Defibrillator

Ein Defibrillator, auch Schockgeber genannt, ist ein medizinisches Gerät zur Defibrillation und Kardioversion. Er kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern (Defibrillation) sowie ventrikuläre Tachykardien, Vorhofflimmern und Vorhofflattern (Kardioversion) beenden.

Unter der Defibrillation versteht man die Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen mit Gleichstrom über den Brustkorb.
Diese Methode muss schnellstmöglich (innerhalb weniger Minuten) neben der kardiopulmonalen Reanimation (Herz-Lungen-Wiederbelebung) durchgeführt werden, um das Leben des Patienten zu retten.

Man unterscheidet einen externen Defibrillator von einem implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (engl. implantable cardioverter defibrillator, ICD; frühere Bezeichnung AICD von automatic implantable cardioverter-defibrillator).
Externe Defibrillatoren werden wiederum unterschieden in automatisierte, externe Defibrillatoren (AED) und manuelle Defibrillatoren. AEDs werden auch als Laiendefibrillator bezeichnet. AEDs, die ausschließlich von Ärzten verwendet werden sollten, sind in der Regel mit Zusätzen wie "Professional" oder "Profi" gekennzeichnet.

Unter Kardioversion (Synonym: Elektrokardioversion) versteht man eine EKG-synchrone Defibrillation in Kurznarkose. Sie wird u. a. bei Vorhofflimmern zur Wiedererlangung des Sinusrhythmus eingesetzt.

Nachfolgend werden die Indikationen der Defibrillation und Kardioversion in der Akuttherapie dargestellt.

Akuttherapie

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Herz-Kreislauf-Stillstand durch Kammertachykardien
  • Herz-Kreislauf-Stillstand durch Kammerflimmern
  • Kammertachykardien mit hämodynamischer Wirksamkeit
  • Patienten mit nicht aufgezeichneter Synkope (kurzzeitige Bewusstlosigkeit) und einer linksventrikulären Auswurfleistung (Auswurfleistung der linken Herzkammer) ≤ 40 %

Die Defibrillation wird durchgeführt bei:

  • Pulsloser ventrikulärer Tachykardie (VT)
  • Kammerflattern
  • Kammerflimmern

Die Kardioversion (eine EKG-synchrone Defibrillation in Kurznarkose) wird bei folgenden Herzrhythmusstörungen durchgeführt: 

  • ventrikuläre Tachykardien (Kammertachykardien, d. h. schnelle Herzrhythmen, die ausschließlich in den Hauptkammern des Herzens stattfinden) [soweit nicht medikamentös beherrschbar]
  • Vorhofflattern
  • Vorhofflimmern

Das Verfahren

Ein Defibrillator besteht aus einem Akkumulator, einem DC/DC-Wandler, einem Kondensator, einer Ausgangsschaltung und einer Steuereinheit. Da die Spannung des Akkumulators für die Defibrillation zu klein ist, muss mithilfe eines DC/DC-Wandlers eine größere Spannung erzeugt werden. Dies geschieht mithilfe eines Kondensators, der auf eine zuvor eingestellte Energiemenge aufgeladen wird.

Auf Knopfdruck gibt dieser seine gespeicherte Energie (circa 200 bis 360 Joule) an den Patienten ab. Die Spannung liegt zwischen 1 und 20 Millisekunden an und beträgt bis 750 Volt. Die Stromstärke erreicht bis zu etwa 15 Ampere. Die Energie wird dabei über großflächige Elektroden abgegeben. Dieses geschieht entweder, indem diese mit den Händen auf den Brustkorb des Patienten gedrückt werden (die sogenannten „Paddles“) oder sie werden auf den Brustkorb geklebt („Klebeelektroden“ oder „Fast-Patches“).

Details zur "elektrischen Kardioversion" s. u. dem gleichnamigen Thema.

Beachte: Zur Vermeidung unbeabsichtigter Schocks für Sanitäter oder Klinikpersonal sollten diese Schutzausrüstung und Handschuhe tragen. 

Sekundärprävention

Zur Vermeidung von Rezidiven (dem Wiederauftreten der Rhythmusstörungen) kann ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (engl. implantable cardioverter defibrillator, ICD; frühere Bezeichnung AICD von automatic implantable cardioverter-defibrillator) eingesetzt werden, der Rhythmusstörungen erkennt und diese durch gezielte elektrische Impulse (Defibrillation; Überstimulation) in den Sinusrhythmus (normofrequenten, regelmäßigen Herzschlag) überführen kann.

Details zum "implantierbaren Kardioverter-Defibrillator" s. u. dem gleichnamigen Thema.

     
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