Gehörgangsentzündung (Otitis externa) – Einleitung
Bei der Otitis externa (OE) (Synonyme: Akute Otitis externa; Akute Otitis externa durch eine chemische Substanz; Akute aktinische Otitis externa; Akute ekzematöse Otitis externa; Akute nichtinfektiöse Otitis externa; Badeotitis; Cholesteatom des äußeren Ohres; Chronische Otitis externa; Ekzem des äußeren Ohres; Ekzematöse Otitis externa; Gehörgangsabszess; Gehörgangsekzem; Gehörgangsentzündung; Gehörgangsfurunkel; Gehörgangsgranulation; Gehörgangskarbunkel; Gehörgangsphlegmone; Hämorrhagische Otitis externa; Infektiöse Otitis externa; Keratitis obturans des Gehörganges; Kontaktotitis; Nekrotisierende Otitis externa; Ohrekzem; Ohrkarbunkel; Ohrmuscheldermatitis; Ohrmuschelekzem; Ohrmuschelfurunkel; Ohrmuschelkarbunkel; Ohrmuschelphlegmone; Otitis externa; Otitis externa catarrhalis; Otitis externa circumscripta; Otitis externa diffusa; Otitis externa haemorrhagica; Otitis externa maligna; Otitis externa sicca; ICD-10-GM H60.-: Otitis externa) handelt es sich um eine Entzündung der Haut des äußeren Gehörganges, die häufig durch Mikroorganismen oder Allergien ausgelöst wird.
Die häufigsten bakteriellen Erreger sind Pseudomonas aeruginosa (58 %) und Staphylococcus aureus (18 %). Weitere Erreger können sein: Proteus mirabilis (4 %), Streptococcus pyogenes (2 %), Escherichia coli (2 %), Enterococcus sp. (2 %) sowie Aspergillus sp. (2 %).
Die Pseudomonas aeruginosa kommt im warmen Wasser (z. B. Whirlpool oder Schwimmbäder in heißen Regionen) vor und ist resistent gegenüber Chlor. Die Otitis externa ist eine häufige Erkrankung im Rahmen von Badeurlauben ("Badeotitis").
Die Erkrankung tritt gehäuft bei heißem und feuchtem Klima auf.
Der Eintritt des Erregers in den Körper erfolgt parenteral (der Krankheitserreger dringt nicht über den Darm ein, sondern gelangt über kleinste Verletzungen der Haut (perkutane Infektion), verursacht zum Beispiel durch falsches Reinigen mit Wattestäbchen, in das Blut).
Man kann die folgenden Formen der Otitis externa unterscheiden:
- Otitis externa diffusa (Gehörgangsekzem) ‒ nässende und trockene Form
- Otitis externa circumscripta (Gehörgangsfurunkel)
- Otitis externa necroticans (maligne Otitis externa; Otitis externa maligna) – nekrotisierende Entzündung des Gehörgangs, die auf den Knochen und die Hirnnerven übergreift
Die Otitis externa tritt gehäuft bei Kindern, Diabetikern und Trägern von Hörgeräten auf.
Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens der Otitis externa liegt bei Kindern zwischen dem 7. und 12. Lebensjahr, bei Frauen zwischen dem 45. und 54. Lebensjahr und bei Männern zwischen dem 65. und 74. Lebensjahr.
Die Lebenszeitprävalenz (Krankheitshäufigkeit während des gesamten Lebens) liegt bei 10 % (in Deutschland).
Verlauf und Prognose: Die Erkrankung ist meist schmerzhaft und langwierig. In 10 % der Fälle sind beide äußeren Gehörgänge betroffen. Eine zügige Diagnosestellung und eine spezifische Therapie ist erforderlich um das Fortschreiten eine akuten Otitis externa in die chronische oder maligne Form zu verhindern.
Im Rahmen einer Otitis externa kann sich die Infektion z. B. in das umgebende Weichteilgewebe ausbreiten oder auf das Trommelfell übergreifen. In der Regel heilt aber die Erkrankung ohne Komplikationen folgenlos aus.