Laserakupunktur

Bei der Laserakupunktur (Synonym: Softlaser-Behandlung) handelt es sich um ein Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin zur Durchführung einer schmerzfreien Akupunktur ohne den Einsatz von Nadeln. Die klassische Akupunktur, welche Teil der traditionellen chinesischen Medizin ist, blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück. Die westliche Bezeichnung Akupunktur setzt sich aus den Worten acus (lat. = Spitze, Nadel) und pungere (lat. = stechen) zusammen. Das Verfahren ist als das Einstechen von Nadeln an speziellen Akupunktur-Punkten, die entlang der Meridiane (Energiebahnen) lokalisiert sind, definiert. 

In der traditionellen chinesischen Medizin gibt es keinen separaten Begriff für die Akupunktur. Gebräuchlich ist der Ausdruck zhen jiu. Das bedeutet Nadel und Moxibustion (gezielte Wärmeanwendung). Es sind drei Akupunktur-Formen zu unterscheiden:

  • Einstechen von Nadeln – Akupunktur
  • Behandlung mit Wärme – Moxibustion
  • Massage – Akupressur

Die Laserakupunktur, die als schmerzfreie Alternative zur konventionellen Akupunktur von den Ärzten Nogier und Bahr entwickelt wurde, kommt als therapeutische oder diagnostische Anwendung infrage. Besonders in der Ohrakupunktur kommt der im Vergleich zu chirurgischen Lasern schwächere Akupunkturlaser zum Einsatz. Obwohl die Laserakupunktur als Verfahren speziell für Kleinkinder entwickelt wurde, findet er heute auch in der Erwachsenenmedizin immer mehr Anklang. Häufig werden konventionelle und Laserakupunktur in Kombination verwendet.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Arthralgie (Gelenkschmerzen) – Neben dem antiphlogischen (entzündungshemmenden) Effekt soll die Behandlung durch die Signalweiterleitung in den Akupunkturmeridianen zur Verminderung des Scherzempfindens beitragen. Die Bestrahlungspunkte sind vornehmlich die druckdolenten (druckschmerzhaften) Areale.
  • Asthma bronchiale – die Anwendung des Laserverfahrens senkt das Risiko eines Pneumothoraxes (Zusammenfallen eines Lungenflügels), da auf die Benutzung von Nadeln verzichtet werden kann.
  • Atopisches Ekzem (Neurodermitis) – der Wundheilungseffekt und die Minderung des Pruritus (Juckreiz) zeigen die Wirksamkeit des Verfahrens bei der Linderung der Symptome bei einem vorliegenden atopischen Ekzem an.
  • Cephalgie (Kopfschmerzen) und Migräne – diese besonders im Schulalter häufig auftretenden Symptome können durch eine kurze periostale Laserreizung (das Wirkungsareal des Lasers ist die Knochenhaut) der Schädelknochen gelindert werden. Des Weiteren ist auch eine Migräne-Prophylaxe mit der Laserakupunktur möglich.
  • Primäre Enuresis (nächtliches Einnässen ohne längere Trockenphase von Geburt an bestehend) – Behandlung von bettnässenden Kindern sollte frühestens mit fünf Jahren erfolgen.
    Hinweis: Werden die Bestrahlungen mit dem Laser ein- bis zweimal pro Woche durchgeführt, sind die Behandlungsergebnisse besser. 
  • Wundbehandlung – der Wundverschluss kann durch den Einsatz des Laserlichtes schneller erfolgen.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Schwangerschaft: Bestimmte Akupunkturpunkte, besonders im Bauch- und Lendenbereich, sollten vermieden werden.
  • Krebserkrankungen: Besondere Vorsicht ist geboten und die Therapie sollte nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
  • Hauterkrankungen: Bei Hauterkrankungen oder -verletzungen in den zu behandelnden Bereichen sollte die Laserakupunktur vermieden werden.
  • Herzschrittmacher oder andere elektronische Implantate: Obwohl bei der Laserakupunktur keine Nadeln verwendet werden, sollte bei Patienten mit elektronischen Implantaten Vorsicht geboten sein.
  • Epilepsie: Bei Personen mit Epilepsie sollte die Laserakupunktur mit Vorsicht angewendet werden, insbesondere bei der Stimulation von Punkten, die potenziell Krampfanfälle auslösen könnten.
  • Augenerkrankungen: Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung nahe der Augen geboten.

Vor der Therapie

  • Sorgfältige Untersuchung und Diagnose: Eine genaue Diagnose der Beschwerden und eine individuelle Beurteilung der Eignung für die Laserakupunktur sind notwendig.
  • Aufklärung und Einverständnis: Der Patient sollte über das Verfahren, die erwarteten Wirkungen und mögliche Risiken aufgeklärt werden und sein Einverständnis geben.
  • Ausschluss von Kontraindikationen: Vor Beginn der Therapie sollten alle relevanten Kontraindikationen ausgeschlossen werden.

