Hüftarthrose (Coxarthrose) – Labordiagnostik

Coxarthrose ist eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks, die durch einen fortschreitenden Knorpelabbau im Bereich der Hüftgelenkspfanne (Acetabulum – Hüftpfanne) und des Hüftkopfes (Caput femoris – Hüftkopf) gekennzeichnet ist. Sie kann primär (idiopathisch – ohne erkennbare Ursache) oder sekundär infolge anderer Gelenkerkrankungen, Fehlstellungen, Traumata (Verletzungen) oder Stoffwechselstörungen auftreten. Typische Symptome sind belastungsabhängige Leistenschmerzen mit Ausstrahlung ins Gesäß oder den Oberschenkel, Bewegungseinschränkungen und später Ruheschmerzen.

Radiologisch finden sich je nach Stadium Gelenkspaltverschmälerung, subchondrale Sklerosierung (Verdichtung des Knochens unterhalb des Knorpels), Osteophytenbildung (Knochenanbauten) und subchondrale Zysten (Flüssigkeitsansammlungen im Knochen unterhalb des Knorpels).

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) – in der Regel normal, erhöht bei zusätzlicher entzündlicher Komponente (z. B. aktivierte Arthrose)
  • Elektrolyte – Calcium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphat
  • Nüchternglucose
  • Kreatinin, Harnstoff – zur Beurteilung der Nierenfunktion bei geplanter medikamentöser Therapie

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Harnsäure – bei Verdacht auf Gichtarthropathie (gichtbedingte Gelenkerkrankung)
  • Rheumadiagnostik – CRP bzw. BSG, Rheumafaktor (RF), Anti-CCP-Antikörper, ANA (antinukleäre Antikörper), ggf. HLA-B27 – bei Verdacht auf entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis, Spondyloarthropathien – entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen)
  • Borrelien-Serologie – bei Verdacht auf Lyme-Arthritis (durch Zecken übertragene Gelenkentzündung)
  • Ferritin, Transferrinsättigung – bei Verdacht auf Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)
  • Parathormon (PTH), Calcium, Phosphat, alkalische Phosphatase – bei Verdacht auf metabolische Knochenerkrankungen (z. B. primärer Hyperparathyreoidismus – Nebenschilddrüsenüberfunktion)
  • Vitamin-D-Status (25-OH-Vitamin D) – bei Verdacht auf Osteomalazie (Knochenerweichung) oder sekundäre Osteopathien (stoffwechselbedingte Knochenerkrankungen)
  • Gelenkpunktion mit Synovialanalyse (Zellzahl, Kristallnachweis, bakteriologische Kultur) – bei Verdacht auf septische Arthritis (eitrige Gelenkentzündung) oder Kristallarthropathien (z. B. Gicht, Chondrocalcinose)