Kernspinresonanztherapie

Die Kernspinresonanztherapie (KRT), auch unter Begriffen wie MBST-Kernspin-Resonanz-Therapie oder Multibiosignaltherapie bekannt, repräsentiert eine innovative Anwendung der Technik, die ursprünglich in der Magnetresonanztomographie (MRT) für diagnostische Zwecke verwendet wurde. Durch eine Modifikation dieser Technologie zielt die KRT darauf ab, zelluläre Stoffwechselprozesse gezielt zu stimulieren und damit die Regeneration von geschädigtem Gewebe, insbesondere von Knorpel und Knochen, zu fördern. Entstehung und Methodik.

Die Entwicklung der KRT war eine direkte Reaktion auf klinische Beobachtungen, bei denen Patienten eine Reduktion ihrer Gelenkschmerzen nach MRT-Untersuchungen erlebten. Dies führte zur Hypothese, dass niedrigintensive Magnetfelder möglicherweise therapeutische Effekte aufweisen. Im Gegensatz zur herkömmlichen MRT-Diagnostik, die mit deutlich stärkeren Magnetfeldern arbeitet, nutzt die KRT wesentlich geringere Feldstärken und fokussiert sich auf die physiologischen Reaktionen des Gewebes.

Das nicht-invasive und ambulante Verfahren verzichtet gänzlich auf operative Eingriffe oder Injektionen, wodurch Risiken und Komplikationen, die mit invasiven Methoden verbunden sind, umgangen werden. Damit bietet die KRT eine wertvolle Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen Behandlungsstrategien, insbesondere für Patienten, bei denen konventionelle Therapien versagen oder nicht angezeigt sind.

Zielsetzungen und Wirkungsweise der Kernspinresonanztherapie (MRT)

Zielsetzung 

Die Kernspinresonanztherapie (KRT) ist darauf ausgerichtet, die zellulären und molekularen Prozesse im Körper zu stimulieren und zu optimieren, um die natürlichen Regenerations- und Heilungsprozesse zu fördern. Die spezifischen Ziele der KRT umfassen:

  • Regeneration von Gewebe: Förderung der Regeneration und Reparatur von geschädigtem Gewebe, insbesondere von Knorpel- und Knochenstrukturen, durch die Stimulation zellulärer Stoffwechselprozesse.
  • Schmerzlinderung: Reduzierung von Schmerzen bei degenerativen und metabolischen Knochen- und Gelenkerkrankungen, wie Arthrose und Osteoporose.
  • Verbesserung der Funktion: Steigerung der Beweglichkeit und Funktion der betroffenen Gelenke und Muskelgruppen, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
  • Nicht-invasive Behandlung: Bietet eine nicht-invasive Alternative zu herkömmlichen, operativen oder pharmakologischen Behandlungen, besonders für Patienten, bei denen diese Methoden kontraindiziert sind oder nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.

Wirkungsweise 

Die KRT basiert auf der Anwendung von niederintensiven Magnetfeldern, die spezifisch modifiziert wurden, um zelluläre Reaktionen ohne die starken Magnetfelder herkömmlicher Magnetresonanztomographien (MRT) zu induzieren. Die Wirkmechanismen umfassen:

  • Molekulare Resonanz: KRT nutzt die Prinzipien der Kernspinresonanz, um molekulare Schwingungen in den Zellen zu induzieren. Diese Resonanz kann die zelluläre Aktivität stimulieren, insbesondere die Produktion von ATP, was für Energiestoffwechsel und Zellregeneration kritisch ist.
  • Verbesserung der Mikrozirkulation: Durch die Beeinflussung der Magnetfelder auf die Mikrovaskularisation wird die Blutzirkulation in den behandelten Bereichen verbessert. Dies fördert die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie den Abtransport von Abfallstoffen.
  • Stimulation des Zellwachstums und der Differenzierung: Die durch die KRT erzeugten Magnetfelder können auf die Proliferation und Differenzierung von Zellen, insbesondere von (Knorpelzellen) und Osteoblasten (knochenbildende Zellen), einwirken, was für die Reparatur von Knorpel- und Knochengewebe wesentlich ist.
  • Anti-inflammatorische Effekte: Die Therapie kann entzündungshemmende Wirkungen haben, die bei der Behandlung von Erkrankungen wie Arthrose und anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen von Nutzen sind.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • degenerative und metabolische Knochen- und Gelenkerkrankungen
    • Arthrose – Anwendung bei allen Gelenken möglich
    • Osteoporose (Knochenschwund)
  • Sport- und Unfallverletzungen mit Sehnen- oder Bänderschäden

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Aktive Implantate (Herzschrittmacher, Defibrillatoren, Schmerz- und Insulinpumpen) im Behandlungsbereich
  • Schwangerschaft
  • Tumoren
  • Bakteriellen Entzündungen im Behandlungsbereich
  • Leukämie, HIV-Erkrankungen und rheumatischen Erkrankungen in der Schubphase.

