Einleitung
Somatopause

Die Somatopause (Synonyme: STH-Defizienz; STH-Mangel; Wachstumshormonmangel; ICD-10-GM E88.9: Stoffwechselstörung, nicht näher bezeichnet) beschreibt den zunehmenden Rückgang der STH-Sekretion (somatotropes Hormon, engl. „human growth hormone“: Wachstumshormon) mit konsekutiven STH-Mangel bei Erwachsenen im mittleren und fortgeschrittenen Alter.

Das Hormon STH ist ein im Vorderlappen der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildetes Peptid, welches unregelmäßig über den Tag verteilt ausgeschüttet wird, wobei die stärkste Ausschüttung während des Schlafes erfolgt. Es spielt eine zentrale Rolle in verschiedenen Stoffwechselprozessen.

Die Ausschüttung von STH wird durch SRF = GRH, GRF – den Somatotropin-releasing-Faktor und Somatostatin gesteuert.
Die Wirkung des STH wird überwiegend indirekt durch IGF-1 (insulin-like growth factor I), auch Somatomedin C genannt, welches in der Leber aus STH hergestellt wird, hervorgerufen.

Weil das Hormon unentbehrlich ist für das normale Längenwachstum, ist die Ausschüttung in der Pubertät besonders hoch. Wird zu wenig des Hormons produziert, führt das zum Beispiel bei Kindern und Jugendlichen zu Mikrosomie (Kleinwuchs).
Im Gegensatz dazu führt ein Überangebot an STH bei pubertärem Beginn, das heißt vor dem Schließen der Wachstumsfugen der Knochen, zu hypophysärem Gigantismus bzw. Hypersomie (Riesenwuchs) aufgrund eines Adenoms (gutartigen Tumors) des Hypophysenvorderlappens.
Bei einem Überangebot nach Abschluss des Wachstumsalters kommt es zur sogenannten Akromegalie (selektiver Vergrößerung von Nase, Ohren, Kinn, Hände, Füße, Jochbein und der Wirbelkörper) ohne Zunahme der Körpergröße.

Heute weiß man, dass das Hormon auch im Erwachsenenalter eine Reihe wichtiger Stoffwechselvorgänge beeinflusst. Es wirkt hier nicht mehr wachstumsfördernd, sondern anabol, das heißt stärkend beziehungsweise erhaltend auf Sehnen, Bindegewebe und Muskulatur. Das Wachstumshormon ist somit auch unentbehrlich für das geistige und körperliche Wohlbefinden.

Geschlechterverhältnis: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.

Häufigkeitsgipfel: Der mit der Somatopause einhergehende Abfall der STH-Sekretion tritt zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahrzehnt Erwachsener auf und findet parallel zur Menopause (Wechseljahre der Frau) beziehungsweise Andropause (Wechseljahre des Mannes) statt.

Verlauf und Prognose: Die mit dem Alter zunehmende Abnahme der STH-Sekretion wird bei älteren Erwachsenen als ein wichtiger Faktor des Alterns angesehen und mit den klassischen strukturellen Veränderungen des alternden Organismus in Verbindung gebracht.

Leitlinien

  1. S2e-Leitlinie: Diagnostik des Wachstumshormonmangels im Kindes- und Jugendalter. (AWMF-Registernummer: 174 - 002), Juli 2014 Kurzfassung Langfassung

     
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