Restless-Legs-Syndrom – Klassifikation

Konsensus-Diagnosekriterien für das Restless-Legs-Syndrom (RLS) der International Restless-Legs-Syndrom-Studiengruppe (IRLSSG) [1]

RLS wird diagnostiziert, indem das Symptommuster ermittelt wird, das die folgenden fünf wesentlichen Kriterien erfüllt; ggf. werden klinische Hinweise für den Verlauf hinzugefügt. 

Kriterium Beschreibung
Wesentliche Diagnosekriterien (alle müssen erfüllt sein): 
 1 Drang, die Beine zu bewegen, der aber nicht immer von Dysästhesien (Empfindungsstörung; unangenehme Empfindungen) in den Beinen begleitet oder als solche empfunden wird. a, b
 2 Der Bewegungsdrang der Beine und die damit einhergehenden Dysästhesien beginnen oder verschlechtern sich während Ruhephasen sowie Inaktivität wie Liegen oder Sitzen. 
 3 Der Bewegungsdrang der Beine und die damit einhergehenden Dysästhesien werden durch Bewegung, wie Gehen oder Dehnen, teilweise oder vollständig gelindert, zumindest solange die Aktivität andauert. c
 4 Der Bewegungsdrang der Beine und die damit einhergehenden Dysästhesien während der Ruhephasen oder Inaktivität treten nur abends oder nachts auf bzw. sind dann schlechter als am Tag. d
 5 Das Auftreten der obigen Merkmale wird nicht als Symptome für eine andere medizinische Störung oder Verhaltensstörung (z. B. Myalgie (Muskelschmerzen), venöse Stauung, Beinkrämpfe) angesehen.e 
Klinische Hinweise für den Verlauf des RLS:
  A. Chronisch persistente RLS: Unbehandelt würden die Symptome mindestens zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von einem Jahr auftreten.
  B. Intermittierende RLS: Unbehandelt würden die Symptome weniger als zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von einem Jahr auftreten und dabei mit belastenden Lebensereignissen (mindestens fünf) assoziiert sein.

 Legende

  • Manchmal ist der Bewegungsdrang der Beine ohne die Dysästhesien vorhanden und manchmal sind zusätzlich zu den Beinen auch Arme oder andere Körperteile beteiligt.
  • Für Kinder sollte die Beschreibung dieser Symptome in den eigenen Worten des Kindes erfolgen.
  • Wenn die Symptome sehr schwerwiegend sind, ist eine Linderung bei Aktivität möglicherweise nicht spürbar, sie müssen jedoch zuvor vorhanden gewesen sein. 
  • Bei sehr schweren Symptomen ist die Verschlechterung am Abend oder in der Nacht möglicherweise nicht spürbar, muss jedoch zuvor vorliegen.
  • Diese Bedingungen, die häufig als „RLS-Mimik“ bezeichnet werden, wurden vor allem in Umfragen häufig mit RLS verwechselt, da sie zu Symptomen führen, die die Kriterien 1-4 erfüllen oder ihnen zumindest sehr nahe kommen. 

Literatur

  1. Allen RP, Picchietti DL, Garcia-Borreguero D, Ondo WG, Walters AS, Winkelman JW, et al.: Restless legs syndrome/Willis-Ekbom disease diagnostic criteria: updated International Restless Legs Syndrome Study Group (IRLSSG) consensus criteria – history, rationale, description, and significance. Sleep Med 2014;15(8):860-73 doi: https://doi.org/10.1016/j.sleep.2014.03.025