Pneumatische Pulsationstherapie (PPT)

Die pneumatische Pulsationstherapie (PPT) nach Deny, eine moderne Adaption der traditionellen Schröpfmethode, wird in der alternativen Medizin eingesetzt. Sie bietet therapeutische Vorteile in verschiedenen medizinischen Bereichen.

Es gehört zu den ausleitenden Verfahren der alternativen Medizin.

Das klassische Schröpfen besteht aus einer Behandlung durch Glasglocken (sogenannte Schröpfgläser), die durch Unterdruck auf der Haut befestigt sind. Die pneumatische Pulsationstherapie hingegen wechselt in einer definierten Frequenz zwischen Unterdruck und atmosphärischen Druck und entfaltet so ihre Wirkung. Neben der Behandlung einer Reihe von Erkrankungen kann das Verfahren auch der präventiven Gesundheitserhaltung und der Förderung der Vitalität dienen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Durchblutungsstörungen: Verbesserung der Blutzirkulation und Sauerstoffversorgung.
  • Lymphstauung: Anregung des Lymphabflusses und des venösen Abflusses.
  • Muskuläre Beschwerden: Lösung von Verspannungen und Muskelverhärtungen (Myogelosen).
  • Neuralgien: Linderung von Nervenschmerzen.
  • Sportverletzungen und Tendopathien: Unterstützung der Heilung von Sehnen und Muskeln.
  • Verdauungsstörungen: Verbesserung der gastrointestinalen Funktion.
  • Cellulite und kosmetische Anwendungen: Verbesserung des Hautbildes und Stoffwechselaktivierung.
  • Psychische Entspannung: Reduzierung von Stress und Förderung des Wohlbefindens.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Akute Entzündungen: Insbesondere im Behandlungsbereich.
  • Hauterkrankungen: Wie offene Wunden oder schwere Hautinfektionen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Besonders bei instabilen Zuständen.
  • Blutungsneigung oder Antikoagulationstherapie: Erhöhtes Risiko für Hämatome (Blutergüsse).
  • Schwere Sensibilitätsstörungen: Bei Patienten mit reduziertem Schmerzempfinden.

Vor der Therapie

  • Ausführliche Anamnese: Erfassung der medizinischen Vorgeschichte und aktueller Beschwerden.
  • Hautuntersuchung: Überprüfung auf Kontraindikationen wie Hauterkrankungen.
  • Patientenaufklärung: Information über die Methode, ihre Wirkungsweise und mögliche Empfindungen während der Behandlung.

Das Verfahren

  • Vereinigung klassischer Methoden: Die PPT kombiniert Elemente des traditionellen Schröpfens, der Lymphdrainage und der Massage bzw. Reflexzonenmassage. Dies spiegelt sich in ihrer multifunktionalen Anwendung wider, die sowohl auf die mechanische Stimulation als auch auf die Förderung der Lymphzirkulation abzielt.
  • Prinzip einer Saugmassage: Die PPT arbeitet nach dem Prinzip der Saugmassage. Dies bedeutet, dass sie durch das Ansaugen der Haut, des Unterhautfettgewebes und der Muskulatur wirkt, was eine tiefe Gewebestimulation ermöglicht.
  • Rhythmische Impulse und Schwingungen: Das Gerät für die PPT erzeugt rhythmische Impulse unter einer Saugglocke, die vertikal zur Hautoberfläche schwingen. Diese dynamische Bewegung ist ein Schlüsselaspekt der Therapie und unterscheidet sie vom traditionellen Schröpfen, das mit einem statischen Unterdruck arbeitet.
  • Wechsel zwischen Unterdruck und atmosphärischem Druck: Die PPT generiert abwechselnd Unterdruck und atmosphärischen Druck, was für die charakteristische pulsierende Wirkung sorgt und die Durchblutung sowie den Lymphfluss im behandelten Bereich verbessert.
  • Frequenz der Impulse: Die angegebene Frequenz von etwa 3 Hz (180 Schwingungen pro Minute) ist spezifisch für die PPT und trägt dazu bei, die therapeutische Wirkung zu optimieren.


Die Methode ist vielseitig anwendbar und hat folgende Effekte:

  • Stoffwechselaktivierung
  • Beschleunigung der Blutzirkulation – dadurch Verbesserung der Sauerstoffversorgung vor allem in der Peripherie
  • Verbesserte Versorgung des Gewebes mit Vitalstoffen (Mikronährstoffen, z. B. Mineralstoffe, Vitamine) und Botenstoffen (z. B. Hormone)
  • Verbesserung des Lymphabflusses und des venösen Abflusses
  • Anregung von Entgiftungsvorgängen (Entschlackung) – Entzündungsmediatoren, Stoffwechselschlacken und eingelagerte Umweltschadstoffe werden mobilisiert und zur Ausscheidung gebracht
  • Lösung von Verspannungen der Muskulatur
  • Lockerung der Gewebestruktur
  • Normalisierung neurovegetativer Reflexwege – über Verbindungen der Nerven im oberflächlichen Gewebe mit dem Organsystem kann dieses beeinflusst werden
  • Psychische Entspannung
  • Schmerzlinderung

Die pneumatische Pulsationstherapie erreicht nicht nur direkt in der Haut eine gute Wirkung, die Unterdruckwellen beeinflussen auch tiefere Gewebe. Das Verfahren bewirkt in erster Linie eine verbesserte Durchblutung, die Heilungsprozesse auslösen und beschleunigen kann. Im Gegensatz zum Schröpfen besteht dabei nicht die Gefahr von Hämatomen (blauer Fleck) durch den üblichen konstanten Unterdruck. 

Nach der Therapie

  • Nachbeobachtung: Überwachung auf mögliche Hautreaktionen und Überprüfung des Allgemeinbefindens.
  • Hydration und Ruhe: Empfehlungen zur Flüssigkeitsaufnahme und Ruhe nach der Behandlung.
  • Dokumentation des Therapieverlaufs: Erfassung der Wirksamkeit und etwaiger Nebenwirkungen.

Mögliche Komplikationen

Frühkomplikationen

  • Hautreaktionen: Leichte Rötungen oder Hämatome an den behandelten Stellen.
  • Unwohlsein oder Schwindel: Aufgrund der intensiven Stimulation und Entspannung.

Spätkomplikationen

  • Chronische Hautveränderungen: Bei wiederholter Anwendung über einen längeren Zeitraum.
  • Verschlimmerung bestimmter Beschwerden: Insbesondere bei unsachgemäßer Anwendung oder bei vorbestehenden Erkrankungen.

Die PPT ist eine vielseitige und wirksame Behandlungsmethode, die eine alternative oder ergänzende Option zur konventionellen medizinischen Therapie darstellen kann. Eine sorgfältige Beurteilung und Anpassung der Therapie an den individuellen Patienten ist entscheidend, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und die Wirksamkeit zu maximieren.

Ihr Nutzen

Die pneumatische Pulsationstherapie (PPT) nach Deny kombiniert traditionelles Schröpfen mit moderner Technik, um sowohl bei der Behandlung diverser Gesundheitsprobleme als auch bei der präventiven Gesundheitsförderung wirksam zu sein. Sie steigert die Vitalität und bietet einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitserhaltung.

Literatur

  1. Abele J: Schröpfkopfbehandlung. Theorie und Praxis. ISBN 978-3-8304-7237-7 Stuttgart: MVS Medizinverlage, 03/2007 (8. Auflage)

     
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