Höhe und Adaptationsfähigkeit
Beim Bergsteigen gilt es, einiges zu beachten.
Mit zunehmender Höhe sinken Luftdruck und damit der Sauerstoffpartialdruck (Anteil des Sauerstoffs am Gesamtdruck innerhalb eines Gasgemisches; pO2). Dies kann zu einer Hypoxie (Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff) führen.
Man kann die Auswirkungen der Höhe wie folgt unterscheiden:
| Höhe | Probleme | |
| 0-500 m | keine | |
| > 500-2.000 m | niedrige Höhe |
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| > 2.000-3.000 m | moderate Höhe |
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| > 3.000-5.000 m | große Höhe |
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| > 5.000 m | extreme Höhe |
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*Patienten mit Herz-Kreislauf- und/oder Lungenkrankheiten, die durch eine Hypoxie verschlechtert werden können
Die Akklimatisation des menschlichen Körpers erfolgt durch:
- Akute Höhenanpassung:
- Hyperventilation (vertiefte und/oder beschleunigte Atmung) – wg. Hypoxämie, die über die peripheren Chemorezeptoren wahrgenommen wird
- Zunahme des Herzminutenvolumens, durch Zunahme der Herzfrequenz (wg. Hypoxämie → Steigerung des Sympathikus)
- Höhenakklimatisation:
- Weiterer Anstieg der Ventilation (innerhalb der ersten Tage) – "ventilatorische Akklimatisation", die in großer Höhe über 1-2 Wochen anhält und gegenüber dem Tiefland auch bei längerem Aufenthalt erhöht bleibt
- Abnahme des Plasmavolumens (innerhalb der ersten Tage)
- Anstieg der Hämoglobinkonzentration (Konzentration des Blutfarbstoffs)** – erst nach zwei bis drei Wochen ist eine weitergehende Akklimatisation erreicht
- Anstieg der Anzahl der Erythrozyten (rote Blutkörperchen)** und damit auch Anstieg des Hämatokrits (Anteil aller zellulären Bestandteile am Volumen des Blutes) → erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen, Ödemen (Wassereinlagerungen) und Thrombosen (Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einem Gefäß bildet)
- Anstieg des systemischen Blutdrucks um ca. 10 mmHg in 4.500 m Höhe (wg. zunehmender sympathischer Aktivierung)
**Höhengebirgspolyglobulie (bei gleicher Belastung sinken Herzfrequenz, Atemnot und Belastungsempfinden)
Weitere Informationen dazu finden Sie unter Sportmedizin, unter dem Thema "Leistungsverhalten unter Höhenbedingungen".
Literatur
- Bartsch P, Saltin B: General introduction to altitude adaption and mountain sickness. Scand. J Med. Sci Sports 2008; 18 Suppl 1:1-10