Speichenbruch (Radiusfraktur) – Prävention
Zur Prävention der Radiusfraktur muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Mangelnde Kalziumzufuhr – Reduziert die Knochendichte und erhöht das Risiko für Frakturen.
 - Vitamin-D-Mangel – Beeinträchtigt die Calciumaufnahme und schwächt die Knochenstruktur.
 - Fehlende Proteinzufuhr – Hemmt die Muskel- und Knochenregeneration.
 
 - Genussmittelkonsum
- Alkoholmissbrauch – Reduziert die Knochendichte und fördert Koordinationsstörungen, die Stürze begünstigen.
 - Tabak (Rauchen) – Beeinträchtigt die Durchblutung der Knochen und vermindert die Knochenheilung.
 
 - Körperliche Aktivität
- Bewegungsmangel – Führt zu Muskelschwäche und eingeschränkter Koordination, was das Sturzrisiko erhöht.
 - Ungeübte sportliche Aktivitäten – Erhöhen die Gefahr von Stürzen und Verletzungen bei ungewohnter Belastung.
 
 - Psycho-soziale Situation
- Stress und kognitive Einschränkungen – Beeinträchtigen die Aufmerksamkeit und erhöhen das Sturzrisiko.
 - Einsamkeit im Alter – Reduziert die Motivation zu körperlicher Aktivität und erschwert Sturzprävention.
 
 - Wohn- und Umgebungsfaktoren
- Unangepasste Wohnungseinrichtung – Stolperfallen wie Teppiche, fehlende Haltegriffe oder schlechte Beleuchtung erhöhen das Unfallrisiko.
 - Ungeeignetes Schuhwerk – Erhöht das Risiko für Stürze, insbesondere auf glatten oder unebenen Böden.
 
 
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
Unfallverhütung
- Regelmäßiges körperliches Training zur Verbesserung von Koordination, Kraft und Gleichgewicht.
 - Verwendung von Schutzkleidung wie Handgelenkschützern beim Sport (z. B. Inline-Skating, Snowboarding).
 - Wetterangepasstes Schuhwerk mit rutschfester Sohle und ggf. Gehhilfen für den Außenbereich.
 - Altersgerechte Wohnungsanpassungen, z. B. rutschfeste Matten, Haltegriffe in Bad und Treppenbereich, gute Beleuchtung.
 
Osteoporoseprophylaxe
- Ernährung mit ausreichend Calcium und Vitamin D.
 - Regelmäßige ärztliche Kontrolle der Knochendichte (Osteodensitometrie) bei Risikopersonen.
 - Gezielte medikamentöse Therapie bei nachgewiesener Osteoporose (z. B. Bisphosphonate, Denosumab).
 - Sturzprophylaxe durch gezielte Schulungen, z. B. Balance- oder Gleichgewichtstraining.
 
Medizinische Maßnahmen
- Therapie von Grunderkrankungen, die Stürze begünstigen, z. B. Behandlung von Schwindel, Seh- oder Gangstörungen.
 - Anpassung von Medikamenten, die die Koordination beeinträchtigen könnten.
 - Regelmäßige Kontrolle und Anpassung von Sehhilfen und Hörgeräten.
 
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention richtet sich an Personen, die bereits eine Radiusfraktur erlitten haben oder ein erhöhtes Risiko aufweisen:
Früherkennung und Behandlung
- Regelmäßige ärztliche Untersuchungen zur Erkennung von Osteoporose oder anderen Risikofaktoren.
 - Anwendung von Physiotherapie zur Verbesserung der Muskelkraft und Mobilität nach einer Fraktur.
 
Individuelle Anpassungen
- Vermeidung von Aktivitäten, die mit einem hohen Sturzrisiko verbunden sind, bis die Stabilität wiederhergestellt ist.
 - Verwendung von Schutzkleidung bei sportlichen Aktivitäten.
 
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, wiederholte Frakturen zu verhindern und die Lebensqualität langfristig zu erhalten:
Langfristige Betreuung
- Regelmäßige Kontrollen der Knochendichte bei Risikopersonen.
 - Langfristige medikamentöse Osteoporosebehandlung bei betroffenen Patienten.
 
Rehabilitation
- Langfristige Physiotherapie zur Stabilisierung des Gelenkapparats und zur Verbesserung der Beweglichkeit.
 - Ergotherapie zur Förderung der Feinmotorik und Anpassung der Alltagsbewältigung.
 
Nachhaltige Lebensstiländerungen
- Förderung eines aktiven Lebensstils mit regelmäßiger körperlicher Aktivität.
 - Ernährungsanpassung zur Förderung der Knochengesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens.