Morbus Hodgkin – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die Pathogenese des Morbus Hodgkin beinhaltet eine maligne Entartung im Bereich des lymphatischen Systems.

Es wird bei der Entstehung eines Hodgkin-Lymhpom ein Zusammenhang mit einer EBV-Infektion (EBV: Epstein-Barr-Virus) diskutiert: Das Epstein-Barr-Virus wird in circa 50 % der Fälle in den Turmorzellklonen nachgewiesen. Dieses ist als alleinige Ursache jedoch sehr unwahrscheinlich, da sich bis zum 30. Lebensjahr 95 % der Bevölkerung mit EBV infiziert haben. Hinweise für eine pathogenetische Bedeutung des Virus geben allerdings Unterschiede in der Epidemiologie, Genetik, Biologie und Klinik bei EBV-positiven versus -negativen Hodgkin-Patienten. Beispielsweise führt bei älteren Morbus Hodgkin Patienten (> 70 Jahre) der positive EBV-Status zu einer schlechteren Prognose [2].

Ätiologie (Ursachen)

Genaue ätiologische Faktoren sind nicht bekannt. Folgende Faktoren haben aber möglicherweise Einfluss auf die Entstehung:

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung – Verwandte 1. Grades eines Morbus Hodgkin-Patienten erkranken mit einer 3‑ bis 7‑fach erhöhten Wahrscheinlichkeit
    • Die Heritabilität (Vererbbarkeit) wird mit 25,2 % für den nodulär-sklerosierende Typ (NSHL) und mit 21,9 Prozent für den Mischtyp MCHL angegeben [1]

Krankheitsbedingte Ursachen

  • HIV-Infektion
  • EBV-Infektion
  • Immunsuppressive Therapie

Weitere Ursachen

  • Holzschutzmittel
  • Haarfärbemittel

Literatur

  1. Sud A et al.: Genome-wide association study of classical Hodgkin lymphoma identifies key regulators of disease susceptibility. Nat Genet 1892 (2017) doi:10.1038/s41467-017-00320-1 Published online: 01 December 2017
  2. Murray PG et al. An etiological role for the Epstein-Barr virus in the pathogenesis of classical Hodgkin lymphoma. Blood 2019. doi: https://doi.org/10.1182/blood.2019000568