Kernspinresonanztherapie

Die Kernspinresonanztherapie (KRT), auch unter Begriffen wie MBST-Kernspin-Resonanz-Therapie oder Multibiosignaltherapie bekannt, repräsentiert eine innovative Anwendung der Technik, die ursprünglich in der Magnetresonanztomographie (MRT) für diagnostische Zwecke verwendet wurde. Durch eine Modifikation dieser Technologie zielt die KRT darauf ab, zelluläre Stoffwechselprozesse gezielt zu stimulieren und damit die Regeneration von geschädigtem Gewebe, insbesondere von Knorpel und Knochen, zu fördern. Entstehung und Methodik.

Die Entwicklung der KRT war eine direkte Reaktion auf klinische Beobachtungen, bei denen Patienten eine Reduktion ihrer Gelenkschmerzen nach MRT-Untersuchungen erlebten. Dies führte zur Hypothese, dass niedrigintensive Magnetfelder möglicherweise therapeutische Effekte aufweisen. Im Gegensatz zur herkömmlichen MRT-Diagnostik, die mit deutlich stärkeren Magnetfeldern arbeitet, nutzt die KRT wesentlich geringere Feldstärken und fokussiert sich auf die physiologischen Reaktionen des Gewebes.

Das nicht-invasive und ambulante Verfahren verzichtet gänzlich auf operative Eingriffe oder Injektionen, wodurch Risiken und Komplikationen, die mit invasiven Methoden verbunden sind, umgangen werden. Damit bietet die KRT eine wertvolle Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen Behandlungsstrategien, insbesondere für Patienten, bei denen konventionelle Therapien versagen oder nicht angezeigt sind.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • degenerative und metabolische Knochen- und Gelenkerkrankungen
    • Arthrose – Anwendung bei allen Gelenken möglich
    • Osteoporose (Knochenschwund)
  • Sport- und Unfallverletzungen mit Sehnen- oder Bänderschäden

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Aktive Implantate (Herzschrittmacher, Defibrillatoren, Schmerz- und Insulinpumpen) im Behandlungsbereich
  • Schwangerschaft
  • Tumoren
  • Bakteriellen Entzündungen im Behandlungsbereich
  • Leukämie, HIV-Erkrankungen und rheumatischen Erkrankungen in der Schubphase.

Vor der Therapie

  • Medizinische Untersuchung: Überprüfung der Eignung für KRT, einschließlich detaillierter Anamnese und Diagnose.
  • Aufklärung: Informieren des Patienten über den Ablauf und mögliche Ergebnisse der Therapie.
  • Vorbereitung: Anpassung an individuelle medizinische Bedingungen und mögliche Kontraindikationen.

Das Verfahren

Das Kernstück der KRT ist die Erzeugung von dreidimensionalen, homogenen Behandlungsfeldern mittels statischer, Sweep- und Radiofrequenzfelder. Diese Felder sind signifikant schwächer als die in der konventionellen MRT, was zur Sicherheit und Verträglichkeit des Verfahrens beiträgt.

Die Behandlung wird, je nach Indikation und Schwere der Erkrankung, in fünf bis zehn einstündigen Sitzungen durchgeführt.

Wissenschaftliche Studien

In bisherigen Studien wurde die Therapie vordergründig bei Arthrose-Patienten getestet, ihr Effekt wurde aber auch bei chronischem Low back pain und Osteoporose untersucht.

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie mit über 4.500 Teilnehmern zeigen, dass die Anwendung der Kernspinresonanztherapie zu einer deutlichen Schmerzlinderung führt. Ebenso wurde erwiesen, dass die Bewegungsfähigkeit nach der Behandlung deutlich verbessert ist [1]. In einer Untersuchung zur Langzeitwirkung der Therapie bei Gonarthrose-Patienten wurde noch bis zu vier Jahre nach der Behandlung eine anhaltende Schmerzlinderung festgestellt [2]. Eine Zellstudie zeigte, dass sich nach der Anwendung der Kernspinresonanztherapie die Zellteilungsrate in menschlichen Knorpel- und Knochenzellen im Vergleich zum Placebo erhöhte [3]. Welche Effekte die Therapie bei Osteoporose hat, wurde in einer weiteren Studie untersucht. Dabei wurden nach der Therapie ein erhöhter Knochenmineralisationsgehalt sowie eine deutliche Verringerung der Beschwerden festgestellt [4].

Nach der Therapie

  • Normalisierung: Meist unmittelbare Fortsetzung der Alltagsaktivitäten möglich.
  • Beobachtung: Regelmäßige Nachuntersuchungen zur Überwachung des Heilungsprozesses.
  • Geduld: Abwarten des Eintretens der vollen therapeutischen Wirkung.

Mögliche Komplikationen

  • Unbehagen: Leichte Schmerzen oder Unwohlsein während oder nach der Behandlung.
  • Allergische Reaktionen: Selten, aber möglich gegenüber Materialien oder Substanzen.
  • Reaktionen auf Magnetfelder: Sehr seltene unerwartete Reaktionen.

Ihr Nutzen

Die Kernspinresonanztherapie etabliert sich als eine vielversprechende, nebenwirkungsarme Behandlungsoption für eine Vielzahl von Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems. Durch die Stimulierung zellulärer Stoffwechselprozesse kann sie Schmerzen lindern, die Funktion verbessern und zur Geweberegeneration beitragen.

Weiterführende Forschungen sind notwendig, um das volle Potenzial der KRT zu verstehen und ihre Anwendung zu optimieren.

Literatur

  1. Kullich W et al.: One year survey with multicenter data of more than 4.500 patients with degenerative rheumatic diseases treated with therapeutic nuclear magnetic resonance. Journal of Back and Musculoskeletal Rehabilitation 26 (2013) 93-104
  2. Levers A, Staat M, van Laack W: Analyse der Langzeitwirkung der MBST-Kernspinresonanztherapie bei Gonarthrose. Orthopädische Praxis 47, 11/2011
  3. Temiz-Artmann A et al.: NMR In Vitro Effects on Proliferation, Apoptosis, and Viability of Human Chondrocytes and Osteoblasts. Methods and Findings in Experimental and Clinical Pharmocology, 27 (6): 391-394
  4. Handschuh T, Melzer C: Behandlung der Osteoporose mit MBST-Kernspin. Orthodoc 5/2008

     
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