Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie) – Symptome – Beschwerden

Ein erhöhter Blutdruck ist generell asymptomatisch, d. h. ohne Symptome, und der Patient hat keine Beschwerden. Manchmal können Patienten über morgendliche – vorzugsweise okzipitale ("in Richtung Hinterhaupt") – Kopfschmerzen klagen, die direkt nach dem Aufstehen verschwinden.

Im Rahmen einer Hypertonie (Bluthochdruck) können folgende Symptome und Beschwerden auftreten:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Hypertonie und werden oft zuerst bemerkt:

  • Kopfschmerzen: Insbesondere morgendliche Kopfschmerzen, häufig im Hinterkopfbereich. Dies tritt bei etwa 30-40 % der Fälle auf und ist ein häufiges Symptom, das auf Bluthochdruck hindeuten kann.
  • Schwindel: Ein häufiges Gefühl von Benommenheit oder Schwanken, das bei etwa 20-30 % der Betroffenen auftritt

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Hypertonie:

  • Herzklopfen: Ein unangenehm starkes oder unregelmäßiges Herzklopfen, das bei etwa 20-30 % der Betroffenen auftritt
  • Nervosität: Ein allgemeines Gefühl von Unruhe oder Anspannung, das bei etwa 20 % der Betroffenen auftreten kann
  • Epistaxis (Nasenbluten): Wiederkehrendes Nasenbluten, das in etwa 10 % der Fälle bei Bluthochdruck auftreten kann

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen, Lichtblitze oder andere visuelle Beeinträchtigungen, die in etwa 15-20 % der Fälle auftreten können
  • Tinnitus (Ohrengeräusche): Wahrnehmung von Ohrgeräuschen, wie Rauschen oder Pfeifen; bei etwa 10-15 % der Betroffenen
  • Schweißausbrüche: Plötzliche, vermehrte Schweißbildung, die bei etwa 15-20 % der Betroffenen auftreten kann
  • Ruhedyspnoe (Atemnot in Ruhe): Atembeschwerden, die in Ruhe auftreten; bei etwa 10-15 % der Fälle
  • Beklemmungsgefühle, Angina pectoris: Ein Engegefühl in der Brust oder plötzlich auftretende Schmerzen in der Herzgegend, die in etwa 10-20 % der Fälle auftreten können
  • Nausea (Übelkeit): Ein Gefühl der Übelkeit, das bei etwa 10-15 % der Fälle auftreten kann
  • Erbrechen: Tritt seltener auf, kann aber in Verbindung mit Übelkeit oder starken Kopfschmerzen auftreten (Häufigkeit < 10 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Müdigkeit: Ein allgemeines Gefühl von Erschöpfung und Schwäche, das bei vielen Betroffenen auftreten kann
  • Krämpfe, Lähmungserscheinungen: Seltene, aber mögliche Symptome bei stark erhöhtem Blutdruck 

Symptome bei leichter bis moderater Hypertonie

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine leichte bis moderate Hypertonie und werden oft zuerst bemerkt:

  • Schwindel/Schwächeanfälle: Ein häufiges Gefühl von Benommenheit oder plötzlicher Schwäche, das in etwa 20-30 % der Fälle auftritt
  • Palpitationen (Herzstolpern): Wahrnehmung von unregelmäßigem oder verstärktem Herzschlag, das bei etwa 20-25 % der Betroffenen auftreten kann
  • Leichte Ermüdbarkeit: Eine erhöhte Neigung zu schneller Ermüdung, die in etwa 20-30 % der Fälle vorkommt

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer leichten bis moderaten Hypertonie:

  • Nervosität: Ein allgemeines Gefühl von Unruhe oder Anspannung, das bei etwa 20 % der Betroffenen auftreten kann
  • Ohrensausen (Tinnitus): Wahrnehmung von Ohrgeräuschen wie Rauschen oder Pfeifen, das in etwa 15-20 % der Fälle auftreten kann
  • Epistaxis (Nasenbluten): Wiederkehrendes Nasenbluten, das in etwa 10 % der Fälle bei Bluthochdruck auftreten kann

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Hämaturie (Blut im Urin): Selten, kann aber auf eine mögliche Nierenschädigung durch Bluthochdruck hinweisen (Häufigkeit < 10 %)
  • Schweißausbrüche: Plötzliche, vermehrte Schweißbildung, die bei etwa 15-20 % der Betroffenen auftreten kann
  • Nausea (Übelkeit): Ein Gefühl der Übelkeit, das bei etwa 10-15 % der Fälle auftreten kann
  • Erbrechen: Kann in Verbindung mit Übelkeit auftreten, tritt jedoch seltener auf (Häufigkeit < 10 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Impotenz: Schwierigkeiten oder Unfähigkeit, eine Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten, was bei einigen Betroffenen auftreten kann (Häufigkeit < 10 %)

Symptome, vorwiegend bei schwerer Hypertonie oder langem Verlauf mit Organschäden

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine schwere Hypertonie oder auf einen langen Verlauf mit Organschäden und werden oft zuerst bemerkt:

