Weitere Therapie
Thrombose

Allgemeine Maßnahmen

  • Bei einer Venenthrombose jedweder Lokalisation und Morphologie ist keine Immobilisierung erforderlich! Diese dient ausschließlich der Symptomlinderung bei stark schmerzhafter Beinschwellung (unabhängig von Thrombuslokalisation und -morphologie). Dagegen ist Mobilisierung eine wichtige Maßnahme.
    Beachte: Eine regelrecht durchgeführte Antikoagulation sollte allerdings vorliegen.
  • 3 x L- und 3 x S-Regel: "lieber Laufen und Liegen" und "Sitzen und Stehen ist schlecht"
  • So früh wie möglich Kompressionsverband oder angepasster Kompressionsstrumpf zur Reduktion der akuten klinischen Symptome (Ödem und Schmerz) und der Häufigkeit und Schwere des postthrombotischen Syndroms (PTS).
  • Stuhlregulierung, damit keine forcierte Bauchpresse erforderlich ist (Prävention einer Lungenembolie).
  • Bei langem Sitzen oder Liegen immer Kompressionsstrümpfe tragen, um Thrombosen zu vermeiden.
  • Häufige Bewegung, auch während der Arbeitszeit, besonders wenn viel in einer und derselben Körperposition gearbeitet wird, dient maßgeblich zur Vermeidung von Thrombosen.
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Begrenzter Koffeinkonsum (max. 240 mg Koffein pro Tag; das entspricht 2 bis 3 Tassen Kaffee bzw. 4 bis 6 Tassen grünen/schwarzen Tee)
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm 
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Reiseempfehlungen bei Thromboserisiko:
    • Vor Antritt einer Reise Teilnahme an einer reisemedizinischen Beratung!
    • Langstreckenflüge (Flugreisezeit > 6 Std; "economy-class-syndrome") und längere längere Bahn- und Busfahrten meiden.
    • Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten!
    • Tragen einer locker sitzenden Kleidung während des Fluges.
    • Tragen von Kompressionsstrümpfen (Klasse 1–2) bis unterhalb des Knies.
    • Ggf. eine medikamentöse Thromboseprophylaxe erwägen.

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Primär rekanalisierende Maßnahme zur Reduktion der Häufigkeit und Schwere des postthrombotischen Syndroms (PTS); Indikation: iliofemorale Thrombose v. a. bei jungen Patienten mit geringer Blutungswahrscheinlichkeit
  • Antikoagulation mit zusätzlicher Katheterbehandlung (pharmacomechanical, catheter-directed thrombolysis (PCDT)), um den Thrombus nach Instillieren von tPA zu Entfernen oder zu zerkleinern
    • In einer Studie mit PCDT hentwickelte in der  PCDT-Gruppe genauso viele Patienten ein postthrombo­tisches Syndrom wie in der Kontrollgruppe mit alleiniger Antikoagulation (47 versus 48 %; Risk Ratio 0,96; 95-Prozent-Konfidenzintervall 0,82-1,11);in den ersten 10 Tagen nach der PCDT kam es häufiger zu schweren Blutungen (1,7 versus 0,3 %) [1]. 

Medizinische Hilfsmittel

  • Kompressionsstrümpfe: trägt zur Entstauung bei und damit zur Reduktion von Schmerzen und Ödem
    Beachte: 
    Dokumentation des Beinumfangs an mindestens drei Messpunkten zu Beginn der Behandlung und danach alle vier Wochen.

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten, da eine Infektion häufig zur Verschlechterung der vorliegenden Erkrankung führen kann:

  • Grippe-Impfung
  • Pneumokokken-Impfung

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • ggf. Stuhlregulierung, sodass keine forcierte Bauchpresse erforderlich ist (Prävention einer Lungenembolie)
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (Vitamin C, E)
      • Spurenelementen (Selen)
      • Omega-3-Fettsäuren (Meeresfisch)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns. 

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Deutsche Gefäßliga e. V.
    Postfach 4038, D-69254 Malsch b. Heidelberg
    Telefon: 07253-26228, Fax: 07253-278160, E-Mail: info@deutsche-gefaessliga.de Internet: www.deutsche-gefaessliga.de
  • Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V.
    Friedrich-Ebert-Ring 38, D-56068 Koblenz
    Telefon: 0261-309231, Fax: 0261-309232, E-Mail: info@dgpr.de, Internet: www.dgpr.de

Literatur

  1. Vedantham S et al.: Pharmacomechanical Catheter-Directed Thrombolysis for Deep-Vein Thrombosis. N Engl J Med 2017; 377:2240-2252 December 7, 2017 doi: 10.1056/NEJMoa1615066
     
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