Einleitung
Speichenbruch (Radiusfraktur)

Bei der Radiusfraktur – umgangssprachlich Speichenbruch genannt – (Thesaurus-Synonyme: Armfraktur; Barton-Fraktur; Chauffeur-Fraktur; Colles-Fraktur; distale Radiusfraktur; distale Radiustrümmerfraktur; Fraktur der oberen Radiusepiphyse; Fraktur der unteren Radiusepiphyse; Fraktur des Collum radii; Galeazzi-Fraktur; intraartikuläre Fraktur des Radius; offene distale Radiusfraktur; offene proximale Radiusfraktur; offene Radiusschaftfraktur; proximale Radiusfraktur; Radiusfraktur; Radiusfraktur loco typico; Radiusfraktur mit Ulnafraktur; Radiusgrünholzfraktur; Radiushalsfraktur; Radiusköpfchenfraktur; Radiusschaftfraktur; Reversed-Barton-Fraktur; Smith-Fraktur; Speichenfraktur; typischer Speichenbruch; typische Speichenfraktur; umgekehrte Barton-Fraktur; ICD-10-GM  S52.5-: Distale Fraktur des Radius; ICD-10-GM S52.3-: Fraktur des Radiusschaftes; ICD-10-GM S52.1-: Fraktur des proximalen Endes des Radius) handelt es sich um eine Fraktur (Knochenbruch) des Radius (Speiche).

Die Radiusfraktur gehört wie die Ulnafraktur (Speichenbruch) zur Unterarmfraktur (Unterarmbruch).

Sie gehört neben der Humeruskopffraktur (Oberarmkopfbruch) sowie der Schenkelhalsfraktur (SHF; Synonym: Oberschenkelhalsbruch/-fraktur) zu den häufigen Frakturen. Sie ist die häufigste Fraktur der oberen Extremität und bei älteren Patienten häufig mit einer zugrundeliegenden Osteoporose (Knochenschwund) assoziiert.

Nach dem ICD-10-GM werden folgende Formen der Fraktur unterschieden:

  • Fraktur des proximalen (körpernahen) Endes des Radius (Radiusköpfchenbruch; ICD-10-GM S52.1)
  • Fraktur des Radiusschaftes (ICD-10-GM S52.3)
  • Fraktur des distalen (körperfernen, handgelenksnahen) Endes des Radius (ICD-10-GM S52.5) (18 % der Frakturen im Erwachsenenalter)

Die Radiusfraktur ist in der Regel durch einen Sturz bedingt.

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 1 : 1,4 (< 40 Jahre); 1 : 6,2 (> 40 Jahre).

Häufigkeitsgipfel: Man kann bei jungen Personen (< 40 Jahre) Hochenergie-Traumata von älteren Personen mit Niedrigenergie-Traumata unterscheiden.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der distalen Radiusfraktur liegt bei circa 0,4 % bei Frauen und bei ca. 0,1 % bei Männern. Bei Personen > 50 Jahre steigt die Häufigkeit bei Frauen auf bis zu 15 %, bei Männern bis zu zwei Prozent (in Europa und USA).
Distale Radiusfrakturen (Knochenbrüche im unteren Speichenbereich) sind 25 % aller Frakturen bei Kindern und Jugendlichen und 18 % bei Erwachsenen.

Verlauf und Prognose: Der Verlauf der Heilung hängt im Wesentlichen vom Ausmaß der Fraktur ab.
Bei Kindern ist die Prognose von Radiusfrakturen in der Regel gut. Die Radiusfraktur bei Kindern zeigt im Regelfall eine sehr gute Spontanheilung. Die Versorgung einer Radiusfraktur beim Kind erfolgt deshalb auch konservativ (d. h. nicht-operativ). Vier bis sechs Wochen nach der Fraktur können in der Regel mit der Hand einfache Greiftätigkeiten ausgeübt werden.
Mit einer Heilungsdauer von einem halben Jahr und länger muss bei komplizierten Radiusfrakturen gerechnet werden. Mögliche Komplikationen einer behandelten Radiusfraktur (Speichenbruch) finden Sie unter dem Subthema "Folgeerkrankungen".

Leitlinien

  1. S2e-Leitlinie: Distale Radiusfraktur. (AWMF-Registernummer: 012-015), Februar 2015 Langfassung

     
Wir helfen Ihnen in jeder Lebenslage
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
DocMedicus Suche

 
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
ArztOnline.jpg
 
DocMedicus                          
Gesundheitsportal

Unsere Partner DocMedicus Verlag