Nebenschilddrüsenüberfunktion (Hyperparathyreoidismus) – Weitere Therapie

Die Therapie eines sekundären sowie tertiären Hyperparathyreoidismus ist vor allem abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung.

Allgemeine Maßnahmen

  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Bei sekundärem Hyperparathyreoidismus: ausreichender Aufenthalt im Freien (UV-Exposition zur Vitamin D-Synthese)

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen – primärer Hyperparathyreoidismus:
    • Viel trinken → zur Verstärkung der Calciumausscheidung und Rehydratation (Flüssigkeitsausgleich)
      • bei milder Hypercalcämie (Calciumüberschuss, 2,7-3,0 mmol/L):  2-3 Liter calciumarmes Mineralwasser pro Tag! Kontraindikationen: schwere Herzinsuffizienz (Herzschwäche), schwere Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
    • Die Ernährung sollte calcium- und Vitamin D-arm sein:
      • Calciumreiche Lebensmittel sind: Hülsenfrüchte (Linsen, weiße Bohnen, Erbsen, Limabohnen, Sojabohnen), Gemüse und Salate (Brokkoli, Fenchel, Spinat, Grünkohl), Milch und Milchprodukte (Joghurt, Käse)
      • Vitamin D-reiche Lebensmittel sind: Käse, Fisch (Lachs, Aal, Forelle, Sprotte, Hering, Bückling)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen – sekundärer Hyperparathyreoidismus:
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (Vitamin D3) – Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
      • Mineralstoffen (Calcium)
    • Cave: Bei Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) muss die Phosphataufnahme eingeschränkt werden!
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Bundesverband Schilddrüsenkrebs
    Ohne Schilddrüse leben e.V.
    Rungestraße 12, 10 179 Berlin
    Telefon: 01805-646373, Internet: Bundesverband Schilddrüsenkrebs