Das Verfahren

Prinzip des Lasers

Laserakupunktur ist eine moderne Form der traditionellen chinesischen Akupunktur, die sich durch den Einsatz von Laserlicht anstelle von Nadeln auszeichnet. Diese Methode kombiniert die traditionellen Prinzipien der Akupunktur mit den technologischen Vorteilen der Lasertechnologie.

Wirkmechanismus

  • Reizung von Akupunkturpunkten: Die Laserakupunktur stimuliert spezielle Punkte entlang der Meridiane (Energiebahnen im Körper). Die Meridiane sind mit verschiedenen Körperorganen und -funktionen verbunden.
  • Zelluläre Veränderungen: Die Laserbehandlung bewirkt Veränderungen in der Zellstruktur und kann zum Absterben geschädigter Zellen führen. Es wird angenommen, dass dieser Prozess heilende Signale über die Meridiane sendet.
  • Durchblutungsfördernde und entzündungshemmende Effekte: Der Laserstrahl wirkt durchblutungsfördernd und antiphlogistisch (entzündungshemmend), was zur Schmerzlinderung und Beschleunigung der Heilungsprozesse beiträgt.
  • Förderung der Wundheilung: Der Laser kann die Wundheilung durch Stimulation der Zellregeneration und Verbesserung der lokalen Blutzirkulation beschleunigen.

 Anwendung des Lasers

  • Gewebe- und zellschonende Behandlung: Laserakupunktur ermöglicht eine präzise, nicht-invasive und gewebeschonende Behandlung.
  • Übertragung von Energiezuständen: Die Laserstrahlen, die eine einheitliche Wellenlänge aufweisen, übertragen Energie auf die Akupunkturpunkte, was zu einer Aktivierung der Körperzellen und -gewebe führt.
  • Signalübertragung über Meridiane: Die durch den Laser induzierten Veränderungen werden über die Meridiane weitergegeben, um das körperliche Gleichgewicht wiederherzustellen.

Ablauf der Behandlung

  • Schutzmaßnahmen: Das Tragen von Schutzbrillen ist essentiell, um das Auge vor möglichen Schäden durch den Laser zu schützen.
  • Auswahl der Behandlungspunkte: Abhängig von den Symptomen und Erkrankungen des Patienten werden spezifische Akupunkturpunkte für die Laserbehandlung ausgewählt.
  • Dauer der Sitzung: Eine typische Behandlungssitzung dauert etwa 20 bis 40 Minuten

Nach der Therapie

  • Beobachtung von Reaktionen: Nach der Behandlung sollten eventuelle körperliche Reaktionen oder Veränderungen im Symptombild beobachtet werden.
  • Hydratation und Ruhe: Patienten sollten angewiesen werden, ausreichend Wasser zu trinken und sich nach der Behandlung Ruhe zu gönnen.
  • Regelmäßige Nachkontrollen: Insbesondere bei langfristigen Behandlungsplänen sind regelmäßige Nachkontrollen empfehlenswert.

Mögliche Komplikationen

  • Hautirritationen: Selten können lokale Hautreaktionen an den bestrahlten Stellen auftreten.
  • Augenschäden: Ohne angemessenen Augenschutz besteht ein Risiko für Netzhautschäden.
  • Temporäre Verschlechterung der Symptome: In einigen Fällen kann es kurz nach der Behandlung zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Symptome kommen.

Ihr Nutzen

Die Anwendung der Laserakupunktur eröffnet der Medizin die Möglichkeit einer breiteren Behandlung von Kleinkindern und Säuglingen mit Akupunktur-Verfahren. Des Weiteren können so auch erwachsene Patienten, die das Einstechen mit einer Nadel nicht wünschen, von der Akupunktur profitieren. Die Anwendungsbeispiele des Verfahrens in der Medizin sind weitreichend und versprechen auch häufig bei schwer behandelbaren Erkrankungen eine Linderung der Symptome.

Literatur

  1. Pöntinen P: Laser in der Akupunktur: Grundlagen, Indikationen und Techniken für die Akupunktur-Schwerpunktpraxis. Hippokrates Verlag 2005
  2. Gabriel G: Neue Wege. Utz Verlag 2009
  3. Nickel K: Ganzheitliches Praxismarketing: Mit naturheilkundlichen Angeboten Vertrauen schaffen und Patienten binden. Haug Verlag 2005
  4. Deutsche Akademie für Akupunktur: Laserakupunktur. Deutsche Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin e.V.; 2009

     
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