Quick-Wert

Beim Quick-Wert handelt es sich um einen Laborparameter, der die Blutgerinnung (Gerinnung des Blutes) beschreibt.

Synonyme

  • Thromboplastinzeit
  • TPZ
  • Prothrombinzeit
  • PTZ

Der Quick-Test erfasst als sogenannter Globaltest der plasmatischen Blutgerinnung (Blutgerinnung im Blutplasma) mehrere Reaktionsschritte der Blutgerinnung, einschließlich der Bindungsfähigkeit der Gerinnungsfaktoren (Gerinnungsstoffe) an Phospholipidoberflächen. Er erfasst die Aktivität der Faktoren II, V, VII und X sowie die Fibrinogenkonzentration.

Das Verfahren

Benötigtes Material:

  • Citrat-Blut

Vorbereitung des Patienten:

  • Keine spezielle Vorbereitung erforderlich

Störfaktoren:

  • Fehlbefüllung des Citrat-Röhrchens (Blut/Citrat-Verhältnis 9:1)
  • Hämatokrit > 55 % (Anteil der festen Blutbestandteile)
  • Hämolyse (Zerfall roter Blutkörperchen), starke Lipämie (stark erhöhter Fettgehalt im Blut)
  • Akute Entzündungen, Sepsis (Blutvergiftung)
  • Leberinsuffizienz (Leberfunktionsstörung)
  • Massive Transfusionen (großvolumige Blutübertragungen)

Methode:

  • Koagulometrischer Gerinnungstest nach Quick mittels Thromboplastin-Aktivierung

Quick-Wert

Wert Bedeutung
70-120 % Normale Blutgerinnung
15-27 % Therapeutischer Bereich unter Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten

Indikationen

  • Abklärung der Syntheseleistung der Leber (Bildungsleistung der Leber)
  • Vitamin-K-Mangel
  • Angeborene oder erworbene Faktormangelzustände
  • Überwachung der Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Phenprocoumon)
  • Präoperative Screeninguntersuchung auf Koagulopathie (Gerinnungsstörung)

Interpretation

Der therapeutische Bereich wird angestrebt bei:

  • Herzrhythmusstörungen (Störungen des Herzschlags) mit Antikoagulationsindikation
  • Mechanischem Herzklappenersatz (künstliche Herzklappe)
  • Tiefer Beinvenenthrombose (TVT; Blutgerinnsel in einer tiefen Beinvene)
  • Lungenembolie (Verschluss einer Lungenarterie durch ein Blutgerinnsel)

Ursachen für einen erniedrigten Quick-Wert:

  • Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten
  • Vitamin-K-Mangel
  • Lebererkrankungen mit verminderter Syntheseleistung
  • Verbrauchskoagulopathie (Gerinnungsstörung durch Verbrauch von Gerinnungsfaktoren)
  • Prothrombin-Komplex-Mangel
  • Dysfibrinogenämie (qualitative Störung des Fibrinogens)
  • Lupus-Antikoagulans (Antiphospholipid-Antikörper)
  • Neugeborenenperiode (physiologisch unreifes Hämostasesystem; Blutstillungssystem)

Ein erhöhter Quick-Wert besitzt keine pathologische Bedeutung und hat keinen Krankheitswert.

In der modernen Gerinnungsdiagnostik wird bevorzugt der INR-Wert verwendet, da er im Gegensatz zum Quick-Wert standardisiert ist und einen internationalen Vergleich erlaubt.

Differentialdiagnostik von Quick-Wert und PTT (partielle Thromboplastinzeit)

Konstellation Interpretation
Quick-Wert vermindert,
PTT im Normbereich
Verdachtsdiagnosen:
  • Isolierte Verminderung der Faktor-VII-Aktivität
  • Leichte Verminderung der Aktivität von Faktor V oder X
Quick-Wert vermindert,
PTT verlängert,
Blutungssymptomatik
Eine Überdosierung von unfraktioniertem Heparin ist primär auszuschließen.

Verdachtsdiagnosen:
  • Ausgeprägte Faktormangelzustände
  • Verminderte Syntheseleistung der Leber
  • Vitamin-K-Mangel
  • Verbrauchskoagulopathie (disseminierte intravasale Gerinnung)
Synthesestörungen der Leber werden durch den Quick-Wert früher angezeigt als durch die PTT.
Quick-Wert im Normbereich,
PTT verlängert,
Blutungssymptomatik
Verdachtsdiagnosen:
  • Hämophilie A (Faktor-VIII-Mangel)
  • Hämophilie B (Faktor-IX-Mangel)
  • von-Willebrand-Erkrankung

Zur Abklärung eines isoliert verminderten Quick-Wertes [1]

Definition:
Isolierte Verminderung des Quick-Wertes unter 70 % bei unauffälligen weiteren Gerinnungsparametern.

Basisdiagnostik:
Bestimmung der Aktivitäten der Gerinnungsfaktoren II, V, VII und X.

Interpretation:
Eine kombinierte Verminderung der Vitamin-K-abhängigen Faktoren II, VII und X spricht für einen Vitamin-K-Mangel. Eine isolierte Verminderung eines Einzelfaktors ist möglich, am häufigsten betrifft dies Faktor VII.

Literatur

  1. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Empfehlungen zur Labordiagnostik. Ausgabe 4/2023.