Spinalkanalstenose – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Spinalkanalstenose hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Spinalkanalstenose und werden oft zuerst bemerkt:

  • Belastungsabhängige Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine: Besonders beim Gehen/Stehen, Verbesserung im Sitzen oder Vornüberbeugen (neurogene Claudicatio); Auftreten bei 80-90 % der Patienten
  • Schmerzen oder Missempfindungen in Gesäß, Oberschenkeln oder Unterschenkeln: Häufig dumpf, ziehend oder brennend; bei 70-85 %

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Spinalkanalstenose:

  • Neurogene Claudicatio intermittens: Belastungsabhängige Beschwerden, die durch Flexion der LWS gebessert werden; bei 70-85 %
  • Gangstörungen: unsicherer, verkürzter oder breitbeiniger Gang; bei 50-70 %
  • Kraftminderung der Beine: Vor allem bei länger bestehenden Stenosen; bei 40-60 %
  • Sensibilitätsstörungen: Taubheit, Kribbeln oder „Ameisenlaufen“ in den Beinen; bei 60-70 %

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Nachlassen der Beschwerden beim Sitzen/Fahrradfahren: Typisch für neurogene Claudicatio; bei 85-90 %
  • Rückenschmerzen: Oft zusätzlich zu Beinsymptomen; bei 60-75 %
  • Eingeschränkte Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule: Schmerzbedingt oder degenerativ; bei 60-70 %
  • Gefühl von Schwere oder Schwäche in den Beinen: belastungsabhängig; bei 50-70 %
  • Muskuläre Verspannungen/Hartspann: Besonders paravertebral (neben der Wirbelsäule); bei 50-60 %
  • Parästhesien (Missempfindungen) der Füße: Häufig belastungsabhängig; bei 40-60 %
  • Ischialgiforme Schmerzen: Schmerzverlauf entlang typischer Nervenverläufe; bei 40-50 %
  • Nächtliche Beinschmerzen (bei 20-30 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Verminderte Belastbarkeit im Alltag: Häufig bei chronischem Verlauf; bei 40-60 %
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit: sekundär zu Schmerz oder Schlafstörungen; bei 30-40 %
  • Schlafstörungen: durch nächtliche Schmerzen oder Parästhesien; bei 25-35 %
  • Allgemeines Unwohlsein (bei 20-30 %)
  • Konzentrationsstörungen: schmerzbedingt; bei 20-30 %

Warnzeichen (red flags)

  • Blasen- oder Mastdarmstörungen (Harnverhalt, Inkontinenz): Hinweis auf Cauda-equina-Kompression; bei < 5 %
  • Fortschreitende Lähmungen: Neurologischer Notfall, bei < 5 %