Trichinen (Trichinellose) – Medikamentöse Therapie

Therapieziel

Eliminierung der Erreger

Therapieempfehlungen

  • Leichter Verlauf: symptomatische Therapie (ggf. Analgetika/Schmerzmittel, Antiemetika/Arzneimittel gegen Übelkeit und Brechreiz, Antitussiva/Anti Hustenmittel)
  • Schwerer Verlauf mit Myokarditis (Herzmuskelentzündung)/Myositis (Muskelentzündung), Fieber: Kombinationstherapie von Glucocorticoiden und Mebendazol (hohe Dosierung) oder Albendazol (Benzimidazole)
    Achtung! Anthelminthika (Arzneimittel gegen Wurmerkrankungen); unsichere Wirksamkeit gegen enzystierte Larven
  • Bei relevanter Exposition (z. B. Verzehr von Fleischwaren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit lebende Trichinellen enthalten) [1]
    • innerhalb der vergangenen 7 Tage, ohne Symptomatik (s. u.)
    • vor 8-30 Tagen ohne Symptomatik: Labordiagnostik einleiten: bei negativen Befunden keine weiteren Maßnahmen (Beobachtung bezüglich Entwicklung von Symptomen).
    • > 30 Tage ohne Symptomatik: keine weitere Diagnostik (Beobachtung bezüglich Entwicklung von Symptomen)

Exposition innerhalb der vergangenen 7 Tage ohne Symptomatik [1]

  • Nach relevanter Exposition (z. B. Verzehr von Fleischwaren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit lebende Trichinellen enthalten):
    Medikamentöse Prophylaxe: Mebendazol 2 x 5 mg/kg Körpergewicht über 5 Tage.
    Kontraindikation: Kinder unter 2 Jahren und während der Schwangerschaft

Literatur

  1. Robert Koch Institut (RKI): Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin. 4/2024