Ursachen
Nävus

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Der Nävus bezeichnet eine benigne (gutartige) umschriebene Fehlbildung der Haut (Dermis oder Epidermis) oder Schleimhaut, bei normale Zellen oder Gewebe vermehrt, vermindert oder ungleichmäßig vorkommen.

Nävi sind Hamartome (Gewebeveränderungen, die durch fehlerhaft differenziertes bzw. versprengtes Keimgewebe entstehen) der Haut oder Schleimhaut. Die bräunlich eingefärbten Nävi der pigmentbildenden Zellen (Pigmentnävi;  umgangssprachlich 
„Leberfleck“ oder  „Muttermal“ genannt) stellen die häufigsten Navi da. Es gibt aber noch viele andere Arten von Nävi, die nicht aus pigmentbildenden Melanozyten oder Nävuszellen (Navuszellnävi, NZN) bestehen. Diese bestehen aus Blutgefäßzellen (Hämangiome, s. u.), Bindegewebszellen, Drüsenzellen (z. B. Naevus sebaceus, Talgdrüsennävus; Schweißdrüsennävus) oder sonstigen Zellen.

Der Naevus flammeus ist bedingt durch Gefäßerweiterungen in der Dermis (Lederhaut).
Hämangiome sind bedingt durch Gefäßneubildungen in der Haut.

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung durch Eltern, Großeltern
  • Ethnische Zugehörigkeit
  • Hauttyp – heller Hauttyp (Fitzpatrick I-II) (melanozytäre Nävi)
  • Berufe – Berufe mit hoher UV-Exposition

Verhaltensbedingte Ursachen

  • UV-Exposition (insbesondere: UV-B-Strahlung/Solarien) – die Anzahl der melanozytären Nävi (MN; Leberflecken)) korreliert bei Kindern eng mit Häufigkeit und Intensität der Sonnenbestrahlung

Krankheitsbedingte Ursachen

Leber, Gallenblase und Gallenwege – Pankreas (Bauchspeicheldrüse) (K70-K77; K80-K87)

  • Fortgeschrittene Lebererkrankungen, nicht näher bezeichnet, können zur Ausbildung von Spider nävi (Synonyme: Spinnennävus, Sternnävus, bzw. Gefäßspinne) führen

Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)

  • Infizierte Verletzungen können zur Ausbildung des Granuloma pyogenicum (Synonym: pyogene Granulom; erworbener benigner (gutartiger) vaskulärer Hauttumor aus der Gruppe der Hämangiome, auch Blutschwämmchen oder Erdbeerfleck genannt) führen

Medikamente

  • Immunsuppressive Therapie (hier: Anti-TNF-alpha-Antikörper, Azathioprin, Methotrexat) → erhöht die Zahl der melanozytären Nävi und verändert deren dermatoskopisches Bild [1]

Literatur

  1. Koseoglu et al.: Dermoscopic changes in melanocytic nevi in patients receiving immunosuppressive and biologic treatments: Results of a prospective case-control study. http://dx.doi.org/10.1016/j.jaad.2015.07.013
     
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