Ernährung bei onkologische Indikationen
Therapeutische Diäten und krankheitsbezogene Ernährung umfassen Ernährungsformen mit klar definierter medizinischer Indikation. Bei onkologischen Erkrankungen kommt der Ernährung eine zentrale unterstützende Rolle zu, da sie den Verlauf antineoplastischer Therapien, die Rekonvaleszenz sowie die Lebensqualität maßgeblich beeinflussen kann.
Aus ernährungsmedizinischer Sicht zielen onkologische Ernährungskonzepte darauf ab, katabole Stoffwechsellagen zu begrenzen, inflammatorische Prozesse zu modulieren und eine bedarfsgerechte Energie- und Nährstoffzufuhr sicherzustellen. Die diätetische Strategie muss dabei an Tumorentität, Krankheitsstadium, Therapieform sowie therapieassoziierte Nebenwirkungen angepasst werden. Eine frühzeitige und kontinuierliche ernährungsmedizinische Betreuung ist entscheidend, um Mangelernährung, Funktionsverlust und Therapieabbrüche zu vermeiden.
Onkologische Indikationen
Zu den therapeutischen Ernährungskonzepten bei onkologischen Indikationen zählen insbesondere folgende Ansätze:
- Ernährung bei Tumorerkrankungen – bedarfsadaptierte, entzündungs- und katabolismusmodulierende Ernährung zur Unterstützung von Therapie, Regeneration und Belastbarkeit
- Ernährung bei tumorassoziierter Kachexie – hochkalorische, protein- und mikronährstoffreiche Ernährung zur Stabilisierung des Ernährungsstatus und Erhalt der Muskelmasse
- Neutropenie-Diät – infektionsprophylaktische Ernährung bei immunsupprimierten Patienten zur Reduktion ernährungsassoziierter Infektionsrisiken
Die nachfolgenden Einzelbeiträge stellen diese Ernährungskonzepte jeweils eigenständig dar und ermöglichen eine differenzierte ernährungsmedizinische Einordnung im Hinblick auf Evidenzlage, therapeutischen Stellenwert und praktische Umsetzbarkeit im onkologischen Kontext.