoten und Wammen (lappenartige Weichteiltumoren)
 3 Kombination mit sekundären Lymphödem

Stadien der Hautveränderungen

 Stadium Beschreibung der Hautveränderungen
 I Feinknotige Hautoberfläche (umgangssprachlich: Orangenhaut)
 II Grobknotige Hautoberfläche mit größeren Dellen, medizinisch auch "Matratzenphänomen"
 II Große, deformierende Hautlappen und -wülste

Einteilung des Lipödems nach Lokalisation (modifiziert nach [2])

 Beine  Arme
 Oberschenkeltyp  Oberarmtyp
 Ganzbeintyp  Ganzarmtyp
 Unterschenkeltyp  Unterarmtyp

Literatur

  1. Stößenreuther RHK: Lipödem und Cellulitis sowie andere Erkrankungen des Fettgewebes. 2001 Viavital, Köln
  2. Herpertz U. Ödeme und Lymphdrainage. Diagnose und Therapie. Lehrbuch der Ödematologie. 5. Aufl. Stuttgart: Schattauer 2014