Ab wann erkennt man das Geschlecht des Babys?
Das Geschlecht des Babys ist genetisch bereits bei der Befruchtung festgelegt (XX = Mädchen, XY = Junge). Bis es aber im Ultraschall sichtbar wird oder mittels Test bestimmt werden kann, dauert es noch einige Wochen. Neben der Bildgebung spielen moderne Bluttests eine wichtige Rolle.
Ab wann ist das Geschlecht erkennbar?
- Genetisch: Das Geschlecht steht ab dem Zeitpunkt der Befruchtung fest.
- Ultraschall: Sichtbar werden die äußeren Geschlechtsorgane ab einem gewissen Entwicklungsstadium.
- Bluttests: Über DNA-Spuren des Babys im Blut der Mutter (zellfreie fetale DNA, cffDNA) lässt sich das Geschlecht schon sehr früh bestimmen.
Methoden der Geschlechtsbestimmung
Nicht-invasiver Bluttest (NIPT)
Bereits ab der 10. Schwangerschaftswoche kann das Geschlecht über cffDNA im Blut der Mutter bestimmt werden. Werden Y-Chromosomen nachgewiesen, ist das Kind männlich.
- Vorteile: sehr zuverlässig, risikofrei für das Baby
- Einschränkungen: seltene Fehlbestimmungen (z. B. bei Zwillingen)
Ultraschall im 1. Trimenon
Zwischen 11. und 14. Schwangerschaftswoche versuchen erfahrene Ärzte anhand des Genitalhöckers („Nub-Theorie“) das Geschlecht zu erkennen.
- Mit 11 Wochen noch unsicher
- Ab 12.-13. Woche steigt die Trefferquote auf über 90-95 %.
- Abhängig von Lage des Babys, Fruchtwassermenge und Erfahrung der Untersuchenden
Ultraschall im 2. Trimenon
Beim Feinultraschall (18.-22. Schwangerschaftswoche) ist das Geschlecht fast immer eindeutig erkennbar.
- Dies gilt als sicherster Zeitpunkt für die visuelle Geschlechtsbestimmung.
- Gleichzeitig wird dabei die gesamte Entwicklung und Organanlage des Babys überprüft.
Tipps für Schwangere
- Nicht zu früh festlegen: Vor der 12. Woche sind Ultraschallprognosen sehr unsicher.
- Nachfragen lohnt sich: Beim Ultraschall gezielt nach dem Geschlecht fragen.
- Geduld: Manchmal verdeckt die Lage des Babys die Sicht – dann ist ein Folgetermin nötig.
- Frühzeitige Sicherheit: Wer das Geschlecht sehr früh wissen möchte, kann ab der 10. Woche einen Bluttest in Erwägung ziehen.
Literatur
- Efrat Z, Akinfenwa OO, Nicolaides KH: Fetal gender assignment by ultrasound in 12-14 weeks’ gestation: accuracy and implications. Ultrasound Obstet Gynecol. 2006;27(1):76-82. doi: 10.1002/uog.2674.
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- Gil MM, Quezada MS, Revello R, Akolekar R, Nicolaides KH: Analysis of cell-free DNA in maternal blood in screening for aneuploidies: updated meta-analysis. Ultrasound Obstet Gynecol. 2015;45(3):249-266. doi: 10.1002/uog.14791.
- Lo YM, Corbetta N, Chamberlain PF et al.: Presence of fetal DNA in maternal plasma and serum. Lancet. 1997;350(9076):485-487. doi: 10.1016/S0140-6736(97)02174-0.