  • Kopfschmerzen: Vor allem morgendliche Kopfschmerzen, die bei schwerer Hypertonie häufig auftreten (Häufigkeit > 50 %)
  • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen, Lichtblitze oder andere visuelle Beeinträchtigungen, die in etwa 20-30 % der Fälle bei schwerer Hypertonie auftreten können
  • Dyspnoe (Atemnot): Atemnot, die bei Belastung oder in Ruhe auftritt, oft ein Anzeichen für Herz- oder Lungenbeteiligung (Häufigkeit > 30 %)
  • Angina pectoris (Brustenge, Herzschmerz): Ein plötzliches Engegefühl in der Brust oder Schmerzen in der Herzgegend, die in etwa 20-30 % der Fälle auftreten können

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer schweren Hypertonie oder eines langen Verlaufs mit Organschäden:

  • Krämpfe, Lähmungserscheinungen: Neurologische Symptome, die bei schwerer Hypertonie auftreten können, insbesondere bei hypertensiven Krisen (Häufigkeit < 10 %)
  • Nykturie (nächtliches Wasserlassen): Häufiges nächtliches Wasserlassen, das auf eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion oder Herzinsuffizienz hinweisen kann (Häufigkeit > 40 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Oligurie (verminderte Urinmenge): Eine stark verringerte Urinmenge, die auf eine Nierenschädigung hinweisen kann (Häufigkeit 10-20 %)
  • Polyurie (vermehrte Urinmenge): Vermehrte Urinproduktion, die in manchen Fällen bei hypertensiven Erkrankungen auftreten kann (Häufigkeit 10-20 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Müdigkeit: Ein allgemeines Gefühl von Erschöpfung und Schwäche, das bei vielen Betroffenen auftreten kann

Ambulante versus stationäre Behandlung bei Blutdruckkrisen ohne Symptome (hypertensive Dringlichkeit/Gefahrensituation)

Studiengrundlage: Retrospektive Auswertung von Sechs-Monats-Daten von fast 60.000 Patienten mit einer hypertensiven Gefahrensituation.
Die MACE-Raten (MACE: major adverse cardiovascular event; Inzidenz der kombinierten klinischen Endpunkte Herztod, Myokardinfarkt (Herzinfarkt) [Q-Wave und Non-Q-Wave]) zeigen, dass die initiale Versorgung in einem Krankenhaus nicht mit einem besseren Ergebnis einherging im Vergleich mit ausschließlich ambulant betreuten Patienten mit identischem Risikoprofil: Die MACE-Raten waren nicht signifikant verschieden: in den ersten 7 Tagen (0 vs. 2), zwischen Tag 8 und 30 (0 vs. 2) und in den ersten sechs Monaten (8 vs. 4) [1]. 

Hypertensive Krise 

Hypertensive Krise >180/120 mmHg
Hypertensiver Notfall > 230/120 m mHg bzw. jeder erhöhte Wert mit lebensgefährlichen Organschäden
Maligne Hypertonie Diastolischer Blutdruck > 120 mmHg*

*mit aufgehobenem Tag-Nacht-Rhythmus, hypertensiver Retinopathie (blutdruckbedingte Netzhauterkrankung) und Entwicklung einer Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)

Mögliche Symptome und Beschwerden:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine hypertensive Krise und werden oft zuerst bemerkt:

  • Cephalgie (Kopfschmerzen): Starke, plötzlich auftretende Kopfschmerzen, die häufig bei hypertensiven Krisen auftreten und oft als Warnsignal wahrgenommen werden (Häufigkeit > 50 %)
  • Dyspnoe: Atemnot, die in Ruhe oder bei leichter Belastung auftreten kann, ist ein häufiges Symptom bei hypertensiven Krisen (Häufigkeit > 40 %)
  • Thorakale Beschwerden: Schmerzen oder Druckgefühl in der Brust, die auf eine myokardiale Ischämie (Angina pectoris) oder eine Aortendissektion hinweisen können (Häufigkeit > 30 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer hypertensiven Krise:

  • Nausea (Übelkeit) und Erbrechen: Häufige Symptome, die in Verbindung mit starken Kopfschmerzen auftreten können (Häufigkeit > 30 %)
  • Vertigo (Schwindel): Ein häufiges Symptom bei hypertensiven Krisen, das oft zusammen mit Übelkeit und Kopfschmerzen auftritt (Häufigkeit 20-30 %)
  • Neurologische Symptome: Symptome wie Agitation (krankhafte Unruhe), Bewusstseinstrübung und Sehstörungen sind häufige Zeichen einer schweren hypertensiven Krise (Häufigkeit 20-30 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schweißausbrüche: Vermehrtes Schwitzen, das oft in Verbindung mit starker Unruhe und Angst auftritt (Häufigkeit 20-30 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Unruhe und Angst: Ein allgemeines Gefühl von Angst und innerer Unruhe, das bei einer hypertensiven Krise häufig auftritt (Häufigkeit 20-30 %)

Folgende akute lebensbedrohlichen Situation können entstehen: hypertensive Enzephalopathie (Steigerung des intrakraniellen Druckes (Hirndrucks) mit konsekutiven Hirndruckzeichen), Lungenödem (Wasseransammlung in der Lunge) oder Aortendissektion.

Literatur

  1. Patel KK et al.: Characteristics and Outcomes of Patients Presenting With Hypertensive Urgency in the Office Setting. JAMA Intern Med. 2016;176(7):981-988. doi:10.1001/jamainternmed.2016.1509.