Aging (Altern) – Medizinische Checks
Medizinische Checks bei Aging (Altern)
Die medizinischen Checks bei Aging dienen der strukturierten, präventivmedizinischen Gesamtbeurteilung des individuellen Gesundheitszustandes. Ziel ist es, altersassoziierte Veränderungen frühzeitig zu erkennen, von pathologischen Prozessen abzugrenzen und personalisierte Strategien zur Erhaltung von Funktion, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität abzuleiten. Die Checks integrieren Anamnese, klinische Befunde sowie – in Abhängigkeit vom jeweiligen Modul – laborchemische und medizingerätediagnostische Daten und stellen damit eine Schnittstelle zwischen klinischer Medizin, Prävention und Longevity-Konzepten dar.
Im Kontext des Aging werden geschlechtsspezifische und geschlechtsunabhängige Alterungsprozesse gleichermaßen berücksichtigt. Dazu zählen hormonelle Veränderungen wie Menopause (Wechseljahre der Frauen) und Andropause (Wechseljahre des Mannes) ebenso wie die Adrenopause und Somatopause sowie metabolische, psycho-mentale und ernährungsabhängige Einflussfaktoren.
Anti-Aging-Check für Frauen und Männer
Der Anti-Aging-Check (Frau / Mann) ist ein umfassender, geschlechtsadaptierter medizinischer Check zur Erfassung biologischer, funktioneller und klinischer Alterungsprozesse. Er dient der Identifikation individueller Risikoprofile und der Früherkennung altersassoziierter Erkrankungen, bevor manifeste Krankheitsbilder entstehen.
Im Fokus stehen die systematische Erhebung der Eigen- und Familienanamnese, die Erfassung von Lebensstilfaktoren sowie die Beurteilung alters- und geschlechtsspezifischer Veränderungen, unter anderem im Bereich der endokrinen Regulation (Menopause, Andropause), der Körperzusammensetzung, der kardiovaskulären Regulation und der metabolischen Balance. Die Ergebnisse ermöglichen eine differenzierte Einschätzung der biologischen Alterung im Vergleich zum chronologischen Alter.
Der Nutzen des Anti-Aging-Checks liegt insbesondere in der frühzeitigen Risikoerkennung, der Individualisierung präventiver Maßnahmen sowie der Grundlage für gezielte Empfehlungen in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Stressregulation und medizinische Vorsorge.
Ernährungsanalyse im Rahmen des Aging
Die Ernährungsanalyse ist ein zentraler Bestandteil der Anti-Aging-Medizin und geht über allgemeine Ernährungsempfehlungen hinaus. Sie verfolgt einen individualisierten, ernährungsmedizinischen Ansatz unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse zur epigenetischen Ernährung.
Analysiert werden individuelle Ernährungsgewohnheiten, Lebensmittelauswahl, Mahlzeitenstruktur sowie relevante Lebensstilfaktoren. Ziel ist es, ernährungsbedingte Risikokonstellationen zu identifizieren, die zur Beschleunigung biologischer Alterungsprozesse, zu chronischer Inflammation oder zu metabolischen Dysregulationen beitragen können.
Im Kontext des Aging ermöglicht die Ernährungsanalyse eine gezielte Anpassung der Ernährung zur Unterstützung zellulärer Reparaturmechanismen, zur Prävention altersassoziierter Erkrankungen und zur Förderung von Resilienz, Leistungsfähigkeit und Regenerationsfähigkeit.
Vitalstoff-Analyse bei Aging
Die Vitalstoff-Analyse (Frau / Mann) dient der systematischen Erfassung individueller Defizite an essenziellen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und weiteren Mikronährstoffen. Diese spielen eine entscheidende Rolle für zelluläre Funktionen, Immunregulation, antioxidative Kapazität und den Erhalt von Muskel-, Nerven- und Knochenfunktion.
Im Alter steigt das Risiko für subklinische Mikronährstoffmängel durch veränderte Resorption, veränderten Bedarf, chronische Erkrankungen oder Dauermedikation. Die Vitalstoff-Analyse ermöglicht es, solche Defizite frühzeitig zu erkennen und gezielt auszugleichen.
Der Nutzen im Aging-Kontext liegt in der Unterstützung physiologischer Alterungsprozesse, der Reduktion funktioneller Einschränkungen sowie der Prävention altersbedingter Erkrankungen durch eine individualisierte Mikronährstoffstrategie.
Psycho-Mental-Check bei Aging
Der Psycho-Mental-Check ist ein integraler Bestandteil der medizinischen Checks bei Aging und dient der Erfassung psycho-mentaler Belastungen, Risikokonstellationen und bestehender Erkrankungen. Psychische und kognitive Veränderungen gehören zu den häufigsten, jedoch oft unterschätzten Aspekten des Alterns.
Der Check untersucht unter anderem Stressbelastung, emotionale Resilienz, Schlafqualität, kognitive Leistungsfähigkeit sowie Hinweise auf depressive, angstbezogene oder somatoforme Störungen. Die frühzeitige Identifikation psycho-mentaler Risiken ist essenziell, da diese den Verlauf körperlicher Erkrankungen, die Therapietreue und die Lebensqualität maßgeblich beeinflussen.
Im Kontext des Aging trägt der Psycho-Mental-Check dazu bei, mentale Gesundheit zu erhalten, altersassoziierten Funktionsverlusten vorzubeugen und eine ganzheitliche, biopsychosoziale Präventionsstrategie zu ermöglichen.
Weitere Hinweise
- Einbeinstand (Balance auf einem Bein; mit geöffneten Augen über 30 Sekunden) zur Überprüfung des allgemeinen Gesundheits- und Fitnesszustand einer Person: s. u. "Flamingo-Challenge": 1 Minute Einbeinstand im Alter von 18-49 Jahren, 40 Sekunden im Alter von 50-59, 35 Sekunden im Alter von 60-69, 20 Sekunden im Alter von 70-79 und 5 Sekunden ab einem Alter von 80 [1].
© Deutsche Klinik für Prävention, Bad Münder
Literatur
- Araujo CG et al.: Successful 10-second one-legged stance performance predicts survival in middle-aged and older individuals. Br J Sports Med 2022;56:975–980; https://doi.org/10.1136/bjsports-2021-105360