Clustermedizin

Die Clustermedizin (Synonyme: Spagyrik nach Heinz, Heinz-Clusteranalyse, Blutkristallanalyse; engl.: cluster, deutsch: Anhäufung, Zusammenballung, Traube) zählt zu den alternativmedizinischen Verfahren und wurde von dem deutschen Heilpraktiker Ulrich-Jürgen Heinz entwickelt. Die Clustermedizin hat ihren Ursprung in der sogenannten Spagyrik (griech. spao: „herausziehen, trennen“, ageiro: „vereinigen, zusammenführen“), die ihrerseits aus der Alchemie entstanden ist beziehungsweise einen Teilbereich derselben darstellt. Dabei besteht die Spagyrik in der pharmazeutisch und therapeutisch angewendeten Alchemie, z. B. in der Herstellung von Heilmitteln. Als Alchemie wird ein naturphilosophischer Zweig der mittelalterlichen, chemischen Elementumwandlung bzw. Goldmacherkunst bezeichnet. Das Verfahren der Clustermedizin gehört zu den ganzheitlichen Methoden, die Körper und Geist gleichermaßen behandeln sollen. Dabei werden Körperflüssigkeiten wie Blut und Urin kristallisiert und der Patient auf Basis dieser Kristallisationsmuster therapiert.

Für die postulierten Wirkungsweisen und Heilungserfolge existieren keine wissenschaftlichen Beweise.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Laut des Begründers der Clustermedizin ist das Verfahren bei allen körperlichen und seelischen Leiden anwendbar.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Generelle Kontraindikation

  • Akute psychiatrische Erkrankungen: Bei Patienten mit akuten psychiatrischen Störungen wie schweren Depressionen, Psychosen oder bipolaren Störungen sollte die Clustermedizin mit Vorsicht angewandt werden.
  • Schwere somatische Erkrankungen: Bei Patienten mit schweren organischen Erkrankungen wie fortgeschrittenen Krebserkrankungen oder schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Vorsicht geboten.

Spezifische Bedenken

  • Individuelle Unverträglichkeiten: Bei bekannten Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Substanzen, die in der Clustermedizin verwendet werden, sollten diese vermieden werden.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Die Anwendung bei schwangeren oder stillenden Frauen sollte nur nach sorgfältiger Abwägung erfolgen.

Vor der Therapie

  • Individuelle Anamnese: Eine gründliche Anamnese und Untersuchung, um mögliche Kontraindikationen zu identifizieren.
  • Aufklärung: Detaillierte Informationen über den Therapieansatz, mögliche Wirkungen und Nebenwirkungen.

Das Verfahren

Zur Durchführung der Clustermedizin werden Proben von Blut, Urin und anderen Körperflüssigkeiten des Patienten entnommen und über Erhitzung kristallisiert. Dabei entstehen fraktalgeometrische Kristallisationsmuster, aus denen ein "numerischer Code" erstellt wird. Gemäß den Vorstellungen der Clustermedizin stellt dieser Code den Patienten in seiner Gesamtheit dar. Der ermittelte Code wird jetzt mit anderen Kristallisationsmustern, die in einer Datenbank gesammelt sind, verglichen und in der Folge entschlüsselt. Dabei handelt es sich um Kristallisationsbilder von Pflanzen und Mineralien. Aus dieser Information zieht der Heilpraktiker Schlussfolgerungen auf Störungen bzw. Krankheiten, Toxinbelastungen (Belastung des Körpers mit Giften) sowie Vitamin- oder Mineralmangelzuständen. Des Weiteren können zukünftige Erkrankungen auf diese Weise erkennbar gemacht werden.

Auf Grundlage des entschlüsselten Codes wird ermittelt, welche Heilmittel verordnet werden können, um die Erkrankung zu behandeln. Dabei wird ähnlich dem homöopathischen Prinzip "Gleiches mit Gleichem" (Simile-Prinzip) behandelt. Dies bedeutet, dass das betreffende Heilmittel ein ähnliches, allerdings nicht komplett identisches Kristallisationsmuster aufweist wie das des Patienten. Weist beispielsweise das Kristallisationsmuster einer bestimmten Pflanze diese Ähnlichkeiten auf, kann diese als Grundlage für das Heilmittel verwendet werden. Die Therapeutika sollen dem Körper sein Störprofil reflektieren und ihn dadurch zur Selbstheilung anregen. Die Behandlung mit den spagyrisch hergestellten Heiltinkturen wird über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten durchgeführt. In den Präparaten sind keine pharmakologisch wirksamen Substanzen mehr enthalten, sondern lediglich Informationsmuster, die der Körper im Rahmen der Heilung nach eigenen Bedürfnissen selbst umsetzt. Deswegen ist die Kombination der Therapie mit schulmedizinischen Verfahren möglich.

Nach der Untersuchung

  • Beobachtung: Überwachung auf mögliche Reaktionen oder Nebenwirkungen.
  • Nachsorge: Regelmäßige Kontrollen, um den Therapieverlauf zu bewerten und ggf. Anpassungen vorzunehmen.

Mögliche Komplikationen

  • Allergische Reaktionen: Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber verwendeten Substanzen können auftreten.
  • Interaktionen: Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Therapien sind möglich.
  • Psychische Belastungen: Bei empfindlichen Patienten können emotionale oder psychische Belastungen durch die Therapie verstärkt werden.

Maßnahmen zur Risikominimierung

  • Individuelle Abstimmung: Anpassung der Therapie an die spezifischen Bedürfnisse und Vorerkrankungen des Patienten.
  • Qualifizierte Fachkräfte: Durchführung der Therapie durch geschultes und erfahrenes Personal.
  • Offene Kommunikation: Förderung eines offenen Dialogs zwischen Therapeut und Patient zur frühzeitigen Erkennung von Problemen.

Literatur

  1. Lenk G: Lerne mit Deiner Krankheit zu gehen: 80 alternative Therapien und begleitende Maßnahmen bei der Multiplen Sklerose. Books on Demand 2013
  2. Lanninger-Uecker D: Blut als Heilmittel: Grundlagen und Methoden der Eigenbluttherapie. Georg Thieme Verlag 2003
  3. Goldner C: Vergebliche Suche nach dem "Universalmittel". Süddeutsche Zeitung Mai 2010

     
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