Vor der Therapie

  • Medizinische Untersuchung: Überprüfung der Eignung für KRT, einschließlich detaillierter Anamnese und Diagnose.
  • Aufklärung: Informieren des Patienten über den Ablauf und mögliche Ergebnisse der Therapie.
  • Vorbereitung: Anpassung an individuelle medizinische Bedingungen und mögliche Kontraindikationen.

Das Verfahren

Das Kernstück der KRT ist die Erzeugung von dreidimensionalen, homogenen Behandlungsfeldern mittels statischer, Sweep- und Radiofrequenzfelder. Diese Felder sind signifikant schwächer als die in der konventionellen MRT, was zur Sicherheit und Verträglichkeit des Verfahrens beiträgt.

Die Behandlung wird, je nach Indikation und Schwere der Erkrankung, in fünf bis zehn einstündigen Sitzungen durchgeführt.

Wissenschaftliche Studien

In bisherigen Studien wurde die Therapie vordergründig bei Arthrose-Patienten getestet, ihr Effekt wurde aber auch bei chronischem Low back pain und Osteoporose untersucht.

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie mit über 4.500 Teilnehmern zeigen, dass die Anwendung der Kernspinresonanztherapie zu einer deutlichen Schmerzlinderung führt. Ebenso wurde erwiesen, dass die Bewegungsfähigkeit nach der Behandlung deutlich verbessert ist [1]. In einer Untersuchung zur Langzeitwirkung der Therapie bei Gonarthrose-Patienten wurde noch bis zu vier Jahre nach der Behandlung eine anhaltende Schmerzlinderung festgestellt [2]. Eine Zellstudie zeigte, dass sich nach der Anwendung der Kernspinresonanztherapie die Zellteilungsrate in menschlichen Knorpel- und Knochenzellen im Vergleich zum Placebo erhöhte [3]. Welche Effekte die Therapie bei Osteoporose hat, wurde in einer weiteren Studie untersucht. Dabei wurden nach der Therapie ein erhöhter Knochenmineralisationsgehalt sowie eine deutliche Verringerung der Beschwerden festgestellt [4].

Nach der Therapie

  • Normalisierung: Meist unmittelbare Fortsetzung der Alltagsaktivitäten möglich.
  • Beobachtung: Regelmäßige Nachuntersuchungen zur Überwachung des Heilungsprozesses.
  • Geduld: Abwarten des Eintretens der vollen therapeutischen Wirkung.

Mögliche Komplikationen

  • Unbehagen: Leichte Schmerzen oder Unwohlsein während oder nach der Behandlung.
  • Allergische Reaktionen: Selten, aber möglich gegenüber Materialien oder Substanzen.
  • Reaktionen auf Magnetfelder: Sehr seltene unerwartete Reaktionen.

Ihr Nutzen

Die Kernspinresonanztherapie etabliert sich als eine vielversprechende, nebenwirkungsarme Behandlungsoption für eine Vielzahl von Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems. Durch die Stimulierung zellulärer Stoffwechselprozesse kann sie Schmerzen lindern, die Funktion verbessern und zur Geweberegeneration beitragen.

Weiterführende Forschungen sind notwendig, um das volle Potenzial der KRT zu verstehen und ihre Anwendung zu optimieren.

Literatur

  1. Kullich W et al.: One year survey with multicenter data of more than 4.500 patients with degenerative rheumatic diseases treated with therapeutic nuclear magnetic resonance. Journal of Back and Musculoskeletal Rehabilitation 26 (2013) 93-104
  2. Levers A, Staat M, van Laack W: Analyse der Langzeitwirkung der MBST-Kernspinresonanztherapie bei Gonarthrose. Orthopädische Praxis 47, 11/2011
  3. Temiz-Artmann A et al.: NMR In Vitro Effects on Proliferation, Apoptosis, and Viability of Human Chondrocytes and Osteoblasts. Methods and Findings in Experimental and Clinical Pharmocology, 27 (6): 391-394
  4. Handschuh T, Melzer C: Behandlung der Osteoporose mit MBST-Kernspin. Orthodoc 5/2008