25-Hydroxy-Vitamin-D
Bei 25-Hydroxy-Vitamin-D (Synonyme: Calcifediol, 25-OH-D3, 25-OH-Vitamin D) handelt es sich um ein Vitamin, welches den Calcium- und Phosphat-Haushalt reguliert. 
 
 Regulation des Calcium- und Phosphat-Haushalts:   
- Darm (Calcium- und Phosphat-Resorption)
 - Nieren (Calcium- und Phosphat-Rückresorption)
 - Knochen (Mobilisation von Calcium und Phosphat unter Mitwirkung des Parathormons und des Calcitonins)
 
 Aus der Nahrungsaufnahme kommend, wird Cholecalciferol in der Leber in 25-OH-Vitamin D (Synonyme: Calcifediol, 25-OH-D3, 25-OH-Vitamin D) umgewandelt. In der Niere wird es weiter in 1,25-Dihydroxy-Vitamin D (Synonyme: Calcitriol, 1α-25-OH-D3 ), die biologisch aktive Form des Vitamins D, umgewandelt. Endogen entsteht 1,25-Di-OH-Cholecalciferol (Vitamin D3) aus 7-Dehydroxycholesterol unter UV-Lichtwirkung (Sonnenlicht). 
 
 Endogen entsteht Cholecalciferol (Vitamin D3) aus 7-Dehydroxycholesterol unter UV-Lichtwirkung (Sonnenlicht).
Durch die Bestimmung des 25-OH-Vitamin D kann der Vitamin-D-Gehalt des Körpers ermittelt werden.
Das Verfahren
Benötigtes Material
- Blutserum 
→ unbedingt lichtgeschützt aufbewahren 
Vorbereitung des Patienten
- Nicht nötig
 
Störfaktoren
- Keine bekannt
 
Normwerte
| Normwerte in μg/l | |
| Säuglinge | 20-135 | 
| Kinder im Sommer | 24-144 | 
| Kinder im Winter | 12-60 | 
| Erwachsene im Sommer | 20-120 | 
| Erwachsene im Winter | 10-50 | 
| Optimal   | 
30-70 µg/l | 
| Bei Dialysepatienten | Zielwert > 30 µg/l (K/DOQI-Leitlinien) | 
25-Hydroxy-Vitamin D (25-OH-Vitamin D) und Gesundheitszustand [1]
| nmol/l2 |  μg/l     | 
Gesundheitszustand | 
| < 30 | < 12 | Vitamin-D-Mangel, führt zu Rachitis bei Säuglingen und Kindern und zu Osteomalazie (Knochenerweichung) bei Erwachsenen | 
| 30-50 | 12-20 | Generell als unzureichend angesehen im Hinblick auf Knochengesundheit von gesunden Personen | 
| ≥ 50 | ≥ 20 | Generell als ausreichend angesehen im Hinblick auf Knochengesundheit von gesunden Personen | 
| > 125 | > 50 | potentiell nachteilige Wirkung, besonders ab > 150 nmol/l (> 60 µg/l) | 
2 1 nmol/l = 0,4 µg/l = 0,4 ng/ml
Indikationen
- Verdacht auf Knochenstoffwechselstörungen mit verstärktem Knochenabbau
 - Therapiekontrolle bei Knochenstoffwechselstörungen mit verstärktem Knochenabbau
 - Vitamin-D-Versorgung 
 
Interpretation
Interpretation erhöhter Werte
- Medikamentöse Therapie mit Vitamin D
 - Starke Sonnenbestrahlung
 
Erhöhte Werte können zu einer Hypervitaminose führen, die mit Übelkeit/Erbrechen, Appetitstörungen und Calciumablagerungen in Gefäßen führen kann.
Interpretation erniedrigter Werte
- Alimentär (ernährungsbedingt)
- Einseitige Ernährung etc.
 - Fehl-/Mangelernährung
 - Vegetarier
 
 - Malabsorption (Störung der Aufnahme)
- Durch chronische Darmerkrankungen – z. B. bei Zöliakie (Leitsymptome: Gewichtsverlust, Meteorismus (Blähbauch) und Diarrhoe/Durchfall) etc.
 - Verdauungsinsuffizienz
 
 - Maldigestion (Störung der Verdauung)
- Durch chronische Darmerkrankungen
 
 - Erkrankungen
- Hepatitis (Leberentzündung)
 - Leberzirrhose (Leberschrumpfung; dabei wird das Lebergewebe zerstört und dauerhaft in Narben und Bindegewebe umgewandelt)
 - Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
 - Frauen mit postmenopausaler Osteoporose (Knochenschwund nach den Wechseljahren)
 
 - Medikamente
- Einnahme von Antiepileptika (Medikamente, die gegen Krampfanfälle wirken) – wie z. B. Phenytoin und Diphenylhydantoin sowie Barbiturate
 
 - Erhöhter Bedarf
- Wachstum/Kinder
 - Schwangerschaft/Stillphase
 - Ältere Frauen beziehungsweise Männer (≥ 65 Jahre)
 - Ungenügende UV-B-Exposition (Wintermonate, Menschen, die längere Zeit bettlägerig sind oder sich wenig im Freien aufhalten beziehungsweise einen Mangel an Sonnenlicht haben oder extensiv Sonnenschutzmittel verwenden)
 - Farbige
 
 
Erniedrigte Werte können zu Hypovitaminosen führen, die sich über Rachitis (Knochenerweichung im Kindesalter) und Osteomalazie (Knochenerweichung im Erwachsenenalter) äußern.
 
 Vitamin D ist fettlöslich. Es kann in hormonbildenden Organen wie der Nebennierenrinde gespeichert werden, wobei diese Speicher dann Reserven für wenige Wochen haben. Das Vitamin D kommt vor allem in Fischen (Leberöl), Eiern, Butter, Milch, sowie in tierischen Geweben vor.  
 
 Es gelten folgende Bedarfswerte für die Vitamin-D-Zufuhr (gemäß DGE):
| Normwerte in μg/die1 | |
| Kinder und Erwachsene  (unter 65 Jahre)  | 
20 | 
| Erwachsene  (65. Lebensjahr und älter)  | 
20 | 
| Schwangere und stillende Frauen | 20 | 
| Reif geborene Neugeborene (Prophylaxe) | 10 | 
11 μg = 40 IE
Literatur
- Institute of Medicine, Food and Nutrition Board: Dietary Reference Intakes for Calcium and Vitamin D. Washington, DC: National Academy Press, 2011.