Mastopathie – Labordiagnostik
Da es sich um eine benigne (gutartige), hormonabhängige Brustdrüsenerkrankung handelt, ist eine Labordiagnostik nur in speziellen Konstellationen erforderlich (z. B. bei unklarer Klinik, Ausschluss hormoneller Störungen, Differentialdiagnose zu malignen (bösartigen) Prozessen).
Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen
- Histologische Untersuchung (Gewebeuntersuchung) – indiziert
- in der Mammasonographie (Ultraschall der Brust) bei unklarem Herdbefund
- in der Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust) bei Nachweis von Mikrokalk
- Zytologische Untersuchung (Zelluntersuchung) – indiziert bei Galaktorrhoe (Sekret aus der Brustwarze)
Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Bei Verdacht auf Mammakarzinom (Brustkrebs) – orientiert an der Labordiagnostik beim Mammakarzinom (z. B. Tumormarker CA 15-3, CEA; genetische Abklärung bei familiärer Belastung; weitere Parameter je nach Befundkonstellation)
- Endokrinologische Ursachen (hormonelle Störungen) – Abklärung hormoneller Störungen, die eine Mastopathie imitieren oder begünstigen können:
- Hyperprolaktinämie (erhöhtes Prolaktin im Blut) – Prolaktin
- Schilddrüsenfunktionsstörungen – TSH, fT3, fT4
- Ovarielle Dysfunktion (Funktionsstörung der Eierstöcke) – Estradiol, Progesteron, LH, FSH
- Nebennierenfunktionsstörungen (Funktionsstörung der Nebennieren) – Cortisol
Red Flags (Warnzeichen) bei Mastopathie
- Blutige oder serös-blutige Mamillensekretion (Ausfluss aus der Brustwarze)
- Tastbarer Knoten mit suspektem Charakter (derb, unscharf begrenzt, nicht verschieblich)
- Persistierende Hautveränderungen (z. B. Einziehungen, Orangenhautphänomen, Ulzerationen [Geschwürbildung])
- Einziehungen oder Formveränderungen der Brustwarze
- Progrediente Größen- oder Konsistenzzunahme einer tastbaren Läsion (Knoten)