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Akute Höhenkrankheit (Synonym: akute Bergkrankheit) |
Höhenlungenödem (engl.: high-altitude pulmonary edema) |
Höhenhirnödem (engl.: high-altitude cerebral edema) |
| Auftreten |
- schon in mittlerer Höhe möglich
(Schwellenhöhe: 2.500 m)
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Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) |
- ca. 20 % ab 1.900 m Höhe;
- - 70 % bei Höhen bis knapp 6.000 m
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- - 8 % bei Aufenthalt in Höhen > 4.000 m für > 48 Stunden
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| Latenz |
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- mind. 6 h, Maximum am 3. Tag
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- akute Höhenkrankheit geht voraus
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| Symptome |
- Cephalgie (Kopfschmerzen)
- Vertigo (Schwindel)
- Inappetenz (fehlender Appetit)
- Nausea (Übelkeit)/Erbrechen
- Schwäche/Leistungsabfall
- Tachykardie (zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute)
- Gangstörungen
- Insomnie (Schlafstörungen)
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- Plötzlicher Leistungseinbruch
- Dyspnoe (Atemnot)
- zuerst trockener Husten, später mit Auswurf
- Ateminsuffizienz (Störung der äußeren (mechanischen) Atmung)
- Akute Lebensgefahr
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- Stärkste Kopfschmerzen*
- Bewusstseinsstörungen (höhenbedingte Psychose: „Dritte-Mann-Phänomen“ sowie andere optische, akustische, und olfaktorische Halluzinationen)
- Nausea (Übelkeit)/Erbrechen*
- Ataxie (Gangstörungen)
- Psychische Störungen
- Neurologische Ausfälle
- Akute Lebensgefahr
Achtung! *Die Abwesenheit dieser Symptome schließt ein Hirnödem nicht aus.
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| Prophylaxe |
- Langsamer Höhengewinn (siehe allgemeine Ratschläge zum Bergsteigen)
- Schlafhöhe niedriger als erreichte Höhe beim Trekking
- Ggf. Einnahme von:
- Acetazolamid 125-250 mg zweimal täglich
- Theophyllin retard (300-400 mg)
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- Langsamer Höhengewinn (siehe allgemeine Ratschläge zum Bergsteigen)
- Retardiertes Nifedipin zweimal 30 mg oder PDE-5-Hemmer (z. B. Tadalafil)
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- Langsamer Höhengewinn (siehe allgemeine Ratschläge zum Bergsteigen)
- Bis zu dreimal 4 mg Dexamethason pro Tag
- Bei verdächtiger Symptomatik: sofort Aufstieg beenden
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| Therapie |
- Sofort rasch absteigen
- Sauerstoffgabe (ggf. hyperbar)
- Schmerztherapie: Kopfschmerzen mit nicht‑opioden Analgetika, wie z. B. Acetylsalicylsäure* (3 x 500-1.000 mg) oder Ibuprofen (3 x 400-600 mg)
Symptome verschwinden meist nach 24-48 Stunden, bei Verzicht auf weiteren Höhengewinn und körperlicher Schonung.
*Falls eine Unverträglichkeit gegenüber nicht-steroidalen Antiphlogistika vorliegt (z. B. Magenunverträglichkeit oder Analgetika-induziertes Asthma) dann alternativ Einnahme von Paracetamol (3 x 500-1.000 mg).
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- Sofort absteigen bzw. sich in geringere Höhen bringen lassen
- Sauerstoff/Überdrucksack
- Oberkörper hochlagern (mind. 30° Neigung)
- Bergrettung rufen
- Pharmakotherapie: Nifedipin retard 20 mg (wg. des Risikos schwerer hypotoner Zwischenfälle sollte die Retardform eingesetzt werden)
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- Augenblicklich absteigen (um mindestens 1.000 m) bzw. sich in geringere Höhen (unter 2.500 m) bringen lassen
- Sauerstoff/Überdrucksack (Gamow-Bag) oder pulmonaler Vasodilatator (Nifedipin, PDE5-Hemmer)
- Oberkörper hochlagern (mind. 30° Neigung)
- Bergrettung rufen
- Pharmakotherapie: Dexamethason
(Dosierung: 2-4 x 4 mg/Tag; bei einer Therapiedauer > 5 Tage, muss anschließend ausgeschlichen werden!)
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