Oxithermie

Die Oxithermie ist ein modernes Verfahren, das von Prof. Manfred von Ardenne entwickelt wurde. Er kombiniert zwei bewährte Naturheilverfahren, um ihre Wirkung zu steigern. Es handelt sich dabei um die Behandlung mit Wärme, der sogenannten von außen erzeugten Hyperthermie (Ganzkörperüberwärmung) und um eine gleichzeitige Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie, die durch Inhalation von reinem Sauerstoff gekennzeichnet ist. Gerade die äußerliche Anwendung von Wärme ist ein sehr altes therapeutisches Konzept, um Schmerzen zu mindern und Verspannungen zu lösen. Die Oxithermie beruht außerdem auf der durchblutungsfördernden Wirkung der Wärme, die durch die verbesserte Sauerstoffversorgung optimiert wird.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Asthma bronchiale
  • Atopisches Ekzem (Neurodermitis)
  • Entzündungen, chronischen – z. B. Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung)
  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
  • Erschöpfungszustände – z. B. Burnout-Syndrom
  • Fibromyalgie-Syndrom – Schmerzsyndrom mit chronischen Weichteilbeschwerden
  • Infektanfälligkeit
  • Neuralgien – Schmerzen, deren Ausbreitung auf das Gebiet eines Nerven beschränkt ist
  • Morbus Bechterew bzw. Spondylitis ankylosans – entzündliche, rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule, der Extremitätengelenke und der Sehnenansätze
  • Myogelosen – knotenartige oder wulstförmige, klar umschriebene Verhärtungen in der Muskulatur; umgangssprachlich auch als Hartspann bezeichnet
  • Rückenschmerzen, chronische

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Schwere Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder instabile Angina Pectoris.
  • Akute Infektionen: Vor allem solche mit Fieber, da die zusätzliche Wärme den Körper überlasten könnte.
  • Hauterkrankungen: Insbesondere solche, die durch Wärme verschlimmert werden können.
  • Respiratorische Erkrankungen: Schwere Lungenkrankheiten, die eine Sauerstofftherapie erschweren.
  • Schwere neurologische Erkrankungen: Wie Epilepsie oder schwere Polyneuropathien.
  • Schwangerschaft: Aufgrund der potenziellen Risiken für den Fötus.

Vor der Therapie

  • Medizinische Untersuchung: Eine gründliche Untersuchung, um mögliche Kontraindikationen auszuschließen.
  • Patientenaufklärung: Information über den Ablauf der Behandlung, deren Wirkungsweise und erwartete Ergebnisse.
  • Anpassung der Therapie: Einstellung der Wärmestufen und Sauerstoffkonzentration gemäß dem individuellen Zustand des Patienten.
  • Bereitstellung von Komfort: Sicherstellen, dass der Patient während der Behandlung bequem und entspannt ist.

Das Verfahren

Während der Behandlung befindet sich der Patient unbekleidet auf einer Netzliege und ist sowohl mit einem Tuch als auch mit einer reflektierenden Metallfolie bedeckt. Dies dient der Vorbeugung von Wärmeverlusten. Der Kopf befindet sich außerhalb der Folie und ruht auf einer Unterlage. Für die Sauerstoff-Inhalation trägt der Patient eine Sauerstoffmaske, über die er 90%igen Sauerstoff einatmet. Im Verlauf der Behandlung kommt es zu einer Steigerung der Durchblutung, der Atmung und zu einer verstärkten Schweißbildung. Die Anwendung hat eine Dauer von ca. 30 Min. an die sich eine Abkühlungsphase von ca. 10 Min. anschließt. Eine komplette Behandlung kann aus ca. 5 Sitzungen bestehen.

Ziel der Wärmebehandlung ist eine Erhöhung sowohl der Körperschalentemperatur als auch der Körperkerntemperatur auf ca. 38-39 °C. Um die Erwärmung angenehm zu gestalten, kann die Temperatur individuell variiert werden. Die tiefgehende Wärme und die Sauerstoff-Inhalation bewirken folgende Effekte:

  • Steigerung der Durchblutung – von oberflächlichen Geweben und von Organen
  • Beschleunigung des Stoffwechsels
  • Verbesserung des Abtransports von Stoffwechselprodukten
  • Beschleunigung der Ausscheidungsvorgänge
  • Verbesserung des Sauerstofftransports und der Sauerstoffversorgung
  •  Herabsetzen des Muskeltonus – Lösung von Muskelverspannungen 
  • analgetische Wirkung – Schmerzlinderung
  • Aktivierung des Immunsystems – Beschleunigung von Heilungsprozessen

Nach der Therapie

  • Überwachung des Patienten: Kurze Beobachtungsphase, um sicherzustellen, dass der Patient keine unmittelbaren negativen Reaktionen zeigt.
  • Evaluierung des Therapieerfolgs: Überprüfung der Schmerzreduktion und der Verbesserung der Verspannungen.
  • Empfehlungen für weitere Behandlungen: Bei Bedarf Planung weiterer Sitzungen zur fortgesetzten Behandlung und Verbesserung der Symptome.
  • Anleitung für zu Hause: Beratung über Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Wohlbefindens und der Gesundheit.

Mögliche Komplikationen

  • Überhitzung und Dehydration: Besonders bei älteren oder geschwächten Patienten.
  • Kreislaufprobleme: Wie Schwindel oder niedriger Blutdruck, besonders nach der Therapie.
  • Hautirritationen: Durch die Wärmebehandlung, insbesondere bei empfindlicher Haut.
  • Sauerstofftoxizität: Bei zu hoher Sauerstoffkonzentration oder zu langer Inhalation.
  • Verschlimmerung bestimmter Erkrankungen: Wie Herzprobleme oder bestimmte neurologische Erkrankungen.

Oxithermie, eine Kombination aus Hyperthermie und Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie, entwickelt von Prof. Manfred von Ardenne, bietet eine innovative Methode zur Schmerzlinderung und Entspannung von Verspannungen. Wichtig ist eine sorgfältige Patientenauswahl und -überwachung, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und den Therapieerfolg zu maximieren.

Ihr Nutzen

Die Oxithermie behandelt durch die effektive Verbindung der Hyperthermie (Ganzkörperüberwärmung) mit der Sauerstoff-Inhalation vor allem chronische Leiden mit Erfolg. Gerade die äußerliche Anwendung von Wärme kann Linderung bei Schmerzen verschaffen, die ihren Ursprung im Skelett- oder Bewegungssystem haben.


     
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