Beim Desoxypyridinolin (DPD; Synonyme: Pyridinium-Crosslinks; Gesamt-Crosslinks; Crosslinks) handelt es sich um
einen sehr spezifischen Marker für den Knochenabbau und somit für die Aktivität der Osteoklasten
(Knochenabbauzellen).
Das Desoxypyridolin gehört zur Gruppe der Pyridinoline, die bei der Aufspaltung
von Kollagenfibrillen in sogenannte Crosslinks im Serum auftreten.
Neben dem DPD
kommt auch noch das Pyridinolin (PYD) vor, jedoch weist es nicht die
Knochenspezifität des DPD auf.
Das Verfahren
Benötigtes Material
- 24h-Sammelurin
- Die Bestimmung erfolgt im Verhältnis zur Kreatinin-Ausscheidung
Vorbereitung des Patienten
- Nicht nötig
Störfaktoren
- Keine bekannt
Normwerte
Geschlecht | Normwert in nmol DPD/mol Kreatinin |
Weiblich | 2,3-5,4 |
Männlich | 3,0-7,4 |
Indikationen
- Verdacht auf Knochenstoffwechselstörungen mit verstärktem Knochenabbau
- Therapiekontrolle bei Knochenstoffwechselstörungen mit verstärktem Knochenabbau
Interpretation
Interpretation erhöhter Werte
- Hyperparathyreoidismus, primärer (Nebenschilddrüsenüberfunktion)
- Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
- Knochenmetastasen
- Morbus Paget (Ostitis deformans) – Knochenerkrankung, die zu sehr starkem Knochenumbau führt
- Osteoporose, peri- und postmenopausal
- Plasmozytom (multiples Myelom) – Erkrankung, die durch maligne (bösartige) Vermehrung von speziellen Blutzellen (Plasmazellen) verursacht wird
- Glucocorticoid-Therapie
Interpretation erniedrigter Werte
- Nicht diagnostisch relevant
Weitere Hinweise
- Das DPD ist der Marker der 1. Wahl bei der Frage nach Erkrankungen mit Knochenabbau
- Die Osteoporose der Frau nach den Menopause (Wechseljahre der Frau), ist schon vor einem möglichen Nachweis von Veränderungen durch eine Osteodensitometrie, (Knochendichtemessung) durch die DPD-Bestimmung zu erkennen.