Sexualgesundheit und Prävention: Evidenzbasierter Überblick zu Verhütung, Safer Sex und Diagnostik sexuell übertragbarer Erkrankungen

Sexualgesundheit umfasst weit mehr als das Verhindern ungewollter Schwangerschaften. Sie schließt körperliches, emotionales und reproduktives Wohlbefinden ein – unter besonderer Berücksichtigung von Prävention (Vorbeugung), Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (Geschlechtskrankheiten) und frühzeitiger Diagnostik (medizinischer Untersuchung).
Dieser Fachartikel bietet eine strukturierte Übersicht über zentrale Themen der Sexualprävention: von moderner Kontrazeption (Empfängnisverhütung) über Safer Sex bis hin zur Labordiagnostik sexuell übertragbarer Erkrankungen (Infektionen).

Kontrazeption: Alles Wissenswerte rund um Empfängnisverhütung

Hormonelle Kontrazeptiva – Grundlagen, Wirkstoffe und Anwendungen

Hormonelle Kontrazeptiva – Risiken, Wechselwirkungen und Einschränkungen

Nicht-hormonelle und langfristige Methoden

Notfall- und Sonderindikationen

Safer Sex

Labordiagnostik sexuell übertragbarer Erkrankungen

  • Chlamydien-Test
    Nukleinsäureamplifikationstest (Molekulartest) aus Vaginalabstrich oder Morgenurin – empfohlen bei jungen, sexuell aktiven Frauen
  • Gonorrhoe (Tripper)
    Nachweis per Nukleinsäureamplifikationstest aus Abstrichen von Harnröhre, Gebärmutterhals oder After und Rachen – je nach sexueller Praktik
  • Hepatitis B
    Bluttest auf Virusbestandteile (HBs-Antigen) und Antikörper – klärt Immunität, Infektion oder Impferfolg
  • Hepatitis C
    Antikörpertest und ggf. Nachweis der Virus-Ribonukleinsäure (RNA) – zur Abklärung chronischer Infektionen
  • Herpes genitalis (Genitalherpes)
    Virusnachweis durch Polymerasekettenreaktion (PCR) aus Bläschen oder Geschwüren; serologische Tests auf Antikörper bei Verdacht auf vergangene Infektion
  • HIV-Test (Test auf das Humane Immundefizienz-Virus)
    Labortest auf HIV-Antikörper und HIV-Antigen – frühestens ab der 4. Woche nach möglicher Ansteckung
  • HPV-Diagnostik (Humane Papillomviren)
    DNA-Test auf Hochrisikotypen – empfohlen bei auffälligem Krebsvorsorgeabstrich
  • Lues-Suchreaktion (Suchtest auf Syphilis)
    Antikörpernachweise (TPHA/TPPA, FTA-Abs) zur Feststellung aktiver oder zurückliegender Infektion
  • Syphilis (Lues)
    Verlaufskontrolle durch RPR-Test (Antikörper-Titer) bei bekannter Infektion oder Therapieüberwachung
  • Ulcus molle (weicher Schanker durch Haemophilus ducreyi)
    Erregernachweis durch kulturelle Anzucht oder PCR – v. a. bei Rückkehr aus Endemiegebieten relevant

Fazit

Sexualgesundheit basiert auf fundierter Prävention (Vorbeugung), medizinischer Aufklärung und einem verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität. Moderne Verhütungsmethoden, konsequente Safer-Sex-Praktiken und zielgerichtete Diagnostik sexuell übertragbarer Infektionen (Geschlechtskrankheiten) bilden die Grundlage einer individuellen und öffentlichen Gesundheitsvorsorge. Der integrative Ansatz ermöglicht es, sexuelle Selbstbestimmung mit medizinischer Sicherheit zu verbinden – evidenzbasiert, respektvoll und präventiv wirksam.