Urethralsyndrom – Körperliche Untersuchung

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung)
      • Haut und Schleimhäute [Beachtung von Zeichen hormoneller Veränderungen, z. B. Atrophie in der Menopause/Wechseljahre]
    • Palpation (Abtasten) des Abdomens
      • Druckschmerz?, vesikogener Druckschmerz bei voller Blase?, Unterbauchschmerz?
      • [Leitsymptom: diffuse Unterbauchschmerzen ohne klaren organischen Befund]
  • Neurologische Untersuchung – [wg. Ausschluss von neurologischen Ursachen für irritative Miktionssymptome, z. B.:]
    • Multiple Sklerose (MS)
    • Morbus Parkinson
    • Apoplex (Schlaganfall)
  • Ggf. psychiatrische Untersuchung – [wg. Erfassung psychovegetativer Faktoren, die beim Urethralsyndrom eine Rolle spielen können, z. B. Stress, Angst, somatoforme Beschwerden]
  • Urologische Untersuchung – [wg. Ausschluss urologischer Differenzialdiagnosen, z. B.:]
    • Zystitis (Harnblasenentzündung)
    • Urethritis (Harnröhrenentzündung)
    • Blasenausgangsstenose (Verengung des Blasenausgangs)
    • Fremdkörper in Harnröhre oder Blase
    • [Beachtung möglicher Folge: funktionelle Schrumpfblase bei chronischer Symptomatik]
  • Gesundheitscheck – [Bewertung von Risikofaktoren für das Urethralsyndrom: hormonelle Umstellungen (z. B. Menopause), chronischer Stress, Beckenbodenfehlfunktionen, Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel und Ernährungsgewohnheiten]

In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.