Präventive Labordiagnostik für Frauen
Die labordiagnostische Vorsorgeuntersuchung der Frau ist ein zentrales Instrument zur frühzeitigen Erkennung von Stoffwechselstörungen, Organfunktionsstörungen, hormonellen Dysbalancen sowie kardiovaskulären, gynäkologischen und onkologischen Risiken. Sie unterstützt sowohl die Primärprävention als auch die Verlaufskontrolle bestehender Gesundheitsrisiken. Im Gegensatz zu apparativen Verfahren liefert die Labordiagnostik objektive, messbare Parameter, die erste richtungsweisende Hinweise auf subklinische oder manifeste Erkrankungen geben.
Das diagnostische Spektrum gliedert sich in die folgenden Hauptbereiche:
Entzündungs- und Immunparameter (Marker für Entzündungen und Abwehrlage)
- C-reaktives Protein (CRP) – sensitiver Akutphasenmarker (Frühwarnsignal) für entzündliche Prozesse.
- hs-CRP (high-sensitivity C-reaktives Protein) – hochsensitiver Entzündungsmarker zur Abschätzung des Residualrisikos bei Atherosklerose.
Glukosestoffwechsel (Zuckerstoffwechsel)
- Glucose (Nüchternblutzucker) – Basisparameter zur Diagnose von Diabetes mellitus oder gestörter Glukosetoleranz.
- HbA1c – Langzeitparameter zur Abschätzung der durchschnittlichen Blutzuckerwerte der letzten 8-12 Wochen.
Lipidstoffwechsel (Fettstoffwechsel)
- Gesamtcholesterin – Gesamtspiegel der Cholesterine zur Risikobewertung.
- HDL-Cholesterin – Kardioprotektives Lipoprotein („gutes Cholesterin“).
- LDL-Cholesterin – Atherogener Risikofaktor („schlechtes Cholesterin“).
- Triglyzeride – Marker für metabolisches Syndrom und kardiovaskuläre Risiken.
- Lipoprotein (a) – Genetisch determinierter kardiovaskulärer Risikofaktor.
Nierenfunktion und Elektrolythaushalt
- Kreatinin – Marker der glomerulären Filtration.
- eGFR (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate) – Beurteilung der Nierenleistung.
- Harnstoff – Indikator für die Filtrationsleistung und den Eiweißstoffwechsel.
- Kalium – Beurteilung des Elektrolyt- und Säure-Basen-Gleichgewichts.
- Natrium – Bewertung des Wasser- und Elektrolythaushalts.
- Mikroalbuminurie-Test – Früherkennung von diabetischer oder hypertensiver Nephropathie sowie kardiovaskulären Risikokonstellationen, insbesondere postmenopausal.
Leberfunktion
- Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT) – Marker für Leberzellschädigung.
- Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT) – Sensitiver Marker für Leberzellschäden.
- γ-GT (Gamma-Glutamyl-Transferase) – Hinweis auf cholestatische Prozesse oder Alkoholabusus.
Eisenstoffwechsel und Hämatologie
- Ferritin – Speicherprotein zur Einschätzung der Eisenspeicher.
- Kleines Blutbild – Beurteilung von Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten.
Knochenstoffwechsel/Vitaminstatus
-
25-Hydroxy-Vitamin-D – Einschätzung des Vitamin-D-Status für Knochen- und Immunfunktion.
Gynäkologische Vorsorgeparameter
- HPV-Diagnostik – Nachweis von Hochrisiko-Papillomviren zur Risikobewertung für Zervixkarzinome.
- Dünnschichtzytologie – Screeningmethode zur Erkennung zervikaler Dysplasien und Karzinome.
- Chlamydien-Test – Früherkennung von sexuell übertragbaren Infektionen mit potenziellem Einfluss auf Fertilität und Schwangerschaftsverlauf.
Harnsäurestoffwechsel
-
Harnsäure – Marker zur Erkennung von Hyperurikämie und Gicht.
Homocystein
-
Homocystein – Unabhängiger Risikomarker für kardiovaskuläre und neurologische Erkrankungen
Strukturierte Übersicht der Laborparameter in der Vorsorgeuntersuchung der Frau
Hauptbereich | Parameter | Diagnostische Bedeutung |
---|---|---|
Glukosestoffwechsel | Glucose (Nüchternblutzucker) | Diagnose von Diabetes mellitus oder gestörter Glukosetoleranz |
HbA1c | Langzeitkontrolle des Blutzuckerspiegels der letzten 8–12 Wochen | |
Lipidstoffwechsel | Gesamtcholesterin | Gesamtspiegel zur Risikobewertung |
HDL-Cholesterin | Kardioprotektives Lipoprotein („gutes Cholesterin“) | |
LDL-Cholesterin | Atherogener Risikofaktor („schlechtes Cholesterin“) | |
Triglyzeride | Marker für metabolisches Syndrom und kardiovaskuläre Risiken | |
Lipoprotein(a) | Genetisch determinierter kardiovaskulärer Risikofaktor | |
Nierenfunktion und Elektrolyte | Kreatinin | Marker der glomerulären Filtration |
eGFR | Beurteilung der Nierenleistung | |
Harnstoff | Filtrationsleistung und Eiweißstoffwechsel | |
Natrium | Wasser- und Elektrolythaushalt | |
Kalium | Elektrolyt- und Säure-Basen-Gleichgewicht | |
Mikroalbuminurie-Test | Früherkennung von diabetischer oder hypertensiver Nephropathie und kardiovaskulären Risiken | |
Leberfunktion | Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT) | Marker für Leberzellschädigung |
Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT) | Sensitiver Marker für Leberzellschäden | |
γ-GT (Gamma-Glutamyl-Transferase) | Hinweis auf cholestatische Prozesse oder Alkoholabusus | |
Eisenstoffwechsel / Hämatologie | Ferritin | Einschätzung der Eisenspeicher |
Kleines Blutbild | Beurteilung von Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten | |
Knochenstoffwechsel / Vitaminstatus | 25-Hydroxy-Vitamin-D | Einschätzung des Vitamin-D-Status für Knochen- und Immunfunktion |
Gynäkologische Vorsorgeparameter | HPV-Diagnostik | Nachweis von Hochrisiko-Papillomviren für Zervixkarzinome |
Dünnschichtzytologie | Screening zur Erkennung zervikaler Dysplasien und Karzinome | |
Chlamydien-Test | Früherkennung sexuell übertragbarer Infektionen mit Einfluss auf Fertilität und Schwangerschaftsverlauf | |
Harnsäurestoffwechsel | Harnsäure | Marker zur Erkennung von Hyperurikämie und Gicht |
Homocystein | Homocystein | Unabhängiger Risikomarker für kardiovaskuläre und neurologische Erkrankungen |